7. Kirchlispitze - Via Andres


Publiziert von MarcelL , 12. Juli 2021 um 17:28.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Rätikon
Tour Datum:10 Juli 2021
Klettern Schwierigkeit: VII (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   A 
Zeitbedarf: 1 Tage
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Schiers - Schuders - Grüscher Älpli - Parkplatz unter Kletterhüttli (Achtung, die Fahrt auf der Alpstrasse kostet 10 sfr 10. Bezahlbar in parkingpay app (standort Schiers) oder TWINT App (QR code am Dorfeingang von Schuders).

Zustieg: Richtung Schweizertor zur Quelle (Am Einstieg von Little Joe), dort nach W, dann unter der Kamala einen Steig hoch zum Wandfuss und immer unterm Wandfuss entlang (kleiner Pfad), zum Schluss über steile Grasschrofen nach oben, an einem kleinen Felstürmchen vorbei zum Einstieg am Fuss des Kamins, der den Vorbauturm von der Wand trennt (dicker Muniring unter Steilaufschwung)

1. SL (30 m 3c): Man steigt nicht durch den Spalt, sondern L um den Aufschwung, dann immer der Rinne entlang bis zur Abzweigung der Achtibahn (Standplatz) und dann nochmal ca. 8 m weiter zum Stand an Muni.
2. SL (20 m 5c): Den Kamin nach oben, erst eng (R Schulter nach innen), dann weit spreizen. Überm zweiten Bh kann man im Riss L noch einen Cam platzieren. Nach 10 m wird es leichter (davor knackig, wenn man nicht so an Kamine gewohnt ist) und geht direkt und griffig über den großen Klemmblock zum Stan.
3. SL (40 m 5b+): Relativ klar die Schlucht entlang. Da wo es steiler wird, R ums Hindernis (Cam legen, wenn man dem alten Haken von 1977 nicht traut). Über dem Riesenklemmblock schöne Wand hoch zu Bh (R) und nach oben spreizen. Stand oben auf dem Grasband.
4. SL (40 m 3c): Links hoch zu Bh, und über relativ schöne Wasserrillenplatten (flach) relativ gerade hoch zum Stand and zwei Bh mit Abseilringen drin. Wir hatten den Eindruck, dass ein paar Stände versetzt wurden, damit man bequem steht. Dieser gehört dazu. Kann aber auch sein, dass er zur Komet gehörte, die genau dort durchkommt (jedenfalls ist der Stand gut, man steht sehr bequem, und bis dahin gibt’s anständigen Fels).
5. SL (30 m 5b): Die Originalroute führ vermutlich von Stand 3 eine Grasrampe schräg hoch, nach ca. 10 m weiter R als unser Stand 4. Das sieht aber nicht schön aus, und bei uns wars auch nass. Wir erreichten den Originalstand durch eine Querung auf einer schönen Platte.
6. SL (40 m 6a+): Jetzt beginnt das Herz der Route, und zwar mit einem Knaller. Vom Stand weg hart hoch zu einer Hangelschuppe (Bh), tricky nach R zu Nh, dann ein paar m einfacher waagrecht nach R bis zu Bh der "Chlini". Dort hoch zum nächsten Bh und von dort (crux) Aufsteher zu SU Schlinge. Noch ein Stück hoch zu Stand der "Chlini" und wieder Querung nach R zu Nh (lang einhängen) und von dort etwas nach unten und 5 m nach R queren, dann hoch zu Stand. 
7. SL (20 m 6a+): Den klaren Pfeiler hoch, 2 m nach R queren und einen Wasserrillenriss (1 Nh in Loch) nach oben zu Stand unter bogenförmigem Dach.
8. SL (20 m 6b): Nach R zum Eck (alte Schlinge in SU, besser was dazufädeln oder mal neue Kevlar spendieren). Sieht bisschen brüchig aus, aber OK und nicht schwierig, gerade hoch und dan über eine Platte mit einem schwierigen Schritt (Crux) zum Stand.
9. SL (48 m 6a): Über sehr schöne Wasserrillen nach R oben, weiter auf Grasband (hier Kreuzung mit Achtibahn), R hoch zu einem kleinen Pfeiler (Bh), und dort entweder 1-2 m senkrecht hoch zu Griffen und dann 6-7 m waagrecht oder leicht absteigend einfach nach R queren, oder vom Haken eher etwas runter, dann über steile Platten nach R queren, dann hoch. Quergang für Seilzweiten lässt sich etwas durch Cam entschärfen, wenn der erste die obere Variante wählt, da man da einen Riss entlang quert.
(SL 7-9 sind etwas anders als im SAC-Führer; kann unsere Schuld sein, aber insgesamt haben Felsstrukturen und Stände an Muniringen so gepasst, wie hier beschrieben).
10. 2l (15 m 3a): vom Stand 1,5 m absteigen, waagrecht nach R um den Pfeiler rum und hinter dem Pfeiler eine versteckte sanfte Grasrampe hoch in ein kleines Amphitheater (superbequemer Stand, sonnengeschützt)
11. SL (40 m, A0, 6a+): Den Haken nach über den großen Wulst. Es gibt sehr viele Haken (neue und alte) und da man auf den alten Stichthaken gut stehen kann, lässt sich das ruck zuck A0 durchziehen ohne dass man sich je groß strecken müsste. Macht auch mal Spaß und fühlt sich sehr luftig an. Irgendwann kommt ein superrauer Riss und die Haken hören auf. Da muss man nochmal zwingend 5 m klettern. Wir fanden am besten erst Riss, und wo er stumpf und grasig wird nach L in die Platte, die dann weiter L gute Griffe hat.
12. SL (20 m 5c+): man frag sich wo es hingeht.. aber einfach senkrecht nach oben. Dank des rauen und griffigen Felsens löst sich das sehr gut, danach etwas L haltend in leichterem Gelände zum Stand. Achtung, es gibt da wieder einen Doppelringstand und etwas darüber den richtigen Muniring-Stand.
13. SL (25 m 6a): Leicht nach R oben auf den klassischen Splitterriss zuklettern. man kann bis da 2 gute Cams legen, dann kommt 1 Bh, dann noch ein Cam (wenn man mag). Der Riss ist kurz klassisch Hand/Faustriss, dann hat es aber wieder gute Tritte daneben. Aber man hat echte, steile Kletterei bis zum Ausstieg und Stand am Gipfelgrat. Keine Schrofen, kein Gras - genial bis zum Schluss.

Abstieg: man läuft die steile Grashalde zum Schweizertor runter (Schwierigkeit I auf den Karstplatten) und lässt sich von der Blumenpracht und Aussicht aufs Schweizereck verwöhnen. In leichten Zustiegsschuhen gut machbar.
 
Gesamt: Im SAC-Führer steht: muss man gemacht haben. Das passt. Ein sehr eindrucksvoller Klassiker (Vital Eggenberger, 1977), der viel Abwechslung und besten Fels bietet. Von der Trilogie Pardutz-Haldejohli-Andres (alle von Eggenberger in 70ern) die Route mit der anspruchsvollsten Absicherung. Sie ist sehr sanft saniert. An den schweren Stellen kann man Sicherung als gut+ bezeichnen. An den besonders schweren Schritten super, aber dazwischen auch mal eher gut/so..so. Ein kleiner Satz Cams ist sehr nützlich, aber die Plattenpassagen können damit nur bedingt gesichert werden. Vom Wulst muss man sich nicht abschrecken lassen. Man hangelt sich da leicht durch und es passt ganz harmonisch in die Tour. Orientierung in den Platten ist nicht einfach, wo die Orientierungsbolts fehlen (also die Frage soll ich jetzt hoch oder erst in 2 m). Gesamtorientierung um Linie und Stände zu finden ist für einen Klassiker sehr klar und unkompliziert.

Tourengänger: MarcelL


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