Grosser (2830m) & Mittlerer Drusenturm (2782m)
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Nach der Sulzfluh am Vortag und einem Besuch auf dem Grüscher Älpli knöpften wir uns an unserem zweiten Tag im Rätikon die Dri Türm vor. Da's vom Grüscher Älpli keinen direkten Weg zum Drusator gibt, liefen wir auf dem Alpsträsschen zur Alp Drusa und zogen dort weglos zum Augstenberg hoch. Dort ist nämlich der Hang am wenigsten steil.
Ungefähr bei P. 2132 erreichten wir den Wanderweg und folgten diesem zum Drusator, das wir nach insgesamt 2h 20min erreichten. Hier gönnten wir uns eine Stärkung, bevor wir uns in die Geröllschlacht stürzten. Nach einem kurzen Abstieg in Richtung Zollhaus bogen wir in einen unmarkierten, schmalen Pfad ab und querten so das Geröllfeld. So sparten wir uns den Abstieg zu P. 2170 und damit wohl auch etwas Zeit. Die Querung ist insgesamt zwar recht abschüssig und beinhaltet eine kurze Kraxelstelle, stellt aber keine grosse Herausforderung dar, sofern kein Schnee liegt. Allerdings herrscht insbesondere zu Beginn ein gewisses Steinschlagrisiko, wie wir durch ein Rudel Steingeissen bestätigt kriegten.
Die gut halbstündige Querung endet mit einer mühsamen Blockpassage (Steinmännchen) unterhalb der Sporahöhle. Danach trifft man auf den Wanderweg und findet sich sogleich in der Steilstufe wieder, die zum Sporentobel hochleitet. Das Pässlein am Fuss des Sporaturms erreichten wir eine knappe Stunde nach unserer Pause beim Drusator. Der Blick nach oben machte klar, dass noch viel Geröll auf uns warten würde.
Markiert ist der „Weg“ zu den Dri Türm nicht, doch Steinmännchen verschaffen Abhilfe. Nach weiteren 40 Minuten erreichten wir die Steilstufe mit den Fixseilen. Auch diese Passage bietet keine grosse Schwierigkeiten, zumal sie durch die Drahtseile enorm entschärft ist. Vom Firn auf der Karte ist im Gelände leider kaum mehr viel übrig. Nach der Steilstufe wird der Aufstieg wieder gemütlicher. Um 13.40 Uhr und somit 4h 40min nach Abmarsch beim Grüscher Älpli erreichten wir schliesslich (endlich!) den Mittleren Turm und eine Viertelstunde später den Grossen Turm.
Das Wetter entsprach erneut nicht wirklich der Prognose und so kam statt Sonnenschein leichter Nieselregen auf. Wir liesen uns davon aber nicht stören, knurrten unsere Mägen mittlerweile doch beträchtlich. Schliesslich begaben wir uns in den langen Abstieg zurück zum Drusator und von dort zur Carschinahütte (2h 15min). Von dort benötigten wir rund 1h 15min über das Alpssträsschen bis zum Parkplatz bei Untersäss. Die rot-weiss-markierte Asphaltroute bereitete uns keine sonderliche Freude.
Auf die Dri Türm, von denen wir zwei bestiegen hatten, blickten wir mit gemischten Gefühlen zurück. Das Gebirge ist recht spektakulär. Zudem erspähten wir ein knappes Dutzend Schneehühner, eine gute Handvoll Steingeissen und sogar zwei Hasen. Spätestens ab dem Drusator war die Geschichte aber schon sehr geröllhaltig. Dass wir nochmals im Sommer dort auftauchen, ist auszuschliessen. Mit Tourenski liesse sich aber durchaus darüber reden...

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