Großer Garselliturm (Westgrat)


Publiziert von Plauscher , 11. Juli 2021 um 11:09.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Rätikon
Tour Datum:10 Juli 2021
Wandern Schwierigkeit: T6- - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: FL   A   A-V 
Zeitbedarf: 6:45
Aufstieg: 1500 m
Abstieg: 1500 m
Strecke:ca. 5 bis 10 km in eine Richtung
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Feldkirch nach Frastanz und weiter nach Amerlügen (dort mehrere beschilderte, kleine Parkmöglichkeiten).
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Von Amerlügen nach Frastanz und weiter nach Feldkirch.
Unterkunftmöglichkeiten:Gegebenenfalls Feldkircher Hütte (diesfalls geringfügiger 'Umweg' über das Vorderälpele).

Die Garsellitürme sind äußerst eindrückliche - nahezu dolomitenartige - Felsgestalten über der Garsellialpe.

Ein Anstieg durch eine nordseitige Rinne und über den Westgrat auf den Großen Garselliturm scheint mir solo möglich zu sein (die Überschreitung aller drei Garsellitürme werden wir vielleicht zu gegebener Zeit als Seilschaft versuchen).

Am Westgrat gibt's in regelmäßigen Abständen Haken bzw. Stände.

Start bei Morgendämmerung in Amerlügen. Über den 'Herrenweg' zum Hinterälpele und weiter zur schön gelegenen Garsellialpe. Der freundliche Senn warnt mich vor brüchigem Fels und informiert mich, dass Bohrhaken bestehen (letzteres motiviert mich).

Bald verlasse ich den markierten Weg und steuere eine enge - kaminartige - Rinne an, die aus der ersten (engen) Gratscharte westlich vom Großen Garselliturm herabzieht. In der Rinne in angenehmer - da nicht ausgesetzter - (Kamin-)Kletterei über mehrere Absätze hoch zur Gratscharte (mE Stelle SG II+, mehrere Stellen SG II und SG I).

Die Gratscharte dürfte sich rund 50 Höhenmeter unter dem Gipfel befinden und daher auf ca. 2.000 Metern Seehöhe liegen.

Von der Scharte ein paar Meter gerade hoch und dann - sehr ausgesetzt - schräg nach links über eine (mitunter etwas kleingriffige) Steilstufe in wieder flacheres Gelände (mE SG II mit Stelle SG II+; ca. 15 bis 20 Meter vom Haken in der Scharte bis zum Haken nach der Steilstufe - für mich war dieser Abschnitt die Schlüsselstelle).

Danach geht's dieselbe Grundrichtung (Nordwestseite) auf einem kaum ausgeprägten, ausgesetzten Band schräg hoch, bis sich rechts das Gelände zum obersten Westgrat öffnet (SG I bis II).

Im Nahbereich einer wenig ausgeprägten Rinne über mehrere Absätze hoch zum obersten Westgrat und weiter zum Gipfel (SG I mit Stellen SG II, ausgesetzt).

Die enorme Ausgesetztheit wird möglicherweise erst beim Abstieg ersichtlich.

Das Gipfelpanorama zeichnet sich insbesondere durch eindrückliche Nah- und Tiefblicke aus. Außerdem darf ich mich in ein gepflegtes Gipfelbuch aus dem Jahre 1982 eintragen.

Rückweg bis zum Einstieg über dieselbe Route (wobei ich beim Abstieg an der Schlüsselstelle oberhalb der Gratscharte das mitgebrachte Seil verwende).

Dann leicht ansteigende (weglose) Querung hinüber zum Verbindungsweg 'Garsellikopf - Große Schwester' und weiter zur Großen Schwester (T3).

Abstieg (wieder) über die Garsellialpe zum Hinterälpele und weiter nach Amerlügen (gefällt mir etwas besser als der nordseitige Drei-Schwestern-Steig).

Nachträgliche Anmerkungen:

Auch am Gratkopf westlich der Gratscharte sah ich Sicherungsmetall (in der angenehmen nordseitigen Rinne jedoch nicht). Dies könnte für einen regulären Anstieg weiter westlich sprechen (mir schien die Rinne jedoch angenehmer - insbesondere bei Seilschaften am Westgrat dürfte die Rinne allerdings sehr steinschlaggefährdet sein).

Die Fotos stammen - infolge besserer Routenkenntnis - überwiegend vom Abstieg.

Tourengänger: Plauscher


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Kommentare (1)


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MatthiasG hat gesagt: Danke!
Gesendet am 17. September 2021 um 12:51
Danke für diesen detailierten Bericht! Was für ein Zufall, gerade vor ein paar Wochen habe ich darüber recherchiert, denn da war ich noch nicht oben.


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