Schafsiedel (2447m) via N-Grat von der Stanglhöhe mit Abstiegsvariante über die Aleitenspitze


Publiziert von sven86 , 4. Juli 2021 um 23:28.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Kitzbüheler Alpen
Tour Datum: 3 Juli 2021
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 7:30
Aufstieg: 1450 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Gasthaus Wegscheid am Ende des kurzen Grundes - asphaltierte Mautstrecke (5€), 10-15min ab Kelchsau. Achtung: Der Lange Grund ist bis Herbst 2021 gesperrt, daher kann es hier zu entsprechenden Ausweichbewegungen kommen

Dem beliebten Schafsiedel sind nördlich mit Stanglhöhe und Herzogkogel noch zwei Trabanten vorgelagert, die ganz überwiegend im Winter besucht werden. Die Besteigung aus dem abgeschiedenen Manzenkar ist im Sommer etwas rustikal, aber nicht besonders mühsam oder schwierig. Über die Überlebensscharte lässt sich bei der Gelegenheit auch der Schafsiedel über dessen Nordgrat besteigen, was sich aber schon im typischen Kitzbühler T4er-Grasschrofengelände abspielt. Die großzügige Runde vollende ich mit dem Übergang zur Aleitenspitze und dem Abstieg über deren obersten Ostgrat sowie die Grasflächen der Rosswildalm.

Teil I: Aus dem Manzenkar auf Stanglhöhe und Herzogkogel (bis T4-)
Vom bereits sehr gut gefüllten Parkplatz am Gasthof Wegscheid im Kurzen Grund folge ich zunächst dem Wanderweg zur Bamberger Hütte, bis dieser auf einen quer verlaufenden Fahrweg trifft. Diesem folge ich nach rechts ab, wobei über eine größere Schleife letztlich der Bereich unterhalb des Manzenkares erreicht wird. Der Zustieg ins Kar gestaltet sich kurzzeitig etwas mühsam, da hier doch schon einiges an Bäumen und Sträuchern wächst. Bald treffe ich aber am Bach auf eine verfallene kleine Brücke und eine alte Wegtrasse. Diese vermittelt einfach den Zugang ins grasige Manzenkar, wo heute auch eingezäunt Kühe weiden. Die Manzenkaralm scheint aber verfallen zu sein. 

Hier gewinne ich den Ostkamm der Stanglhöhe, indem ich die flacheren und grasigen Bereiche ausnutze. Weiter oben sind ausgedehnte Alpenrosenfelder wohl kaum zu vermeiden, was sich dank des gutmütigen Untergrundes aber als nicht allzu mühsam gestaltet. Am breiten Kamm geht es meist grasig weiter zur Stanglhöhe (bis hier T3), dessen höchster Punkt nicht klar auszumachen ist. Eventuell handelt es sich dabei bereits um den ersten Gratturm, den ich aber umgehe. Danach folgen nochmals zwei ähnlich hohe Erhebungen, auf deren blockigen Gelände aber noch keine rechte Gipfelstimmung aufkommen mag.

Der Übergang zum Herzogkogel spielt sich nun im Blockgelände ab, beim Wiederaufstieg könnte man schon über einen knappen T4er nachdenken. Hier zeigt sich auch schön der nahe Schafsiedel mit seinem schwach ausgeprägten Nordgrat. Der untere Teil ist offenbar eine moderate grasige Angelegenheit, das oberste Viertel ist aber schwer einzuschätzen. Sollte man sich hier etwa wie so oft in den Kitzbühlern irgendwie durchmogeln können?

Teil II: Vom Herzogkogel zum Schafsiedel über den N-Grat (bis T4-)
Der Abstieg zur Überlebensscharte ist zunächst noch leicht, am Blockgrat kurz vor der Scharte aber wieder knapp T4. Wie erwartet geht es am unteren Teil des N-Grates im T3er-Gelände auf guten Grastritten (kurz schon schrofig) hinauf zu einer kleinen Rinne, die heute noch ein unkritisches Schneefeld bietet. Darüber hat es Felswände, die sich aber tatsächlich rechterhand im zwar ordentlich steilen aber gut gestuften Grasschrofengelände (teils schwache Tierspuren) umgehen lassen. Die letzten Meter geht es wieder auf der Grathöhe zum Nordgipfel des Schafsiedel, wo man nochmal gut zupacken muss. Den N-Grat bewerte ich insgesamt mit einem eher noch unteren T4er, grob vergleichbar mit dem SW-Grat des Westlichen Salzachgeiers, der aber noch eine Stufe anspruchsvoller ist.

Teil III: Abstieg von der Aleitenspitze über den obersten O-Grat und die Rosswildalm (T3)
Über den Hauptgipfel geht es noch, teils etwas in der Flanke (T3), hinüber zur minimal höheren Aleitenspitze. Für den Abstieg wähle ich deren gut gestuften obersten Ostgrat (T3) bis zu einer ersten Graterhebung, wonach der Grat vermutlich deutlich schärfer wird. Daher hier unkomplizierter Abstieg nach rechts ins Gelände der Rosswildalm und hier im guten Gras (keine nennenswerten Alpenrosenfelder und auch keine Feuchtwiesen wie unterhalb der Salzachgeier) zum Wanderweg, auf dem man die Bamberger Hütte und schließlich wieder den Startpunkt erreicht.

Tourengänger: sven86


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentare (2)


Kommentar hinzufügen

Nyn hat gesagt:
Gesendet am 5. Juli 2021 um 15:28
Schöne Eindrücke von ziemlich unverbrauchter Natur
Scheint im Sommer wirklich sehr einsam zu sein.
VG, Nyn

sven86 hat gesagt: RE:
Gesendet am 5. Juli 2021 um 23:11
Danke für Deinen Kommentar; ja im Winter ist sicherlich mehr los, im Sommer kann man hier stundenlang durch einsames und dennoch relativ einfaches Bergland marschieren, in den Kitzbühlern kommt man ja zu Fuss fast überall irgendwie durch.
Beste Grüße, Sven


Kommentar hinzufügen»