Unterrothorn (3104 Meter) und Gornergrat (3135 Meter)


Publiziert von Domenic , 6. September 2009 um 20:14.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum: 5 September 2009
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 2350 m
Abstieg: 800 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Zug nach Zermatt
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Mit der Gornergratbahn nach Zermatt, dann mit dem Zug weiter.
Unterkunftmöglichkeiten:Berggasthaus Flue
Kartennummer:1:25'000 Nr. 2525 Zermatt / Gornergrat

Nachdem ich mich wegen Knieproblemen für einige Zeit mit eher flacheren Touren (Hegau und Maighelspass) begnügen musste, war es nun an der Zeit mal zu testen, ob das Knie wieder hält. Zu diesem Zweck plante ich eine Tour von Zermatt aufs Unterrothorn, rüber aufs Oberrothorn, dann hinunter zum Berggasthaus Flue und am Sonntag noch rauf auf den Gornergrat. Der grosse Vorteil dieses Gebiets ist die gute Erschliessung mit Bahnen, was einen Abbruch jederzeit problemlos möglich gemacht hätte. Zu meiner grossen Freude war das aber nicht nötig.

Am Samstag fahre ich mit dem Zug nach Zermatt. Bis ich am Freitag Abend den Fahrplan studierte, war mir nicht so ganz bewusst, um was für eine Weltreise es sich dabei handelt. Bis Visp kommt man ja relativ schnell, aber dann gondelt man noch eine weitere Stunde in der MGB herum, bis man endlich Zermatt erreicht. So kommt es, dass ich erst um halb elf losmarschieren kann, eigentlich viel zu spät. Vom Bahnhof aus folge ich der Strasse talabwärts, bis eine Brücke über den Bach führt. Ich überquere diesen und gehe an den Gebäuden der Elektrizitätswerke vorbei, bis die asphaltierte Strasse in einer Sackgasse endet und nur noch ein kleiner Bergweg weiterführt. Wegmarkierungen sucht man hier vergebens.

Der Weg führt durch einen schönen Nadelwald (vermutlich Föhren, wenn mich meine Pflanzenkenntnisse nicht täuschen) den Hang hinauf. Etwa 100 Meter weiter oben treffe ich auf eine baufällig wirkende Holzbrücke, die ich unterquere. An dieser Stelle nehme ich den Weg in die linke Richtung. Schon bald erreiche ich die Alpsiedlung Ried, wo ich auf eine Schotterstrasse treffe. Ich folge dieser Strasse, bis kurz vor der Skiliftstation Patrullarve wieder ein Weg abzweigt. Hier steht sogar ein Wegweiser, der mir den Weg Richtung Tufteren weist. Der Weg verläuft zuerst durch den Wald, dann steil unter dem Skilift nach oben und dann wieder durch den Wald bis Tufteren.

Tufteren liegt ziemlich genau auf der Baumgrenze, die hier nicht auf 1800 sondern auf 2200 Metern liegt. Ich folge einem recht breiten Weg bis zur Abzweigung Richtung Unterrothorn. Nun geht es richtig zur Sache in unzähligen Kehren schlängelt sich der Weg steil nach oben. Auf diesem Wegstück vergiesse ich, so kommt es mir vor, gleich mehrere Liter Schweiss. Aber die Arbeit ist es wert, mit jedem Meter den ich aufsteige wird die Aussicht imposanter. Nach dem schweisstreibenden Aufstieg dem Ritzengrat entlang erreiche ich den Gipfel des Unterrothorns. Hier lege ich ein bisschen abseits der Seilbahnstation eine kurze Mittagspause ein.

Nach der Pause geht es weiter zum Furggji. Hier muss ich mich entscheiden, ob ich das Oberrothorn auch noch besteigen soll, oder ob ich es besser bleiben lasse. Da ich am Morgen erst um halb elf starten konnte, bin ich relativ knapp dran und beschliesse diesen Gipfel auszulassen. Auf einem breiten Weg geht es hinunter bis zu einem Wegweiser Richtung Flueh. Diesen, nun etwas schmaleren, Weg schlage ich ein und erreiche schon bald das Berggasthaus Flueh, wo ich die Nacht verbringe.

Nach einer für Hüttenverhältnisse sehr angenehmen Nacht starte ich am Sonntagmorgen für die zweite Etappe. Zuerst gehe ich rüber auf die Gletschermoräne. Von hier aus hat man einen guten Ausblick auf den Findelgletscher. Man kann gut erkennen, wie weit er sich schon zurückgezogen hat. Ich gehe auf der Moräne talabwärts, immer wieder muss ich aber in den Hang ausweichen, da ganze Teile der Moräne und mit ihnen auch der Wanderweg abgebrochen sind. Bald erreiche ich einen breiten Kiesweg, dem ich durch den Wald bis zum Grüensee.

Hier beende ich meinen Abstieg und mache mich wieder mal an den Aufstieg. Über Wiesen geht es bergauf. Ausser mir ist anscheinend niemand unterwegs. Immer wieder führt der Weg über die Skipiste und an den Anschlüssen für die Schneekanonen vorbei. Bald erreiche ich den Bereich Kelle. Gemäss Karte soll es hier drei Seen geben. Leider sind aber alle bis auf den obersten See (ein künstliches Speicherbecken) verschwunden. Nun ist der Gornergrat in Sichtweite. Ich kämpfe mich die letzten Meter durch die Geröllwüste nach oben und finde mich plötzlich inmitten von Touristenschaaren wieder. Ich bin am Ziel.

Fazit:
Positiv:
- Fantastische Aussicht
- Gebiet ist mit Bergbahnen gut erschlossen, man könnte die Tour jederzeit problemlos abbrechen.
- Gemütliches Berggasthaus

Negativ:
- Die An- und Abreise mit dem ÖV ist sehr lang
- Auf beiden Gipfeln tummeln sich Touristenschaaren (die Kehrseite der guten Anbindung mit Bergbahnen).

Tourengänger: Domenic


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