Kleiner Mythen (1811 m) - Voralpen-Kraxel-Klassiker


Publiziert von alpstein , 27. Juni 2021 um 10:13. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Schwyz
Tour Datum:26 Juni 2021
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Mythengruppe   CH-SZ   Alptaler Berge 
Aufstieg: 780 m
Abstieg: 780 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:über ZH-Nord- und Westumfahrung - N3 bis Richterswil - Einsiedeln - Brunni

Vier Jahre sind es seit unserer letzten Besteigung des Kleinen Mythen her. Obwohl wir kaum noch im T5-Gelände unterwegs sind, bekamen wir nach einem tollen Saisonstart im Alpstein und Allgäu Lust darauf, den Kleinen Mythen zu besteigen. Am Vorabend ergab sich kurzfristig die Möglichkeit, dass uns Rösly auf der Tour begleitet, welche die Mythengipfel wie ihre Westentasche kennt. Wir freuten uns auf die Tour und das Wiedersehen in der Innerschweiz.

Die Hochnebeldecke über dem Alpthal hatten wir nicht bestellt. Es war kein Gipfel zu sehen, als wir uns in Brunni (1089 m) auf den Weg machten. Die Wiesen und Wege waren nass. Offensichtlich hatte es in der Nacht geregnet. Mit unserer "Bergführerin", die von der Schwyzer Seite kommen wollte, haben wir uns um 9.00 Uhr an der Alpwirtschaft Zwüschet Mythen (1356 m) vereinbart. Fast eine halbe Stunde vor dieser Zeit saßen wir, bei mittlerweile sonnigen Verhältnissen, schon beim Kaffee zusammen.

Für den Aufstieg wählten wir die Route über die Süd- bzw. Südostflanke. Zwischen Alpwirtschaft und Stall führt ein alter Weg in den Wald hinein, dem man folgt, bis steile Grashalden beginnen. In Serpentinen geht es am einfachsten bergauf, bis sich das Gelände wieder etwas zurücklegt. Am unteren Rand eines Schotterfeldes trafen wir auf eine Art Weg. Steinmänner weisen den Weg hindurch. Später trafen wir auf einen Pfad, der aus einem Tobel vom Griggeli hochführt. Unterhalb des wieder steileren Geländes sieht man eine Gedenktafel. Teilweise über Schrofen leiten die nicht immer gut sichtbaren Pfadspuren nun im T4-Gelände bergan. Markierungen sahen wir nicht. 

Am Beginn des felsigen Gipfelaufbaus gingen wir sonst immer durch eine Rasenkehle weiter, um auf die vom Vorgipfel herführende Route zu treffen. Rösly wusste eine Abkürzung, die für unsere Verhältnisse knackig aussah, dennoch im bombenfesten Kalk mit guten Griffen gut zu bewältigen. So trafen wir bald auf die Passage mit dem Kettengriff. Danach gibt es mehrere Optionen bis zum Gipfel, wo man auch nochmals zupacken kann. Die Gipfelbank schien für uns reserviert. Mal Sonne, mal Wolken, sorgten für eine schöne Stimmung. Den Vierwaldstättersee konnte man nur bei näherem Hinsehen erkennen.Besonders warm war es nicht und eine Jacke konnten wir gut vertragen, bis es abzusteigen hieß.

Der Vorgipfel vom Kleinen Mythen (1763 m) ist nochmals eine ernsthafte Herausforderung, Nach dem Abstieg vom Hauptgipfel querten wir hinüber. Betrachtet man den Vorgipfel, glaubt man kaum, dort überhaupt hinaufgelangen zu können. Aus der Nähe entspannt sich das Ganze nicht wirklich, aber gute Tritte und Griffe gibt es, mit welchen man sich luftig um die Felskante herumwindet. Die folgende Verschneidung aufzusteigen gefiel uns viel besser, als bei der letzten Tour hinab. Über eine ausgesetzte Passage unter dem Gratbereich erreichten wir schließlich das Wandergelände. Der Blick in die Tiefe blieb uns durch den Nebel, der an der Flanke hing, verborgen.

Auf dem Abstieg zum Kreuz Zwüschet Mythen (1438 m) galt es auf rutschigen Passagen im Wald aufzupassen, was nicht allen vollständig gelang, aber folgenlos blieb. Beim Kreuz unten machten wir nochmals einen längeren Halt, bevor sich unsere Wege wieder trennten. Wir kehrten schließlich nochmals an der Alpwirtschaft ein, bevor wir die letzten Teil der Tour nach Brunni runter unter die Füße nahmen.

Fazit: Es hat Spaß gemacht, wieder mal im Alpinwandergelände unterwegs zu sein. Mit Rösly als Begleitung konnte auf der Tour auch nichts schiefgehen. Wir freuen uns schon auf nächste gemeinsame Unternehmungen, dann zusammen mit dem gestern verhinderten Gemahl.

Routenbeschreibung:
Von Brunni (1089 m) zur Alpwirtschaft Zwüschet Mythen. Dort zwischen der Alpwirtschaft und dem Stall hindurch auf unmarkiertem Weg durch ein Wäldchen bis zu einer steilen Weidefläche. Diese weglos nach oben zu einzeln stehenden Bäumen, über den Stacheldraht, weiter über ein Geröllhalde (Steinmänner) zu einem Sättelchen. Auf deutlich sichtbaren Trittspuren über Gras- und Felsstufe zum Gipfelkopf des Kleinen Mythen. Nach Querung einer Rasenkehle über die Passage mit dem Kettengriff zum Gipfel. Die Route über die Süd-bzw. Südostflanke max. T4, oben dann T5/II

Route: SAC-Führer "Zentralschweizer Voralpen" Rd.-Nr. 659

Tourengänger: alpstein, Esther58, Fraroe
Communities: Hikr Treffen


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