Grenzwandern Schweiz * Indemini - Monte Lema
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Es ist Ende April, aber überall in der Schweiz liegt noch bis in tiefere Lagen Schnee. Daher beschliessen wir eine zweitägige Tour im Tessin zu unternehmen. Marcel und Christoph begleiten mich wieder einmal. Doch auch in der Sonnenstube liegen die Bergspitze unter einer verzuckerten weissen Schicht. Als wir zum Ausgangspunkt unserer Tour fahren kommen langsam Zweifel auf, ob die Route begehbar sein wird. Nach den 37 Haarnadel- und 254 anderen Kurven steigen wir aus dem kleinen Postbus aus der uns nach Indemini gebracht hatte.
Das kleine Dorf ist als einziges Im Val Veddasca schweizerisch da es früh von den Eidgenossen erobert wurde. Trotzdem blieb es jahrhundertelang isoliert und erst ab 1917 durch eine Fahrstrasse mit dem Gambarogno verbunden. Daher wollte man es 1800 an Italien abtreten, im Tausch mit der italienischen Enklave Campione. Da dieser Handel schlussendlich scheiterte beginnt unsere Tour nun hier. Der Spaziergang durch das steil am Hang liegende Dorf ist eine wunderbare Zeitreise zurück ins bäuerliche und karge Leben der Tessiner Berge. Jedes der mit grauem Gneis, Steindächern und Holzlauben errichteten Häuser ist ein Unikat und die Gassen schlängeln sich der Hangneigung nach nach unten.
Nun führt der Weg hinab in die Talsohle des Torrente Giona auf rund 800 Meter. Hier steht sogar ein kleines Schild mit der Aufschrift Lido/Badi...ob hier im schattigen Talkessel wirklich Badegefühle aufkommen? Weiter geht der Trampelpfad auf der südlichen Talseite durch das Seitental von Lavarè und bis hinauf auf etwa 900 Meter wo sich der Wald etwas lichtet und einen schönen Blick auf unseren Ausgangspunkt Indemini freigibt. Nach einer kurzen Rast steigen wir weiter hinauf und queren bald die Grenze. Unser nächstes Ziel ist das italienische Dörflein Monteviasco welches hoch oben über dem Talkessel liegt und nur über eine kleine Seilbahn erreichbar ist, oder eben zu Fuss.
Die Kirche Madonna della Serta begrüsst uns als erstes, direkt daneben das obligate Mahnmahl der gefallenen Soldaten im Zweiten Weltkrieg, welches in jeder italienischen Ortschaft zu finden ist. Das Bergdörfchen ist jedoch deutschlich älter und besticht durch seine gemauerten Häuser, den gemauerten Torbögen und Fensterbänken, nur die Balkone sind aus Holz. Durch enge Gässchen winden wir uns hinauf auf fast 1000 Meter Höhe. Der Wind pfeiff scharf und kalt während wir unseren Mittagshalt auf dem Dorfplatz machen. Wenn nicht gerade Corona-Pandemie wäre könnte man hier auch nett einkehren.
Nun würde unser Weg eigentlich zur Landesgrenze hinaufführen und dem Berggrat vom Monte Tamaro zum Monte Lema folgen. Doch was wir bereits vermutet hatten wird nun zur Gewissheit, es liegt zuviel Schnee auf der Nordseite des Berggrates. Wir müssten eine grosse Strecke auf dem Grat im Schnee zurücklegen, was unter den heutigen Bedingungen nicht sehr ratsam wäre. Daher entscheiden wir uns erst kurz vor dem Gipfel aufzusteigen und bis dahin unten im Tal zu bleiben. Dafür müssen wir nach Viasco hinüber. Diese kleine Ortschaft liegt zwar nur auf der gegenüberliegenden Talseite - sozusagen in Griffweite. Jedoch führt kein Pfad durch die tiefe Schlucht und so müssen wir den ganzen Talkessel ablaufen. Über die Alpe Polusa, Fontanella und Cortetti führt der Pfad meist durch dichten Wald. Die Alpen sind aufgegeben und zugewachsen bzw. zerfallen und zusammen mit den reissenden Bäche welche zu überqueren sind wirkt dieses Seitental sehr abgelegen und urig.
Endlich in Viasco angekommen beginnt der schwierige Aufstieg durch einen lichten Wald. Der Pfad ist schlecht unterhalten und sehr steil, aber vorallem macht uns der Schnee zu schaffen der hier bereits liegen geblieben ist. Wir sind froh als wir nach der Kraxelei auf eine Anhöhe kommen. Bei Alpone liegt bereits richtig Schnee, wir sind auf 1240 Metern. Doch hier gibt es breitere Wege und der Anstieg ist nicht mehr so steil. Nun folgen wir einem gut begehbaren Trampelpfad auf dem Bergrücken bis wir bei der Alpe Arasio wieder Schweizer Territorium erreichen. Durch tiefen Schnee geht es weiter hinauf bis zum Passübergang der Forcola d'Arasio.
Nun sind es nur noch einige hundert Meter bis zum Berggasthaus auf dem Monte Lema. Wir sind froh als wir die Hütte erreichen und uns in der warmen Stube ausruhen können. Unglaublich wie winterlich es hier oben Mitte April noch ist. Das anschliessende Abendessen mit Minestrone und Ossobucco ist himmlich. Müde fallen wir später ins Bett und träumen vom Frühling.
Hier geht es zur nächsten Etappe
Das kleine Dorf ist als einziges Im Val Veddasca schweizerisch da es früh von den Eidgenossen erobert wurde. Trotzdem blieb es jahrhundertelang isoliert und erst ab 1917 durch eine Fahrstrasse mit dem Gambarogno verbunden. Daher wollte man es 1800 an Italien abtreten, im Tausch mit der italienischen Enklave Campione. Da dieser Handel schlussendlich scheiterte beginnt unsere Tour nun hier. Der Spaziergang durch das steil am Hang liegende Dorf ist eine wunderbare Zeitreise zurück ins bäuerliche und karge Leben der Tessiner Berge. Jedes der mit grauem Gneis, Steindächern und Holzlauben errichteten Häuser ist ein Unikat und die Gassen schlängeln sich der Hangneigung nach nach unten.
Nun führt der Weg hinab in die Talsohle des Torrente Giona auf rund 800 Meter. Hier steht sogar ein kleines Schild mit der Aufschrift Lido/Badi...ob hier im schattigen Talkessel wirklich Badegefühle aufkommen? Weiter geht der Trampelpfad auf der südlichen Talseite durch das Seitental von Lavarè und bis hinauf auf etwa 900 Meter wo sich der Wald etwas lichtet und einen schönen Blick auf unseren Ausgangspunkt Indemini freigibt. Nach einer kurzen Rast steigen wir weiter hinauf und queren bald die Grenze. Unser nächstes Ziel ist das italienische Dörflein Monteviasco welches hoch oben über dem Talkessel liegt und nur über eine kleine Seilbahn erreichbar ist, oder eben zu Fuss.
Die Kirche Madonna della Serta begrüsst uns als erstes, direkt daneben das obligate Mahnmahl der gefallenen Soldaten im Zweiten Weltkrieg, welches in jeder italienischen Ortschaft zu finden ist. Das Bergdörfchen ist jedoch deutschlich älter und besticht durch seine gemauerten Häuser, den gemauerten Torbögen und Fensterbänken, nur die Balkone sind aus Holz. Durch enge Gässchen winden wir uns hinauf auf fast 1000 Meter Höhe. Der Wind pfeiff scharf und kalt während wir unseren Mittagshalt auf dem Dorfplatz machen. Wenn nicht gerade Corona-Pandemie wäre könnte man hier auch nett einkehren.
Nun würde unser Weg eigentlich zur Landesgrenze hinaufführen und dem Berggrat vom Monte Tamaro zum Monte Lema folgen. Doch was wir bereits vermutet hatten wird nun zur Gewissheit, es liegt zuviel Schnee auf der Nordseite des Berggrates. Wir müssten eine grosse Strecke auf dem Grat im Schnee zurücklegen, was unter den heutigen Bedingungen nicht sehr ratsam wäre. Daher entscheiden wir uns erst kurz vor dem Gipfel aufzusteigen und bis dahin unten im Tal zu bleiben. Dafür müssen wir nach Viasco hinüber. Diese kleine Ortschaft liegt zwar nur auf der gegenüberliegenden Talseite - sozusagen in Griffweite. Jedoch führt kein Pfad durch die tiefe Schlucht und so müssen wir den ganzen Talkessel ablaufen. Über die Alpe Polusa, Fontanella und Cortetti führt der Pfad meist durch dichten Wald. Die Alpen sind aufgegeben und zugewachsen bzw. zerfallen und zusammen mit den reissenden Bäche welche zu überqueren sind wirkt dieses Seitental sehr abgelegen und urig.
Endlich in Viasco angekommen beginnt der schwierige Aufstieg durch einen lichten Wald. Der Pfad ist schlecht unterhalten und sehr steil, aber vorallem macht uns der Schnee zu schaffen der hier bereits liegen geblieben ist. Wir sind froh als wir nach der Kraxelei auf eine Anhöhe kommen. Bei Alpone liegt bereits richtig Schnee, wir sind auf 1240 Metern. Doch hier gibt es breitere Wege und der Anstieg ist nicht mehr so steil. Nun folgen wir einem gut begehbaren Trampelpfad auf dem Bergrücken bis wir bei der Alpe Arasio wieder Schweizer Territorium erreichen. Durch tiefen Schnee geht es weiter hinauf bis zum Passübergang der Forcola d'Arasio.
Nun sind es nur noch einige hundert Meter bis zum Berggasthaus auf dem Monte Lema. Wir sind froh als wir die Hütte erreichen und uns in der warmen Stube ausruhen können. Unglaublich wie winterlich es hier oben Mitte April noch ist. Das anschliessende Abendessen mit Minestrone und Ossobucco ist himmlich. Müde fallen wir später ins Bett und träumen vom Frühling.
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Tourengänger:
laurentbor

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