Wiedersehen mit dem Fluebrig (2099 m)
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Der Fluebrig war einer meiner ersten Bergtouren in der Schweiz. Damals hat mich mein Freund Andi begleitet. An den Aufstieg und an den Erdrutsch auf der Strasse am Westufer des Wägitalersees aufgrund eines heftigen Gewitters nach Abschluss unserer Tour kann ich mich noch gut erinnern. Der Gipfel heute mit der Leiter und den Ketten kam mir allerdings total unbekannt vor.
Beim Stöbern in der Online-Landeskarte auf der Suche nach einem schneefreien Südaufstieg auf einen nicht allzu hohen Gipfel wurde ich beim Fluebrig fündig. Diesmal wollte ich auch den Turner mitnehmen. Und beim Schmökern in den Tourenberichten wurde ich auf das Wyss Rössli aufmerksam.
Ich starte gegenüber dem Parkplatz des Golfplatzes. Ein Fahrweg führt mich stetig ansteigend durch den Stafelwald. Als ich gegen 6:30 in Zürich losfuhr, ging noch ein heftiger Platzregen nieder. Jetzt aber ist es trocken und das Wetter sollte im Laufe des Tages immer besser werden.
Bei P. 1297 endet der Fahrweg. Jetzt geht es steiler aufwärts. Nach kurzer Zeit komme ich ins Freie und erklimme im Zickzack Schafweiden. Die umliegenden Berge sind in den Wolken, Nebel wabert. Bei der Alp Schärm befindet sich ein grosses Schneefeld im Bachbett und bedeckt den Wanderweg. Dass ich jetzt im Nebel bin, macht die Orientierung nicht einfacher. Ich entdecke aber doch die Stelle, wo der Bergweg das Tal verlässt und Kurs auf die Alp Obergross nimmt.
Dort sind Diethelm und Turner schon erstaunlich nah. Als ich sehe, dass man - weglos - zum Turner queren kann, verlasse ich auf 1925 m in einer Linkskurve den Wanderweg und quere oberhalb eines Bandes zum Turner. Kurz vor dem Gipfel erreiche ich den Grat und folge diesem - am Schluss leicht ausgesetzt - zum Turner. Knapp zweieinhalb Stunden habe ich benötigt. Am Gipfel ist nicht viel Platz und es geht nach allen Seiten steil hinunter. Mir ist etwas mulmig. Dafür habe ich einen schönen Blick auf die anderen Gipfel des Fluebrigmassivs.
Das mulmige Gefühl verschwindet, als ich den Grat Richtung Diethelm in Angriff nehme. Es gibt gut sichtbare Wegspuren und an ein, zwei Stellen eine leichte Kletterei. Ich erreiche den Sattel bei P. 2038 und kurz darauf den Einstieg zum Diethelm mit Leiter und Ketten. Schwierig ist das nicht, genauso wenig wie das versicherte Colouir, das unterhalb des Gipfels endet (knappe halbe Stunde ab Turner). Das Kreuz ist dem Gipfel nördlich vorgelagert.
Vom Kreuz studiere ich die Möglichkeiten einer Besteigung des Wyss Rösslis. Ich halte mich dabei an das Foto von
Ashnabi. Ich sehe allerdings auch zwei Wanderer, die weiter hinten direkt unterhalb des Felsbandes zum Gipfel aufsteigen.
Nach der Gipfelrast kehre ich zum P. 2038 zurück und steige über Schneefelder ab zum P. 1942. Hier führen Pfadspuren nordwärts und um die erste Felswand des Wyss Rösslis herum. Ich nehme das erste Band und halte auf das von Ashnabi beschriebene Couloir zu. Tritte hat es dort genug, aber für meinen Geschmack zu wenig Griffe. Ich folge dem unteren Band daher weiter und kann etwas weiter oben auf das obere Band queren. Schliesslich erreiche ich problemlos den Gipfel (eine Dreiviertelstunde ab Diethelm). Allzu oft wird der Gipfel nicht bestiegen: Das Gipfelbuch ist schon zehn Jahre alt.
Nach der letzten Gipfelrast des Tages steige ich Richtung Alp Fluebrig ab und kann bis knapp unter 1800 m von Schneefeldern profitieren. Dann geht es steil hinunter, an der Alp Fluebrig vorbei und weiter bis zur Alp Fläschli. Hier steigt der Weg noch einmal kurz bis zum Fläschlipass an.
Die Gegend westlich des Passes ist ziemlich versumpft. Der obere Teil des Wanderweges wurde jedoch trockengelegt und der untere Teil gleich ganz verlegt. Statt in der Senke, wo sich das Wasser sammelt, führt er jetzt auf einem Grat ins Tal. Manchmal geht es rechts ziemlich steil hinunter, aber teilweise schützen Bäume vor dem Abhang. Mittlerweile ist es ziemlich heiss geworden und ich bin froh, als ich nahe der Sihltalhütte den Chalchboden erreiche und kurze Zeit später wieder bei meinem Auto bin. Für den gesamten Abstieg vom Wyss Rössli habe ich zweieinhalb Stunden benötigt.
Das Wiedersehen mit dem Fluebrig war ein freudiges und ich habe zwei neue spannende Gipfel kennengelernt.
Orientierung: Aufstieg und Abstieg zum/vom Diethelm: einfach, durchgehend ausgeschildert und markiert. Abstecher auf Turner und Wyss Rössli: mittel, unmarkiert. Wegspuren auf dem Grat zum Turner und zum Fuss des Wyss Rösslis.
Ausrüstung: Alpinwanderausrüstung, inkl. fester Bergschuhe mit rutschfesten
Sohlen, Teleskopstöcke, Kletterhandschuhe für die Sicherungen am Diethelm.
Führer: Remo Kundert / Marco Volken, Alpinwandern / Gipfelziele Zentralschweiz/Vierwaldstättersee, SAC-Verlag, 2016, Tour 35 (T4)
(Dies ist ein Tourenbericht. Es handelt sich daher um meine persönlichen Gehzeiten und meine subjektive Einschätzung der Schwierigkeit ohne Anspruch auf Objektivität. Jeder, der diesen Tourenbericht als Basis für eine eigene Unternehmung verwendet, ist persönlich für seine eigene Sicherheit verantwortlich.)
Beim Stöbern in der Online-Landeskarte auf der Suche nach einem schneefreien Südaufstieg auf einen nicht allzu hohen Gipfel wurde ich beim Fluebrig fündig. Diesmal wollte ich auch den Turner mitnehmen. Und beim Schmökern in den Tourenberichten wurde ich auf das Wyss Rössli aufmerksam.
Ich starte gegenüber dem Parkplatz des Golfplatzes. Ein Fahrweg führt mich stetig ansteigend durch den Stafelwald. Als ich gegen 6:30 in Zürich losfuhr, ging noch ein heftiger Platzregen nieder. Jetzt aber ist es trocken und das Wetter sollte im Laufe des Tages immer besser werden.
Bei P. 1297 endet der Fahrweg. Jetzt geht es steiler aufwärts. Nach kurzer Zeit komme ich ins Freie und erklimme im Zickzack Schafweiden. Die umliegenden Berge sind in den Wolken, Nebel wabert. Bei der Alp Schärm befindet sich ein grosses Schneefeld im Bachbett und bedeckt den Wanderweg. Dass ich jetzt im Nebel bin, macht die Orientierung nicht einfacher. Ich entdecke aber doch die Stelle, wo der Bergweg das Tal verlässt und Kurs auf die Alp Obergross nimmt.
Dort sind Diethelm und Turner schon erstaunlich nah. Als ich sehe, dass man - weglos - zum Turner queren kann, verlasse ich auf 1925 m in einer Linkskurve den Wanderweg und quere oberhalb eines Bandes zum Turner. Kurz vor dem Gipfel erreiche ich den Grat und folge diesem - am Schluss leicht ausgesetzt - zum Turner. Knapp zweieinhalb Stunden habe ich benötigt. Am Gipfel ist nicht viel Platz und es geht nach allen Seiten steil hinunter. Mir ist etwas mulmig. Dafür habe ich einen schönen Blick auf die anderen Gipfel des Fluebrigmassivs.
Das mulmige Gefühl verschwindet, als ich den Grat Richtung Diethelm in Angriff nehme. Es gibt gut sichtbare Wegspuren und an ein, zwei Stellen eine leichte Kletterei. Ich erreiche den Sattel bei P. 2038 und kurz darauf den Einstieg zum Diethelm mit Leiter und Ketten. Schwierig ist das nicht, genauso wenig wie das versicherte Colouir, das unterhalb des Gipfels endet (knappe halbe Stunde ab Turner). Das Kreuz ist dem Gipfel nördlich vorgelagert.
Vom Kreuz studiere ich die Möglichkeiten einer Besteigung des Wyss Rösslis. Ich halte mich dabei an das Foto von

Nach der Gipfelrast kehre ich zum P. 2038 zurück und steige über Schneefelder ab zum P. 1942. Hier führen Pfadspuren nordwärts und um die erste Felswand des Wyss Rösslis herum. Ich nehme das erste Band und halte auf das von Ashnabi beschriebene Couloir zu. Tritte hat es dort genug, aber für meinen Geschmack zu wenig Griffe. Ich folge dem unteren Band daher weiter und kann etwas weiter oben auf das obere Band queren. Schliesslich erreiche ich problemlos den Gipfel (eine Dreiviertelstunde ab Diethelm). Allzu oft wird der Gipfel nicht bestiegen: Das Gipfelbuch ist schon zehn Jahre alt.
Nach der letzten Gipfelrast des Tages steige ich Richtung Alp Fluebrig ab und kann bis knapp unter 1800 m von Schneefeldern profitieren. Dann geht es steil hinunter, an der Alp Fluebrig vorbei und weiter bis zur Alp Fläschli. Hier steigt der Weg noch einmal kurz bis zum Fläschlipass an.
Die Gegend westlich des Passes ist ziemlich versumpft. Der obere Teil des Wanderweges wurde jedoch trockengelegt und der untere Teil gleich ganz verlegt. Statt in der Senke, wo sich das Wasser sammelt, führt er jetzt auf einem Grat ins Tal. Manchmal geht es rechts ziemlich steil hinunter, aber teilweise schützen Bäume vor dem Abhang. Mittlerweile ist es ziemlich heiss geworden und ich bin froh, als ich nahe der Sihltalhütte den Chalchboden erreiche und kurze Zeit später wieder bei meinem Auto bin. Für den gesamten Abstieg vom Wyss Rössli habe ich zweieinhalb Stunden benötigt.
Das Wiedersehen mit dem Fluebrig war ein freudiges und ich habe zwei neue spannende Gipfel kennengelernt.
Orientierung: Aufstieg und Abstieg zum/vom Diethelm: einfach, durchgehend ausgeschildert und markiert. Abstecher auf Turner und Wyss Rössli: mittel, unmarkiert. Wegspuren auf dem Grat zum Turner und zum Fuss des Wyss Rösslis.
Ausrüstung: Alpinwanderausrüstung, inkl. fester Bergschuhe mit rutschfesten
Sohlen, Teleskopstöcke, Kletterhandschuhe für die Sicherungen am Diethelm.
Führer: Remo Kundert / Marco Volken, Alpinwandern / Gipfelziele Zentralschweiz/Vierwaldstättersee, SAC-Verlag, 2016, Tour 35 (T4)
(Dies ist ein Tourenbericht. Es handelt sich daher um meine persönlichen Gehzeiten und meine subjektive Einschätzung der Schwierigkeit ohne Anspruch auf Objektivität. Jeder, der diesen Tourenbericht als Basis für eine eigene Unternehmung verwendet, ist persönlich für seine eigene Sicherheit verantwortlich.)
Hike partners:
Uli_CH

Communities: Alleingänge/Solo
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