Zweimal Fluebrig: Diethelm (2099) & Turner (2068)

Wenn man vom Sihlsee so auf den Fluebrig zufährt, ist es kaum zu glauben, dass dieses schroffe Massiv gar kein eigenständiger Berg ist, sondern nur ein Nebengipfel des Druesbergs. Mit einer Schartenhöhe von 275 m schrammt der Diethelm ganz knapp am Status Berg vorbei. Naja egal, die Aussicht auf die zahlreichen Seen von Zürich's nächstem 2000er ist trotzdem erstklassig.

Ich beginne die Rundwanderung beim Golfplatz im Sihltal. In der Hoffnung, beim Abstieg über die Süd-/Westseite länger Sonne zu haben, beginne ich mit dem Aufstieg über die Nordseite. Zunächst den Forstweg entlang zu P.938. Hier eine Überraschung: Der Wanderweg zum Fläschlipass wurde verlegt. Ein Blick in die Karte lässt mich einen ziemlichen Umweg vermuten, also nehme ich trotzdem den alten Weg entlang des Wisstannenbachs. Bald wird mir klar, warum man den Weg verlegt hat: Dieser hat sich in einen Sumpf verwandelt und die Stege und Brücken, die die feuchtesten Stellen überbrücken sollen, sind teils schon morsch und kaputt. Mit gefühlt 2 Kilo Matsch an den Schuhen erreiche ich endlich den Fläschlipass. Der Wanderweg von dort ist wieder tipptopp: Mit wunderbarer Aussicht auf den Wägitalersee geht's hoch zur Alp Fluebrig. Obwohl ich mich jetzt auf der Ostseite des Fluebrigs befinde, liegt der Weg immer noch im Schatten. Stellenweise ist der Weg eisig. In der kalten Jahreszeit spricht das jedenfalls für diese Laufrichtung, obwohl man dann leider den tollen Ausblick zum See im Rücken hat. Am Pass zwischen Diethelm und Tuner angelangt, erreicht mich das erste Mal nach 2 Stunden Aufstieg die Sonne. Hier beginnt der kurze Alpinwanderweg zum Diethelm, 10 Minuten nur verspricht der blaue Wegweiser. Zunächst erreicht man über eine kurze Leiter ein Wändli, welches man mithilfe einer Kette erklimmt. Dahinter geht es über einen kurzen Grasgrat weiter zur nächsten Kraxelstelle. Ebenfalls mit Kette gesichert geht's durch einen kurzen Kamin hoch zum Gipfel. Im Abstieg kann ich zum Glück wie geplant noch lange die Sonne geniessen. Über den Grat wandere ich hinüber zu P.1950 und steige von dort hinunter zur Alp Obergross. Durch das Tal des Turnerbachs, das im Aufstieg wahrscheinlich schöner wäre, geht es zum Waldrand. Bei P.1298 mündet der Wanderweg in eine Forststrasse. Jemand hat hier sein MTB deponiert, das hätte ich jetzt auch gerne, um mir den faden Hatsch über die Forststrasse zu sparen. Nunja, auch per pedes gelangt man recht zügig hinab zum Golfplatz.

Abstecher zum Turner + 30 min
Der Grat zum Nebengipfel Turner sieht mir vom Diethelm so schön aus, dass ich beschliesse, noch einen Abstecher dorthin zu machen. Die Länge und Schwierigkeit täuscht - insgesamt brauche ich nur 30 Minuten hin und zurück. Der Grat ist ebenfalls nicht so scharf, wie es von oben den Anschein hat. Es gibt eine recht deutliche Spur im Gras und eine einfache Kraxelstelle. Vom Gipfel hat man dann eine noch bessere Sicht auf den Glärnisch - der Abstecher hat sich gelohnt.