Tiefkarspitze (2431 m) - Nordwestgrat und Überschreitung zur Dammkarscharte
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Die Tiefkarspitze hoch über Mittenwald zählt zu den eindrucksvollsten Berggestalten der Nördlichen Karwendelkette. Aufgrund ihrer markanten, pyramidenartigen Form, sticht sie dem Betrachter bereits bei der Anfahrt über die A95 nach Garmisch ins Auge. Viele Routen führen auf diesen stolzen Gipfel, wobei der auffällige Nordwestgrat vom Predigtstuhl zu den beliebtesten zählt. Kobiniert man den Grat mit einem Abstieg über die benachbarten Larchetfleckspitzen hin zur unteren Dammkarscharte, erlebt man eine landschaftlich großartige Bergfahrt, die jedoch auf ihrer gesamten Länge höchste Konzentration erfordert.
Start und Endpunkt der Tour ist der kostenpflichtige Parkplatz der Karwendelbahn in Mittenwald. Über das sogennante "Bankerl" gelangen wir zügig hinauf zur schön gelegenen Dammkarhütte. Im Anschluss folgen wir den Steigspuren durch Geröll und Schrofen hinauf zum Predigtstuhl und dem Beginn der Kletterei. Der erste Abschitt (I-II) bis zu einem grasigen Sattel bietet festen Fels und gleicht einem "Warm up" für den folgenden Grat. Leider nimmt die Felsqualität nach oben hin immer mehr ab und jeder Griff und Tritt sollte daher doppelt geprüft werden.
Nun ab dem Sattel in der Nordflanke, zunehmend alpiner, über Grasbänder und Schrofen (I+) bis zu einem Geröllfleck unterhalb der Schlüsselstelle. Hierbei handelt es sich um einen im unteren Bereich leicht überhängenden, meist feuchten Kamin (III+). Erfreulicherweise hängt hier ein Fixseil, das die Stelle deutlich entschärft. Aber auch mit Zuhilfenahme des Seils hat man es hier immer noch mit einem IIIer zu tun, der durchaus ein wenig Kraft und Geschicklichkeit erfordert. Nach dieser Stelle wird es kurzzeitig wieder einfacher, bevor das Gelände infolge deutlich aufsteilt. In diesem Bereich gibt es mehrere Möglichkeiten. Entweder hält man sich direkt am Grat, oder etwas links davon. In beiden Fällen handelt es sich um ernsthaftes alpines Gelände, das keinen Fehler erlaubt. Meist erwartet den Aspiranten klassisches IIer Gelände. Entgegen anderer Aussagen müssen allerdings zwei kurze Aufschwünge eindeutig mit II+ bewertet werden. Ein wenig Luft nach oben ist demnach vorteilhaft. Auch ist wie bereits erwähnt nicht alles so fest, wie es zunächst scheint. Vorsicht!
Im oberen Bereich legt sich der Grat zurück und wird technisch leichter (I-II). Dafür wird der Fels immer brüchiger. Auch ist hier die ideale Linie nicht immer sofort ersichtlich und man muss ein wenig suchen. Anzumerken ist, dass sich der Grat ziemlich zieht, da man in dem Gelände nicht wirklich schnell vorankommt. Am Gipfel dann große Stille und ein tolles Panorama, wobei die Sicht aufgrund von "Saharastaub" am heutigen Tag etwas eingeschränkt war.
Der Abstieg über die Larchechtfleckspitzen bis zur Unteren Dammkarscharte wurde von Kardirk hier bereits beschrieben. Daher gibt es von uns nur noch ein paar Ergänzungen und Hinweise. Von der Scharte zwischen den beiden Larchetfleckspitzen wird auf schwachen Steigspuren zu einem Absatz (Markierungsstange) im grasigen Südgrat der Westlichen Larchetfleckspitze gequert.
Nun gilt es zunächst das unterste Band zu erreichen. Hierfür am besten ein wenig in Richtung Westgrat der Larchetfleckspitze queren und dann über Grasschrofen und eine Rinne hinabsteigen (Trittsicherheit!). Nächstes Ziel ist das oberste Band unter dem Mittleren Kirchl. Hiefür vom unteren Band über einen Gamssteig zum mittleren Band und anschließend über eine auffallend rote Rinne hinauf zum obersten Band. Im Bereich der Rinne gab es offensichtlich vor kurzer Zeit einen Felsausbruch, was den Anstieg momentan ziemlich unangenehm macht. Der Weiterweg ist nun wieder offensichtlich und die Untere Dammkarscharte ist schnell erreicht. Nun wartet noch der Gang durch den berühmten Tunnel, bevor wir zuletzt nach einer langen Tour mit der Seilbahn hinab ins Tal schweben.
Schwierigkeiten:
Predigtstuhl T3
Tiefkarspitze Nordwestgrat T6- II+ (Schüsselstelle III+, Fixseil)
Über die Larchtfleckspitzen zur Unteren Dammkarscharte T5 I-II
Fazit:
Kernige und landschaftlich großartige Bergtour, die auf ihrer gesamten Länge Erfahrung und Konzentration erfordert. Einen Fehltritt verzeiht das Gelände nur an wenigen Stellen. Am Nordwestgrat und im Bereich der Kirchl-Türme ist zudem Orientierungssinn notwendig. Wer die Tour plant, sollte genügend Getränke mitnehmen, da es ab der Dammkarhütte kein Wasser mehr gibt.
Start und Endpunkt der Tour ist der kostenpflichtige Parkplatz der Karwendelbahn in Mittenwald. Über das sogennante "Bankerl" gelangen wir zügig hinauf zur schön gelegenen Dammkarhütte. Im Anschluss folgen wir den Steigspuren durch Geröll und Schrofen hinauf zum Predigtstuhl und dem Beginn der Kletterei. Der erste Abschitt (I-II) bis zu einem grasigen Sattel bietet festen Fels und gleicht einem "Warm up" für den folgenden Grat. Leider nimmt die Felsqualität nach oben hin immer mehr ab und jeder Griff und Tritt sollte daher doppelt geprüft werden.
Nun ab dem Sattel in der Nordflanke, zunehmend alpiner, über Grasbänder und Schrofen (I+) bis zu einem Geröllfleck unterhalb der Schlüsselstelle. Hierbei handelt es sich um einen im unteren Bereich leicht überhängenden, meist feuchten Kamin (III+). Erfreulicherweise hängt hier ein Fixseil, das die Stelle deutlich entschärft. Aber auch mit Zuhilfenahme des Seils hat man es hier immer noch mit einem IIIer zu tun, der durchaus ein wenig Kraft und Geschicklichkeit erfordert. Nach dieser Stelle wird es kurzzeitig wieder einfacher, bevor das Gelände infolge deutlich aufsteilt. In diesem Bereich gibt es mehrere Möglichkeiten. Entweder hält man sich direkt am Grat, oder etwas links davon. In beiden Fällen handelt es sich um ernsthaftes alpines Gelände, das keinen Fehler erlaubt. Meist erwartet den Aspiranten klassisches IIer Gelände. Entgegen anderer Aussagen müssen allerdings zwei kurze Aufschwünge eindeutig mit II+ bewertet werden. Ein wenig Luft nach oben ist demnach vorteilhaft. Auch ist wie bereits erwähnt nicht alles so fest, wie es zunächst scheint. Vorsicht!
Im oberen Bereich legt sich der Grat zurück und wird technisch leichter (I-II). Dafür wird der Fels immer brüchiger. Auch ist hier die ideale Linie nicht immer sofort ersichtlich und man muss ein wenig suchen. Anzumerken ist, dass sich der Grat ziemlich zieht, da man in dem Gelände nicht wirklich schnell vorankommt. Am Gipfel dann große Stille und ein tolles Panorama, wobei die Sicht aufgrund von "Saharastaub" am heutigen Tag etwas eingeschränkt war.
Der Abstieg über die Larchechtfleckspitzen bis zur Unteren Dammkarscharte wurde von Kardirk hier bereits beschrieben. Daher gibt es von uns nur noch ein paar Ergänzungen und Hinweise. Von der Scharte zwischen den beiden Larchetfleckspitzen wird auf schwachen Steigspuren zu einem Absatz (Markierungsstange) im grasigen Südgrat der Westlichen Larchetfleckspitze gequert.
Nun gilt es zunächst das unterste Band zu erreichen. Hierfür am besten ein wenig in Richtung Westgrat der Larchetfleckspitze queren und dann über Grasschrofen und eine Rinne hinabsteigen (Trittsicherheit!). Nächstes Ziel ist das oberste Band unter dem Mittleren Kirchl. Hiefür vom unteren Band über einen Gamssteig zum mittleren Band und anschließend über eine auffallend rote Rinne hinauf zum obersten Band. Im Bereich der Rinne gab es offensichtlich vor kurzer Zeit einen Felsausbruch, was den Anstieg momentan ziemlich unangenehm macht. Der Weiterweg ist nun wieder offensichtlich und die Untere Dammkarscharte ist schnell erreicht. Nun wartet noch der Gang durch den berühmten Tunnel, bevor wir zuletzt nach einer langen Tour mit der Seilbahn hinab ins Tal schweben.
Schwierigkeiten:
Predigtstuhl T3
Tiefkarspitze Nordwestgrat T6- II+ (Schüsselstelle III+, Fixseil)
Über die Larchtfleckspitzen zur Unteren Dammkarscharte T5 I-II
Fazit:
Kernige und landschaftlich großartige Bergtour, die auf ihrer gesamten Länge Erfahrung und Konzentration erfordert. Einen Fehltritt verzeiht das Gelände nur an wenigen Stellen. Am Nordwestgrat und im Bereich der Kirchl-Türme ist zudem Orientierungssinn notwendig. Wer die Tour plant, sollte genügend Getränke mitnehmen, da es ab der Dammkarhütte kein Wasser mehr gibt.
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