Gitschberg 2510m - Wo eine Hütte ist, ist auch ein Weg

Mein Erkundertrieb ist geweckt, vom Ofen aus sind mir ein paar Hütten unter der Gitsch ins Auge gestochen und wo eine Hütte ist, muss auch ein Weg sein!? Schon seit Langem will ich vom Weitental aus auf den Gitschberg steigen, das ist die Gelegenheit, die Hütte über dem Kegelberg ruft. Premiere, zum erstenmal zweige ich in Weitental links ab und stelle den Wagen in der Nähe des Oberhofs ab.
Ein Forstweg zieht durch die Wälder und endet knapp unter den geheimnisvollen Almhütten. Tatsächlich gibt es einen alten, verwachsenen Steig und schon stehe ich an dem magischen, vergessenen Ort. Irgendwer muss hier außer mir auch noch vorbeikommen, die Hütten sind gepflegt und die Wiesen werden gemäht. Ich folge den angedeuteten Steigen und schon kommen weitere Hütten in Sicht, faszinierend, wie man hier im abschüssigen Gelände einst Almwirtschaft betrieben hat.
Auf ca. 1900m enden die Hirtensteige und ab jetzt bin ich auf mich alleine und die Spuren der Gämsen angewiesen. Unter den Abbrüchen der Gamsburg ziehen die Wildwechsel Richtung Gitsch und ich komme gut voran. Den höchsten Punkt der Gamsburg übersteige ich in kurzer Kraxelei (I-II) und quere Richtung Gitschbergnordkamm. Dort treffe ich auf die eingeschneite Markierung und stapfe mit nassen Füßen zum Gipfelkreuz.
Von Süden kommen ein paar Wanderer aus der Gondelbahn an und gemeinsam lassen wir das weitreichende Panorama wirken. Bald bin ich wieder verschwunden, diesmal in der Ostflanke, auf dem Weg zur Kofleralm. Der sanfte Hang lässt sich leicht erwandern, ich schweife an idyllisch gelegenen Hütten vorbei und suche mir eine Linie zurück zum Oberhof. Die Sonne wärmt den Kegelberg, die Schmetterlinge flattern, spüre ich da einen Hauch von Sommer über Weitental?