Falkenberger Granit - von Burg Falkenberg durch das Waldnaabtal


Publiziert von 83_Stefan , 11. August 2021 um 07:06.

Region: Welt » Deutschland » Östliche Mittelgebirge » Oberpfälzer Wald
Tour Datum:24 Mai 2021
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 150 m
Abstieg: 150 m
Strecke:15,0 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:A 93, Anschlussstelle "Falkenberg": Via St 2167 nach Falkenberg; kostenfreie Parkplätze an der Burg oder am Marktplatz.
Kartennummer:BayernAtlas

Der beschauliche Markt Falkenberg wird von einer gewaltigen Burg überragt, die vermutlich aus dem 11. Jahrhundert stammt. Sie ist bemerkenswert gut erhalten und kann sogar für Veranstaltungen gebucht werden. Errichtet wurde sie auf einem Felsen, der es in die Auswahl der hundert schönsten Geotope Bayerns geschafft hat und der namensgebend für den sogenannten Falkenberger Granit ist. Charakteristisch für dieses ausgesprochen widerstandsfähige Gestein sind die zentimetergroßen Kristalle aus Feldspat und die sogenannte Wollsackverwitterung, die an übereinander gestapelte Säcke erinnert. Kombinieren lässt sich diese sehenswerte Attraktion hervorragend mit einer Wanderung durch das reizvolle, dicht bewaldete Waldnaabtal, das von dem kleinen Flüsschen in den harten Fels gegraben wurde. 

Besonders sympathisch ist, dass man an der Burg kostenfrei parken kann. Vom Parkplatz aus gesehen wirkt die Burg besonders eindrucksvoll - sie thront über dem senkrechten Granitfelsen und dominiert ihre Umgebung. Auf einem Steig lässt sie sich erkunden: Er führt hinauf zur Geotop-Schautafel, unter einer Holzbrücke hindurch und schlängelt sich in einem Graben direkt um die Burg herum zu einer Abbruchkante. Oberhalb führt er weiter zu einer Verzweigung, an der man nach rechts hinauf zum Graf-Schulenburg-Weg steigt. Ihm folgt man nach rechts zum Burgtor oberhalb des Grabens, hinter dem sich ein herrlicher Aussichtspunkt zur Burg sowie zur Kirche von Falkenstein verbirgt.

Man folgt dem Weg bergab zur Hauptstraße und wandert an der Kirche vorbei zum kleinen Marktplatz. Dort hält man sich rechts, die Wanderschilder ins Waldnaabtal geben die Richtung vor. Nach knapp hundert Metern weist die Beschilderung nach rechts von der Straße weg und man wandert auf gepflastertem Anliegersträßchen am Netzbach entlang zur Waldnaab. Am Rande eines kleinen Sportplatzes wird zuerst der Netzbach, kurz darauf die Waldnaab überschritten, der Blick zurück zur Burg und zur Kirche von Falkenberg lohnt sich. Jenseits der Brücke hält man sich links und gleich erneut links und folgt der Färbergasse aus dem Ort hinaus und dem anschließenden Feldweg zum Parkplatz an der Hammermühle.

Hier beginnt der schönste Teil der Wanderung. Die Beschilderung zur Blockhütte gibt die Richtung vor: Auf einem schmalen Weg wandert man entlang des Flüsschens in das enge, dicht bewaldete Tal hinein. Meist in unmittelbarer Nähe zum Wasser folgt man dem Lauf der munteren Waldnaab und passiert Stromschnellen und von Moos bewachsene Granitblöcke. Eine weite Flussschleife wird im Wald abgekürzt, dabei ist ein kleiner Gegenanstieg zu überwinden; anschließend folgt der Weg wieder dem Flusslauf durch das Tal. Der sogenannte Amboss - ein besonders auffälliger Felsblock im Fluss - wird passiert, dann trifft man auf einen Fahrweg, dem man weiter in Richtung Blockhütte folgt. Bald nach dem Butterfaß, einer rasanten Stromschnelle, erreicht man die Blockhütte, deren Biergarten an schönen Tagen beliebtes Ausflugsziel und entsprechend gut besucht ist.

Viele Wanderer verlassen das Tal hier und kehren durch ein Seitental zurück zum Parkplatz. Viel schöner ist es aber, dem Tal noch weiter zu folgen. Ein Stück geht es am Versorgungsweg weiter, bis man bald auf den Uferpfad abzweigt. Er leitet ziemlich ursprünglich nah am Wasser entlang, es geht sprichwörtlich über Stock und Stein. Nach einer kurzen Passage mit Leitern und einem Steg wandert man an einer schmalen Holzbrücke vorbei und bleibt dem Uferpfad treu. Die vielen verschiedenartigen Granitfelsen, die uralten Bäume und die muntere Waldnaab bringen Abwechslung in diesen Abschnitt - landschaftlich top! Schließlich gelangt man erneut zu einem kurzen, mit Leitern gangbar gemachten Abschnitt und erreicht bald darauf wieder eine schmale Brücke. Hier wechselt man die Flussseite und trifft jenseits auf den breiten Schotterweg, der die Waldnaab flankiert.

Man folgt dem Fluss noch ein Stück abwärts zu einer Verzweigung. Hier hält man sich links und verlässt das Waldnaabtal durch ein Seitental. Am Frombach leitet der breite Forstweg flussaufwärts, bis man nach links auf Rundwanderweg 2 in Richtung Falkenberg abzweigt und entlang des Gänsbachs hinauf auf die Klingenhöhe gelangt. Durch dichten Wald führt der Weg in nördliche Richtung, unterquert eine Hochspannungsleitung und erreicht schließlich den Mühlnickelweiher. An der dortigen Verzweigung geht es rechts weiter, bald darauf hält man sich erneut rechts und folgt dem Radwegweiser. Zunächst am Waldrand entlang, dann im Wald leitet der Fahrweg zu einer weiteren Verzweigung, an der man scharf links auf Wanderweg Nummer 5 abzweigt. Kurz darauf folgt man der Nummer 5 schon wieder nach rechts und wandert auf der schmalen Fahrspur hinunter zu einem Weiher im Tiefen Graben. 

Wer Fischweiher mag, ist hier richtig: Der Weg führt von Teich zu Teich und erreicht schließlich die Waldnaab. Kurz nach einer markanten Felsformation verlässt man ihn nach rechts ("Kalvarienberg über Jägersteig") und darf sich nochmal auf einen interessanten Abschnitt freuen: Der schmale Steig leitet durch den steilen Hang und über Treppenstufen hinauf zur Christusfigur "Jesus am Ölberg" und weiter zum Kriegsgefallenendenkmal auf dem Ölberg. Im steilen Hang hat man kurzzeitig recht hübsche Blicke nach Falkenberg mit der beherrschenden Burg, ganz oben hat man wegen der Bäume kaum Ausblick.

Vom Denkmal führt ein Fahrweg hinunter in den Ort. Der restliche Rückweg ist reine Formsache - die Burg Falkenberg gibt die Richtung vor.

Schwierigkeiten:
Umrundung der Burg Falkenberg: T2 (teilweise Steig).
Entlang des Uferpfads durch das Waldnaabtal: T2 (über Stock und Stein, kurze Abschnitte über Treppen und auf einem Steg).
Rückweg über Ölberg: T2 (steiler Aufstieg am Ölberg, sonst T1).

Fazit:
Eine abwechslungsreiche, im Waldnaabtal landschaftlich großartige 4*-Rundwanderung. Weiterer Pluspunkt ist die beeindruckende Burg, die hoch über dem Markt Falkenberg thront; lediglich der Rückweg ist bis zum Tiefen Graben relativ monoton. Die Blockhütte als Einkehroption zieht zusätzliche Wanderer an, sodass am ersten Abschnitt im Waldnaabtal ziemlich viel Betrieb herrscht.

Mit auf Tour: Francesca.

Anmerkung:
Der Falkenberger Granit ist Geotop Nummer 4 der Reihe "Die schönsten Geotope Bayerns" des Bayerischen Landesamts für Umwelt.

Kategorien: Oberpfälzer Wald, 4*-Tour, Bayerns schönste Geotope, Burgen und Schlösser, unter 1000, T2.

Tourengänger: 83_Stefan


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T2
6 Aug 17
Im Waldnaabtal bei Falkenberg · klemi74

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