Südseitiges Steinsofa auf 3000m


Publiziert von ralfzurich , 19. Juni 2021 um 17:34.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Oberhalbstein
Tour Datum:28 März 2021
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT4 - Schneeschuhtour
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Aufstieg: 960 m
Abstieg: 1300 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:öV bis Avers, Juf
Zufahrt zum Ankunftspunkt:öV bis Bivio, Posta

So einen Sitzplatz gab es noch nie. Noch dazu keinen freien. Nachdem wir am Gipfelkreuz den Rundumblick genossen hatten, suchten wir ein freies Plätzchen. Und fanden ein sonnenbeschienenes, südseitiges Steinsofa grad 2m unterhalb: Vollständig ebener Sitzplatz 2m breit und in zum menschlichen Körper passender Entfernung, Winkel und Länge die dazugehörige Lehne. Irgendjemand hatte wohl die Kissen mitgenommen, sodass wir unsere Isomatten aus dem Rucksack holen mussten.

Angefangen hatte das Ganze um halb sieben am Zürcher HB. Umstieg in Chur ins Postauto. Erneuter Umstieg in Andeer - Wo ist dort die richtige Haltestelle? Wir fanden sie. Kurz vor zehn Uhr standen wir in Juf. Es ist schon spannend, wohin in der Schweiz man binnen drei Stunden kommt mit dem ÖV.

Sonne satt. Ein öffentliches WC am Wendepunkt des Postautos. Wunderschön verharschter Schnee für den Aufstieg. Aber auch den Hang permanent und unangenehm schräg von links. Und das gefühlt für die gesamte Tour bis hinab nach Bivio. 10km, 1000Hm Auf- und 1400Hm Abstieg später kamen wir 16:30 dort an. In der untergehenden Sonne nahmen wir am Skilift-Kiosk einen Imbiss. Viertel nach fünf stiegen wir ins Postauto und waren um halb neun wieder in Zürich.

Die Route

Ab Juf steigt man ostwärts auf Richtung Stallerberg. Auf ca. 2330m hat es einen felsigen Riegel, den man sowohl rechts im Treiabach-Tobel als auch links über den Hang umgehen kann. Wenn man ihn links umgeht, dann muss man aufpassen, dass man nicht den Routen folgt in Richtung Foppaspitz und Mazzaspitz. Rund um den Felsriegel hat es mehrfach kurze Hänge knapp über 30 Grad. Wir hatten exzellente Verhältnisse. Es gab auch keine Anzeichen, dass den WInter über dort je eine Lawine abgegangen wäre.

Ab Stallerberg wendet man sich NO-wärts und quert stets auf gleicher Höhe bleibend den SO-ausgerichteten Hang unterhalb von P.2740 und P.2834. Nach ca. 1km öffnet sich NW-wärts der Hang, der einen hinauf führt in den kleinen Sattel 10m unterhalb des Gipfels. Der Weg über die am wenigsten geneigten Hänge hinauf führt in einer leichten Schlangenlinie. Im Sattel unterhalb des Gipfels legt man die Schneeschuhe ab und steigt über den Fels hinauf zum Gipfelkreuz.

Der Abstieg führt zunächst den Aufstieg hinab bis auf ca. 2700m. Dort wendet man Richtung Osten. Wir querten knapp nördlich von P.2586 und stiegen weiter kontinuierlich östlich ab, bis wir bei ca. 2100m am oberen Ende des Hangs hinab nach Val Beiva standen. Hier war der Schnee von der Sonne derart aufgesulzt, dass wir einmal im Rutschen fast nicht mehr bremsen konnten. Einzig mit dem ganzen Körper in den Schnee hinein legen stoppte unsere Abfahrt. Steuern war wichtig, um dem kleinen Tobel auszuweichen, an welchem entlang man abrutscht.

Ab Val Beiva geht es über die Brücke der Eva della Valletta und weiter über P.1913, P.1892 und die Skipiste hinab nach Bivio.

Tourengänger: ralfzurich


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