Kindlwand (1229m) und Wasserwand (1367m)

Man spricht meist nur vom Heuberg, dabei ist der Gupf durchaus vielgipfelig.
Das kam mir heute zugute denn am Heuberg selbst sah es aus wie bei einer illegalen Coronaparty. Dabei ist die Wasserwand eh der schönere Gipfel und sogar höher, doch der versicherte Steig auf abgespecktem Fels sorgt für relative Einsamkeit.
Gestartet bin ich unten in Nußdorf und über die Bichleralm hinauf (der Steig ist offiziell gesperrt, was für ein Schmarrn, denn 1! umgestürzter Baum muß unten mal umgangen werden).
Man parkt im Dorf und wendet sich am Ortsaugang auf breitem Weg in südlicher Richtung. Der Weg macht einen Linksbogen in den Wald. Bald beginnt ausgeschildert der Steig, vor allem nach oben hin sehr schön. Die Bichleralm bietet einen tollen Ausblick aufs Inntal und hinüber ins Wendelsteingebiet.
Dann geht es weiter hinauf bis zu einem kleinen Sattel. Hier lohnt ein Abstecher nach links zum Felsfuß der Kindlwand. Der Einstieg ist nicht ganz einfach zu sehen, er befindet sich mittig auf der Südseite. Nach einer kurzen Kletterstelle (I+) schlüpft man durch ein originelles Felsloch auf die Nordseite, wo es auf kleinem Pfad etwas abschüssig hinauf zum Gipfelkreuz geht. Heute mit Schnee war vor allem im Abstieg Vorsicht geboten.
Danach geht es zurück zum Sattel und über einen Rücken hinauf Richtung Heuberg. Diesen lasse ich aber wegen Überfüllung rechts liegen und quere gleich nach links zur Wasserwand. Der Anstieg ist unten versichert, es gibt eine Ier Stelle, zudem ist etwas Vorsicht geboten, da der Fels sehr abgespeckt ist. Von oben hat man einen sehr schönen Rundumblick.
Wieder unten steige ich nun ostwärts auf schmierigem Pfad hinab zur Daffnerwaldalm. Hier kommen mir Massen entgegen. Unten bei der Alm nach links auf der Almstraße bis zur ersten Kehre abwärts. Hier beginnt ein schöner Steig, der mich in eine schöne Talsenke bringt, in der Karte Mailach.
Hier gehen zwei Steige nach oben, einer würde direkt zum Fuß der Kindlwand führen. Ich überquere die Wiese und wende mich nach der Hütte nach rechts, wo ein schöner, total einsamer Steig weiter schräg abwärts führt. Nach unten hin wird daraus ein breiter, steiniger Waldweg, der schließlich in die Schotterstraße mündet, die links hinab nach Nußdorf zurück führt.
Auf halber Strecke kommt man an der schön gelegenen Einsiedelei Maria Heimsuchung vorbei, kurz danach kann man die Straße geradeaus auf einen Wanderweg verlassen, der direkt hinab nach Nußdorf führ.
Fazit: sehr schöne, kontrastreiche Wanderung.