Kitzstein (1398m) und Trabanten - Frühjahrsquartett über dem Inntal

Das Heubergmassiv bei Nußdorf besteht aus vier Gipfeln, die sich aufgrund ihrer niedrigen absoluten Höhe hervorragend als schneefreie Frühjahrstour anbieten. Der zentrale und sehr beliebte Heuberg ist ohne Schwierigkeiten zu erreichen; auf den anderen Gipfeln geht es aber teils schon recht anspruchsvoll zu und es darf auch etwas gekraxelt werden. Aufgrund der exponierten Lage über dem Inntal ist die Aussicht besser, als man es angesichts der Höhe vermuten würde.

Los geht es mit dem Nic am östlichen Ortsrand von Nußdorf am Inn, wo der Steig im Wald steil und schon leicht urig vorbei an der Bichleralm bis an den Fuß der Kindlwand führt. Für den Abstecher zu diesem Felsriff geht es auf guter Spur noch etwas rechts an den Felsen vorbei und bald links die Schrofen hinauf. Die Stelle ist von unten nicht besonders gut zu erkennen. Über eine schwachtrittige Felsstufe (I+) und bröseliges Gehgelände (T4-) geht es zu einem Felsentor, durch welches man auf die waldige Nordseite quert. Dort sind die Tritte im Frühjahr wohl häufig feucht, sodass es nochmals aufzupassen gilt (T3+).

Zurück am Sattel geht es auf dem Wanderweg zur Graskuppe des Heuberges und gleich weiter auf einem etwas rustikalen Steig zum Kitzstein. Dieser quert bald die Nordseite, wo es ähnlich wie an der Kindlwand etwas matschig war. In der steilen Querung (T3) hängen einige Kabel, die aber teils nicht sehr vertrauenserweckend sind. Danach geht es wieder leichter zum Gipfel, der zwar nach Norden bewaldet ist, aber nach Süden steil abbricht, sodass sich ein toller Blick Richtung Kaisergebirge ergibt.

Wieder zurück am Heuberg greifen wir zuletzt noch die Wasserwand an, auf der es nun am Nachmittag doch etwas ruhiger zugeht als noch zuvor. Die ausgesetzte Kraxelei durch die Schrofenwand ist seilversichert und damit noch mit I zu bewerten; ohne das Seil gäbe es wohl zumindest eine Zweier-Stelle. Das letzte Stück geht es deutlich flacher und unversichert im Gehgelände (T3) zum Gipfel.

Zurück am Gipfelfuß wählen wir den Abstieg nach Osten zur Daffnerwaldalm. Hier ist aufgrund der Einkehrmöglichkeit doch viel Volk unterwegs, die allermeisten kommen von dieser Seite. Diese Seite ist aber recht monoton, nach der Almfläche geht es teils auf einem asphaltierten Fahrweg, teils auf einem Waldsteig schließlich in einer Schleife zurück nach Nußdorf.

Schwierigkeiten zusammengefasst:

Heuberg: T2
Abstecher Kindlwand: T4-, I+
Abstecher Kitzstein: T3
Abstecher Wasserwand: T3, I