Bodenbildungen Heusterzbühl - im Land der tausend Teiche


Publiziert von 83_Stefan , 16. Juni 2021 um 22:12.

Region: Welt » Deutschland » Östliche Mittelgebirge » Oberpfälzer Wald
Tour Datum:24 April 2021
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Zeitbedarf: 4:15
Aufstieg: 100 m
Abstieg: 100 m
Strecke:15,7 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:A 93, Anschlussstelle "Mitterteich-Süd"; via B 299, St 2169 und TIR 24 nach Großensterz. Am westlichen Ortsrand die Kreisstraße verlassen und auf der Zufahrt nach Süden zum kostenfreien Parkplatz "Waldnaabaue" fahren (beschildert).
Kartennummer:BayernAtlas

Im Mitterteicher Becken lagerten Flüsse im Tertiär reichlich Sand und Kies ab. Wegen der großen Wasserdurchlässigkeit wurden die wenigen Nährstoffe sowie Eisenverbindungen mit der Zeit aus dem oberen Teil des Bodens ausgewaschen und die Schicht bleichte zunehmend aus. Weiter unten wurden die Eisenverbindungen wieder ausgefällt und reicherten sich an. In der Kiesgrube Heusterzbühl ist ein charakteristisches Profil dieses sogenannten Podsol-Bodens freigelegt und kann betrachtet werden. Ein Stück weiter im Süden wurde hingegen anstelle von Sand hauptsächlich wasserundurchlässiger Ton abgelagert - man spricht daher nicht umsonst vom "Land der tausend Teiche".

Die Runde beginnt am kostenfreien Parkplatz "Waldnaabaue" südwestlich von Großensterz. Hier gibt es - man lese und staune - einen Fußfühlpfad, einen Kletterparcours, einen Fitness-Treffpunkt und noch diverse andere Attraktionen, die es heutzutage für einen gelungenen Ausflug wohl braucht. Aber es soll bekanntlich jeder nach seinem Gusto glücklich werden. Wer sich für das Geotop anstelle des Fußfühlpfads entschieden hat, der folgt vom Anfang des Parkplatzes der Beschilderung zur Himmelsleiter nach Süden auf einem Fahrweg am Waldrand entlang. Es geht schließlich in den Wald hinein und man wandert vorbei am Tiegelteich. Es geht so lange am Hauptweg nach Süden, bis das Schild "Geologie erleben" nach links weist. 

Hier beginnt der Abstecher zum Geotop: Auf einem Fahrweg geht es durch den Wald nach Osten, man überquert ein kleines Bächlein und erreicht bald darauf die Kiesgrube auf der linken Seite, an der sich eine Geotop-Schautafel befindet. Das eigentliche Geotop befindet sich im aufgelassenen, hinteren Teil. Leider ist das Bodenprofil mittlerweile ziemlich stark abgetragen, nur an ausgewählten Stellen kann man die verschiedenen Schichten noch erahnen. Zumindest ein kleiner Weiher mit Schilf und zahlreichen Fröschen findet sich.

Nach dem Abstecher zum Geotop geht es auf bekanntem Weg zurück zur Verzweigung mit dem  Schild "Geologie erleben" und am Hauptweg weiter nach Süden. An einer Verzweigung hält man sich halblinks und folgt weiter dem Wegweiser zur Himmelsleiter. Die Weg quert zwei ausgedehnte Moorbereiche, in denen sich die Natur den Nutzwald wiedererobern durfte. Die großen Bäume sind abgestorben, die junge Generation besiedelt das überschwemmte Terrain aber langsam von einigen Schilfinseln zurück. Man fühlt sich fast wie in einem Auwald - sehr beeindruckend! An einer Unterstandshütte mit Pausenplatz erreicht man den Vizinalbahn-Weg, der auf der Trasse der im Jahr 2000 außer Betrieb genommenen und vollständig demontierten Bahnstrecke nach Tirschenreuth verläuft.

Auf dem Vizinalbahn-Weg wandert man links, die Beschilderung zur Himmelsleiter gibt die Richtung vor. Zunächst geht es durch Moorgebiete, die später immer mehr in eine Teichlandschaft übergehen. Rechts des Wegs windet sich die muntere Tirschenreuther Waldnaab in unzähligen Mäandern, so muss ein naturbelassener Fluss aussehen! Wo die Gegend ihren Namen "Land der tausend Teiche" zurecht trägt - links und rechts des Wegs findet sich fast nichts anderes mehr - ist die sogenannte Himmelsleiter errichtet. Es handelt sich dabei um eine Art Aussichtsturm, der von beiden Seiten über Treppenstufen zugänglich ist. Von oben hat man einen lohnenden Blick über die umliegende Teich- und Waldlandschaft, der Weg nach oben lohnt sich. Am Fuß der Himmelsleiter geben Schautafeln weiterführende Informationen.

Bald nach der Himmelsleiter erreicht man eine Kreuzung, an der man den Vizinalbahn-Weg nach links in Richtung Münchsgrün verlässt. Der Weg führt direkt auf einem Damm zwischen den Teichen hindurch, an einer Sitzbank knickt der Wanderweg nach rechts ab und verlässt die Teichlandschaft. Man wandert lange in nordöstlicher Richtung durch den Wald, bis der Weg in einen Forstweg mündet. Der Beschilderung nach Münchsgrün folgt man nach links und nach längerer Waldwanderung erreicht man die kleine Ortschaft.

Auf dem Sträßchen geht es durch den Ort, bis man sich an seiner Mündung links hält. Nach dem Ortsende zweigt man nach rechts ab, durchquert die landwirtschaftlichen Flächen und hält sich an der Kreuzung am Waldrand wieder links. Zuerst am Waldrand entlang, später durch den Wald leitet der Fahrweg wieder nach Westen hinüber zum bereits bekannten Weg. Auf ihm gelangt man zurück zum Ausgangspunkt.

Schwierigkeiten:
Rundwanderung von Großensterz über Geotop und Himmelsleiter: T1 (breite Forstwege).

Fazit:
Eine 3*-Rundwanderung, die vor allem wegen der beeindruckenden Moor- und Teichlandschaft lohnt, in der die Natur teilweise wirklich Natur sein darf. Auch die in zahlreichen Schlingen mäandrierende Tirschenreuther Waldnaab ist ein herrliches Flüsschen. Vom Geotop ist leider praktisch nichts mehr zu sehen und die langen Waldetappen ziehen sich etwas.

Mit auf Tour: Francesca.

Anmerkung:
Die Bodenbildungen Heusterzbühl sind Geotop Nummer 91 der Reihe "Die schönsten Geotope Bayerns" des Bayerischen Landesamts für Umwelt.

Kategorien: Oberpfälzer Wald, 3*-Tour, Bayerns schönste Geotope, unter 1000, T1.

Tourengänger: 83_Stefan


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