Valentinstagsalpenrosen auf 3156m


Publiziert von ralfzurich , 16. März 2021 um 23:39.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Unterengadin
Tour Datum:14 Februar 2021
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT4 - Schneeschuhtour
Wegpunkte:
Geo-Tags: Dreiländerspitz-Gruppe   CH-GR   A 
Zeitbedarf: 2 Tage
Zufahrt zum Ausgangspunkt:RhB bis Guarda, dann lokaler Bus bis ins Dorf
Unterkunftmöglichkeiten:Chamanna Tuoi

Wie beeindruckt man Damen, wenn man sie zum Valentinstag nicht persönlich treffen kann, um ein Geschenk zu übergeben? Man(n) sorgt für Valentinstagsalpenrosen auf den Gipfeln unserer Berge und versendet dann Fotos davon. Ich war überrascht, wie stabil Blumen selbst bei minus 25 Grad sind, wenn man sie in Zeitungspapier einwickelt und zuoberst im Rucksack trägt, damit sie nicht zerdrücken. Nach unserer Rückkehr hielten sich die Blumen mit regelmässigen Giessen noch weitere eineinhalb Wochen.

1. Tag Guarda - Chamanna Tuoi (700 Hm Aufstieg, 7 km, 2.5h)

G. hatte die Route ausgesucht und mich überzeugt, dass Abfahrt ab Zürich um 08:12 locker ausreicht. Das war ein guter Entscheid. Eine Bahn früher und wir wären noch im fetten Nebel aufgestiegen. So löste die Sonne gerade den Nebel auf. Wir hatten mystische Ausblicke aus dem Val Tuoi zurück über das Inntal in Richtung Nationalpark.

Währund unserem Weg zur Chamanna Tuoi flösste mir der letzte Anstieg Respekt ein, von dem ich meinte, oberhalb davon die Hütte zu erkennen. Hustekuchen. Man geht zweieinhalb Stunden annhähernd bretteben dahin, biegt um eine Ecke, und da steht sie 150m vor einem. Die vermeintliche Hütte oberhalb des Anstiegs entpuppte sich als grosser Felsblock auf dem Weg Richtung Fuorcla Vermunt.

Die Sonnenterrasse war noch beschienen. Das Rosengesteck hatte sich bis hierher sehr gut gehalten. Vorsichtshalber nahm ich schon ein paar Bilder. Es war ja nicht klar, ob und wie lang sich das Blumengesteck am nächsten Tag halten würde.

Wir genossen Kaffee, heisse Schoggi, und Nusstorte, bis die Sonne irgendwo zwischen Piz Fliana und Piz d'Anschatscha hinter dem Grat verschwand und damit den Kühlschrank in Betrieb setzte. Ratzfatz wurde es zapfig. Das Pärchen im Hot Pot hielt es trotzdem noch etwas länger aus und wechselte regelmässig zwischen Sitzen im Wasser und SItzen an Pot-Rand. Offensichtlich war das Wasser im Hot Pot wirklich "hot".

Den weiteren Nachmittag und Abend verbrachten wir im Speiseraum der Hütte und spielten Schach. Zum Abendessen gab es Pizokel, mit denen G. so seine Mühe hatte. Ausserdem fanden wir das Corona-Schutzkonzept nicht so lässig: 25 Leute in einem Raum ohne Plexiglas oder Vorhänge, und ohne dass jemand im Verlauf des Abends die Fenster öffnete. Ok, draussen hatte es minus 20 Grad. Aber trotzdem hätte in der Corona-Lage etwas regelmässige Frischluft gut getan. Auch ansonsten bewegte sich niemand in der Hütte mit Maske. Und zehn Leute bei geschlossenem Fenstern im  zugegeben grossen Schlafraum ... Es gibt vermutlich andere Möglichkeiten, ein Corona-Schutzkonzept umzusetzen. Prompt hatte ich am Dienstag drauf Symptome. Der Schnelltest war dann aber negativ.

2. Tag Chamanna Tuoi - Hintere Jamspitze - Chamanna Tuoi - Guarda (930 Hm Aufstieg, 1630 Hm Abstieg, 14.5 km, 7h)

Minus 22 Grad zeigt das Thermometer um 07:30 und es ging eine Bise ... Es ist lange her, dass ich nicht nur die Goretex-Jacke, sondern auch die Hose dazu anzog. Beim nächsten Mal würde ich lediglich die Fleece-Jacke anstelle der Daunen als Unterjacke nehmen. Die Daune wird mir dann doch sehr schnell zu warm. Es dauerte eine Stunde Aufstieg bis zum ersten Sonnenstrahl und zwei Stunden, bis wir wirklich dauerhaft in der Sonne laufen konnten. Die erste halbe Stunde Aufstieg trug ich meine Skistöcke am Rucksack und wärmte meine Finger samt Fingerhandschuhen in der Hosentasche. Wie sehr vermisste ich Fäustlinge.

Der Weg war gespurt entlang der offiziellen Skiroute und klar zu erkennen. Ohne das hätten wir uns wieder orientieren müssen. Es gibt schon recht viele Hügel im Aufstieg, sodass man von keinem Punkt aus die gesamte Aufstiegsroute überblicken kann. Wir fanden es vorteilhaft, so früh unterwegs zu sein. Selbst als wir dann in der vollen Sonne gingen, war der Schnee noch ausreichend fest.

Das Rosenstöckchen hatte die Kälte am Morgen und den Weg nach oben ebenfalls sehr gut bewältigt. Sicherlich genoss es die Sonne am Gipfel ebenso wie wir.

Für den Abstieg hatten wir schon aufgeweichten Schnee. Es liess sich herrlich rutschen. Ab Plan Furcletta wichen wir von der Aufstiegsroute ab und wählten den Weg durch das La Clozza-Tälchen. Wir erreichten die Hütte so rechtzeitig, dass wir wieder Kaffee, heisse Schoggi und Nusstorte geniessen konnten auf der Sonnenterrrasse.

Für den Weg zurück nach Guarda benötigten wir eineinhalb Stunden. Unglücklicherweise verpassten wir den Bus um eine Viertelstunde. Wir nahmen dann die Zwischenkurs hinunter zum Bahnhof und fanden dort einen geheizten Warteraum. Für's nächste Mal nahmen wir uns vor, den Abstieg nach Guard zeitlich besser abgestimmt auf den Busfahrplan zu planen.

Tourengänger: ralfzurich


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