Radeln mit Kind: Runde zum Schlachthofviertel

Zwischen den Feiertagen, die letzten Tage des Jahres gehen zu Ende, jeder will das Jahr 2020 so schnell wie möglich hinter sich bringen, doch der Virus feiert kein Neujahr.
Wir wollen die triste Stimmung einer runtergefahrenen Großstadt per Fahrrad erkunden. Im Schlachtofviertel ist während unserer Abwesenheit auf dem ehemaligem Südbahnhof ein Kulturzentrum entstanden, das sich Bahnwärter Thiel nennt. Neben einem Technoclub gibt es hier jede Menge Veranstaltungen und coole Locations. Nun ist natürlich alles zudem werden hier bald Wohnungen entstehen und immerhin gehört das Gebiet der Stadt und ist somit gefeit vor Spekulanten, Denn gerichtlich erlebte München gerade ein Schlappe, wenn es versucht, Gebiete für Sozial- und Kulturzwecke zu schützen. Stattdessen werden noch mehr Luxuswohnungen gebaut und machen die Stadt blutleer.
Ich schweife schon wieder ab, was mir bei Stadttouren fast immer passiert, zu viele Brennpunkte liegen auf dem Weg.
Wir starten mal wieder in Giesing und radeln vor zur Isar, hier nach links bis zur Brudermühlbrücke (Mittlerer Ring) und auf die anderen Seite. Der Ring verschwindet bald im Tunnel, wir bleiben bei der Ampel geradeaus und fahren vor zur nächsten Kreuzung.
Hier rechts auf die Thalkirchner Straße und gleich wieder rechts, um auf dieser zu bleiben. Wir nähern uns nun dem Schlachthofviertel, sogar im Lockdown ist es lebendiger als sonstwo. Die Straßen sind hier eng, aber es ist wenig Verkehr. Dann erreichen wir die Tumblinger Straße und unterqueren Bahngleise. wir fahren am neu entstandenen Volkstheater vorbei, biegen dann rechts in die Zenettistraße ein und radeln dann rechts hinein auf Kopfsteinpflaster.
Wir stellen unsere Radel ab und besichtigen das Gelände. Man macht Sätze wie "wenn wieder alles normal ist, dann müssen wir unbedingt hier her..." (diese Liste ist mittlerweile fast so lang wie unsere Bergprojektliste).
Zurück geht es dann über die viel befahrene Kapuzinerstraße. Vor 7 Jahren hätte man hier nicht mit Kind radeln können, doch mittlerweile gibt es einen klar erkennbaren Radelstreifen. Über die Wittelsbacher Brücke geht es wieder hinüber nach Giesing.
Fazit: sehr urbane Rundtour in ein Viertel, das man sich anschauen sollte bevor es verschwindet. Auch im Lockdown mit Reiz, obwohl eine Bierchenpause natürlich gut passen würde.