Obere Dammkarscharte - 2319 m - Böser Sturz


Publiziert von Woife , 29. Januar 2021 um 11:24.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Karwendel
Tour Datum: 1 Mai 1958
Ski Schwierigkeit: WS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 1 Tage
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 660 m

Heute, am 01.05.1958, ging ich wie schon so oft wieder ins Dammkar. Damals wohnte ich seit ein paar Jahren in Mittenwald am Fuße des Karwendels. Gestern war ich mit Schulfreunden auf einem Kathreinstanz auf einer Hütte am Wildensee am Kranzberg . In der Nacht - so gegen 2 Uhr - kam ich nach Hause. In der Früh um 6 Uhr wachte ich auf, sah zum Fenster hinaus. Schönstes Wetter. Ich stand auf, packte meine Ski und den Rucksack und ging gleich los. Damals ging ich ins Dammkar ohne Felle, da es immer eine gute Fußspur gab - für den sog. Dammkarwurm. So gelangte ich schnell auf einem Forstweg bis zum Bankerl (1540 m). Über das Kanonrohr hinauf zur Dammkarhütte (1659 m). Von dort recht steil zur Bergwachthütte und dann weiter in das Hintere Dammkar, aus dem ich sehr steil zur Oberen Dammkarscharte (2319 m) hinaufstieg. Knapp drei Stunden hatte ich gebraucht. Dort machte ich eine ausgiebige Rast in der Sonne; viele Tourengeher unterwegs. Den Tunnel von der Seilbahnbergstation gab es damals noch nicht; die Bahn wurde erst 1967 fertiggestellt. Schöne Abfahrt durch das hintere Dammkar, dann am Bergwachthütterl vorbei. Im Schuß wollte ich zur Dammkarhütte abfahren. Dieser Hang lag noch im Schatten, so daß ich mich mit recht hoher Geschwindigkeit der Dammkarhütte näherte. Diese lag schon länger in der Sonne, so daß der Schnee dort sehr weich und stumpf war. Mich stellte es auf und ich überschlug mich dreimal - wie mir die Bergwachtler dann erzählten. Mein linkes Bein lag verdreht . Aufstehen konnte ich nicht. Durch die Wucht des Sturzes hatte ich keine Schmerzen. Nach wenigen Minuten waren die Bergwachtler schon da, packten mich in einen Akja und fuhren mich ins Tal und dann weiter in das damals noch existierende Mittenwalder Krankenhaus. Dort stellten die Ärzte fest, daß Schien- und Wadenbein mehrfach gebrochen waren und die Kniescheibe fast durchgerissen war. Ich war dann mehrere Monate im Streckverband. Es dauerte bis in den Herbst, daß ich wieder einigermaßen gehen konnte. Mit dem Skifahren fing ich dann erst im Frühjahr 1959 wieder an. Mit der heutigen Skitourenausrüstung hätte ich mir diese schweren Verletzungen nicht zugezogen. Damals hatte ich auf meinen Holzski eine Langriemenbindung von Marker. Da konnte nichts aufgehen, höchstens reißen.

Die Tour liegt natürlich in Bayern. Habe keinen Weg gefunden, das zu korrigieren.

Tourengänger: Woife


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden


Kommentare (2)


Kommentar hinzufügen

©bergundradlpeter hat gesagt: aua
Gesendet am 29. Januar 2021 um 16:28
Servus Woife,
schade das'd koane Buidl von damals hast, trotzdem netter Bericht, aber woast scho - es geht schneller als man denkt, eh fährt /www.hikr.org/tour/post64205.html.

Pfüati Peter

Woife hat gesagt: RE:aua
Gesendet am 29. Januar 2021 um 17:28
Servus Peter, merce für Dein Komentar! So a Gschicht vagißt ma nia. Aba Di hots in Hochfügen a sauba dawischt. An der Spitzlahn war i im April 2017. A kuazn Bericht habe i auf hikr geschriem. Scheene Gegend. Vielleicht probier i in a por Wochn a kloane Skitour. Vui geht nimma: i hob im letzten Juni a neiche Hüftn kriagt. Pfüati Woife


Kommentar hinzufügen»