Rottor-Nordgrat - Tristelhoren


Publiziert von PStraub , 24. August 2009 um 09:38.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum:23 August 2009
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   CH-SG   Spitzmeilengruppe 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1500 m
Abstieg: 1500 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Murg - Murgtal - Bachlaui (für Gruppen Sammeltaxi verfügbar)
Unterkunftmöglichkeiten:Fischerhütte Murgsee
Kartennummer:1154

Nachdem ich den Nordgrat des Rottors ein paar Mal von andern Routen angeschaut hatte, war ich der Meinung, der müsste eigentlich machbar und attraktiv sein. - Beides ist eher noch untertrieben.
Die Route beginnt mit dem Weg nach Alp Chamm, der auf ca. 1620 m vom Weg zu den Murgseen abzweigt. Je früher man diesen verlässt, umso weniger weit muss man die weitgehend vertrosten (Dost, Kreuzkraut, Alpenrosen, Erlen .. die ganze Plage) Guflenplanggen queren.
Ich habe den Grat bei der Einsattelung bei P. 2128 erreicht. Die Köpfe unterhalb wäre zwar begehbar, aber es ist wenig attraktives, überwachsenes und vernässtes Gelände. Allerdings stehen dort einige der prächtigsten Arven des Murgtaler Arvenreservates.
Ab P. 2128 gehts auf einem leichten Verrucanograt nach oben, das Gelände westlich davon sind die Weiden von Schattenchamm, in welche jederzeit ausgewichen werden könnte. Bei P. 2235 kreuzt die Route den Bergweg Flumserberg - Erdis - Murgsee, man könnte also auch dort einsteigen. Weiter über Gras mit ein paar Felsstufen. Die wenigen Türme und Aufschwünge könn(t)en umgangen werden, doch der Weg im Fels ist meist schöner. Der letzte, eher steile Aufschwung zum Gipfel ist in horizontal geschichtetem, mit Graspolstern bewachsenem Schiefer: Man steigt wie auf einer mit Teppichen belegten Treppe hinauf. Die Route bietet alles zwischen T2 bis T5 - und immer mit prächtigem Blick auf die Murgseen.

Auf dem Gipfel habe ich festgestellt, dass dieser auch via Westgrat zu erreichen wäre, darum kurz über die Südflanke runter und den Westgrat (T5) hinauf. Das bedeutet, dass das Rottor auch über den Westgrat durchgehend auf einer äusserst abwechslungsreichen Gratroute zu besteigen ist -> siehe R. 1125.

Erst im Nachhinein habe ich gelesen, dass es auf dem Bützistock ein Gipfelbuch von Delta hätte.
Der Aufstieg dort hinauf ist in den letzten Jahren übrigens schwieriger geworden. Die guten Tritte sind entweder lose oder ganz ausgebrochen: derzeit ein klares T6.

Beim Abstieg Richtung Osten muss man darauf achten, dass der Einstieg in die Querung nicht unter, sondern noch in der Bützistock-Südwand ist. Man schleicht durch eine Einbuchtung, die bei Gämsen scheinbar äusserst populär ist - entsprechend mieft es auch.
Dafür haben sie im anschliessenden Hang einen bequemen Weg gemacht, auf welchem ich wieder den Grat erreicht habe. Auch durch die Nordflanke des Heustocks führt ein gut ausgeprägter Wechsel bis weit hinab in die Senke vor den Tristelhoren. Wer den Heustock nicht durch die steile Ostflanke besteigen will, kann ihn also umgehen und kommt von Westen einfach auf den Gipfel.
Die Tristelhoren wurden von den bisherigen Begehern im abschüssigen Schiefer der Südseite umgangen.
Zu Unrecht: Sie lassen sich - immer auf dem Grat bleibend - unschwierig (T5 oder WS) komplett überschreiten. Wer zB. den Mürligrat (R. 932) mag, wird die Tristelhoren lieben.

Anschliessend Abstieg zu den Chammseeli, die allerdings deutlich kälter waren als der Talsee am Donnerstag (ca. 24 °C). Doch für einen schnellen Schwumm wars noch erträglich.
Der weitere Abstieg erfolgte auf dem Weg der Alp Chamm, wo der Bach in Stufen über den bunten Verrucano fällt.

Tourengänger: PStraub


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