Gran Pizat 1941m - Ortswechsel

Es zieht mich nocheinmal zum Gran Pizat, diesmal will ich aber bis nach Wengen, zur Abwechslung. Heute steht der Parkplatz schon voll, ein Grüppchen startet mit mir und drei Abfahrer kommen uns schon entgegen, was ist denn hier los? Nachdem ich das Grüppchen hinter mir gelassen habe, kehrt wieder halbwegs Ruhe ein bis zum Gipfel, aber ihr Geschnatter ist bis nach St. Vigil zu hören.
Bevor sie mir am Gran Pizat Gesellschaft leisten, bin ich schon unterwegs nach Wengen, eine breite Schneise lädt förmlich ein. Ich folge einer Scheeschuhspur steil durch den Wald, bald öffnet sich das Gelände wieder und ich surfe durch die Wengener Wiesen bis zur Kirche.
Unter den erstaunten Blicken der Anwohner trage ich die Ski ein Stück durch den Ort bis ich im Weiler Cians wieder auffellen kann. Richtung Biei zieht eine hilfreiche Spur durch die steilen Wiesen, denn der Schnee wird in der Mittagssonne schon schwer und tief. So spare ich mir viel mühsame Spurarbeit und ab Biei haben sie sogar den Forstweg gewalzt. Das macht es mir noch einfacher und ich schiebe mich entspannt bis zur Forcella da Cians.
Allerdings fehlt mir noch der Anstieg zum Gran Pizat und den muss ich selber spuren. Die letzten hundert Höhenmeter sind steil und der viele Schnee macht es mir schwer. Der Sommersteig ist kaum noch auszumachen und ich stapfe schnaufend durch das tiefe Geläuf. Im Sommer ein Kinderspiel, ist es heute ein Kraftakt. Endlich habe ich den Gipfel zum zweiten Mal erreicht und bin überrascht, immer noch tummeln sich Menschen am Gran Pizat. Ein Schneeschuhgänger kommt sogar in meiner Spur hinterher!?
Die Abfahrt nach St. Vigil allerdings ist inzwischen verwaist und hier ist der Schnee auch noch schön pulvrig, wenn auch teilweise abgefahren. Ich wechsel wieder zurück in die Gemeinde Enneberg und fahre zufrieden nach Hause.