Alta Via - Höhenweg Nr. 1 vom Pragser Wildsee nach Cortina de Ampezzo


Publiziert von Metavira2 , 9. Januar 2021 um 09:31.

Region: Welt » Italien » Venetien
Tour Datum:28 August 2017
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS-
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 6 Tage
Aufstieg: 2810 m
Abstieg: 2810 m
Strecke:80
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Pragser Wildsee

Er ist der älteste der 10 Dolomiten Höhenwege: der Dolomiten Höhenweg Nr. 1. Und er zählt zu den schönsten Gebirgswanderungen im Reich der bleichen Berge. Die beliebte Fernwanderung startet im Hochpustertal, beim Pragser Wildsee und hat ihr Ziel in Belluno. Die 150 km lange Strecke führt dabei durch drei Sprachgebiete: durch das deutschsprachige Pustertal, das ladinische Fanesgebiet und das italienischsprachige Gebiet südlich des Falzaregopasses. Entlang des Weges treffen wir immer wieder auf Zeugnisse aus dem 1. Weltkrieg. Unsere Tour wollen wir in Cortina de Ampezzo beenden.
 
Dieser „klassische Weg“, gilt als der leichteste unter den Dolomiten Höhenwegen. Trotzdem, die letzteren Etappen sind ein wenig anspruchsvoller, weshalb Schwindelfreiheit und Trittsicherheit Voraussetzung für die Tour sind.
Während der Mehrtagestour mit einem Höhenprofil zwischen 1500 und 2800 Metern hat man eine einmalige Aussicht auf einige der imposantesten Dolomitengipfel wie Seekofel, Tofane, Marmolada, Civetta und Monte Pelmo.
 
 
 
Tourenplan Bergwanderung Dolomiten
Höhenweg Nr. 1
vom 28.08. bis 02.09.2016
Pragser Wildsee (Lago di Braies) auf 1494 m  nach Cortina D'Ampezzo
Start
Ort Prags im Hochpustatal; Südtirol; Italien  - Entfernung vom Wohnort  950 km
Zielabschnitt
Cortina D'Ampezzo
 
Tour
Anreise um/nach Mitternacht am 28.08.2017 mit PKW
 
Tourenverlauf
 
Tag 1 Montag 28.08.2017: Vom Pragser Wildsee zur Seekofelhütte
Pragser Wildsee (1494 m) in der Nähe von Toblach. Mit tollen Rückblicken auf den türkisgrünen Pragser Wildsee  zu  ersten Übernachtungsstation, der wundervoll und aussichtsreich gelegenen Seekofelhütte (2325 m).
↑ 900 Hm - ↓ 100 Hm - Gehzeit ca. 4 Stunden
http://www.rifugiobiella.it/
Anmerk.: Nur Barzahlung möglich

Der Pragser Waldsee liegt in der Gemeinde Prags in Südtirol und nahe dem Pustertal. Er hat eine Fläche von 31 Hektar und liegt auf einer Höhe von 1494 m s.l.m.. Dabei hat er eine Uferlänge von gut drei Kilometern, so dass er leicht umrundet ist und eine durchschnittliche Wasserlinie von 17 m aufweist. Der schöne See ist Teil des UNESCO-Welterbes Dolomiten und einer der am meist besuchten Seen in Südtirol. Laut der Südtiroler Sagenwelt konnte man von dort in das Reich der Toten gelangen. Auf jeden Fall aber ist sein kühles und glasklares Wasser ein tolles Erlebnis und macht fit für den ersten Wandertag. Auf jeden Fall ein erstes Highlight auf dem Dolomiten-Höhenweg 1.

Der Aufstieg führt vom Pragser See durch das Hochtal des Nabigen Lochs. Die Strecke ist gut zu begehen, mit Drahtseilen gesichert und stellt auch bei schlechtem Wetter keine allzu große Herausforderung dar. Schließlich gelangt man zur Ofenscharte. Hier vor dem Bildstöckl am Fuße des Seekofels einige Meter abwärts findet man dann auch schon die Hütte. Kurz vor der Hütte zog ein riesiges Gewittertief auf. Gott sei Dank war es nicht mehr weit bis zur Seekofelhütte. Die Seekofelhütte, ein massiver dreistöckiger Steinbau auf der Waldlichtung und liegt auf 2.327 m Meereshöhe. Sie befindet sich auf der Fosses-Alm nahe der Ofenscharte.
 
 
Tag 2 Dienstag 29.08.2017:  Fanes-Plateu
 Übernachtung in der komfortablen Faneshütte oder Lavarellahütte.
↑ 500 Hm - ↓ 800 Hm - Gehzeit ca. 4,5 Stunden
Optionale Gipfelbesteigung am Morgen ca. 500 Hm und 2,5 h extra.
http://www.rifugiofanes.com/de/fanes-alm-huette.htm
http://www.lavarella.it/de
 
Anm.: 
Die Alternative zum Privatzimmer ist der Schlaflager, mit 2, 4 oder 10 Betten. Bei dieser Unterbringung ist die Bettwäsche nicht inbegriffen und die Benutzung eines Hüttenschlafsacks obligatorisch. Dieser ist auch auf der Hütte erhältlich.

Der Seekofel gehört zu den Pragser Dolomiten und hat eine Höhe von 2810 m. Er verspricht am zweiten Tag ein besonderes Erlebnis. Wir machen wir einen Abstecher hin zum Gipfel ohne Gepäck. Dieser zweieinhalbstündige Ausflug nach dem Frühstück belohnt uns mit einem sagenhaften Ausblick.  Beeindruckend auch der Tiefblick nach Norden auf den Pragser Wildsee, sowie weit hin zum Alpenhauptkamm. Ebenso nach Osten zu den Drei Zinnen und zur Hohen Gaisl. Der nach Norden abbrechende Gipfel markiert nicht nur den Nordrand der Dolomiten, sondern auch die Grenze zwischen Südtirol und der Provinz Belluno.

Nach dem Abstieg und der Aufnahme unseres Gepäcks  führt uns der Weg  von der Seekofelhütte über eine Hochebene zur Senneshütte. Es handelt es sich  um eine leichte Etappe, die sogar manchmal etwas eintönig auf Naturstraßenverläuft. Später geht es dann über eine sehr kurvenreiche Bergstraße zum Berggasthof Pederü, bevor es schließlich zur Faneshütte geht. Die Hütte befindet sich auf 2060 m Höhe im Naturpark Fanes-Sennes-Prags auf den Almwiesen von Kleinfanes. Die Hütte wurde im Jahre 1928 als alpiner Stützpunkt des Hotels Post in St. Vigil erbaut und bereits 1937 erweitert. Der Name der Hütte ist von den gleichnamigen Fanes-Almen entlehnt. Sie ist bis heute im Besitz der Familie Mutschlechner. Diese Hütte hebt sich von den bekannten üblichen Hütten deutlich ab. Sie hat schon eher Hotelcharakter, alles blitzeblank, paßt irgendwie nicht zum Mehrtageswanderer.

 
Tag 3 Mittwoch 30.08.2017: Unter himmelstürmenden Felswänden zum Rifugio Scotoni 
Vorbei am Limosee, der idyllischen Fanesalm und dem Tadegajoch  zum Forcella di Lago (2486 m) und  wunderschönen Lago Lagazuoi. Übernachtung in der Scotoni-Hütte.
↑ 600 Hm - ↓ 700 Hm - Gehzeit ca. 4,5 Stunden
http://www.scotoni.it/de.html

Nachdem wir von der Faneshütte aus losmarschiert sind, wartet gleich ein kurzer Aufstieg auf uns, bevor wir nach kurzer Zeit auf 2172 m Höhe das Limojoch erreichen, und dann entlang der Fanes-Hochfläche zum Passo di Lago wandern, der auf etwa 2500 m Höhe liegt. Von hier sieht man den Lago Lagazuoi, zu dem es noch einmal fast 300 m nach oben geht. Über die Forc. Lagazuoi, wobei das Wort forc vom italienischen forcetta kommt und soviel bedeutet wie Gabel oder hier halt auch Felsenrinne, geht es dann zum Gipfel des Lagazuoi. Dieser ist bequem mit einer Seilbahn anzufahren. Die Hütte steht dann direkt auf dem Gipfel. Von hier hat man einen wirklich wunderschönen Ausblick auf das Bergpanorama, das der Dolomiten-Höhenweg 1 seinen Besuchern verspricht.

Mit seinen Felsnadeln, Türmen und den im Berginneren verborgenen Militärstützpunkten ist der Lagazuoi ein regelrechtes versteinertes Schloß. Während des Ersten Weltkriegs haben die italienischen und die österreichisch-ungarischen Truppen Unterstände und Lager für Soldaten und Waffen in die Felswände gegraben und diesen Berg in eine uneinnehmbare Festung des 20. Jahrhunderts verwandelt. Heute kann man die restaurierten Stollen, Lauf- und Schützengräben und Artillerie-Stellungen im Freilichtmuseum auf dem Lagazuoi besichtigen und das Kriegsgeschehen  nacherleben. Das gesamte Museumsareal ist mit Wanderwegen durchzogen. Fast alle Stollen und Schützengräben sind wieder hergestellt und restauriert worden. Trotz der oftmals beachtlichen Neigung sind auch die Stollen gut begehbar. Es stehen verschiedenartige Besichtigungsstrecken zur Auswahl: Einige sind lang und eher anspruchsvoll, andere leicht und kurz.
Nach gut fünf Stunden erreichen wir das nächste Nachtlager. Die 1967 aus der Lagazuoialm entstandene Scotonihütte liegt in einer Höhenlage von 1985 m s.l.m. am Südrand des Südtiroler Naturparks Fanes-Sennes-Prags im Talschluss von St. Kassian.
 
Tag 4 Donnerstag 31.08.2017: Panoramaweg zum Rifugio Cinque Torri
An alten Kriegsstollen vorbei bergauf zur Forcella Lagazuoi (2.572 m), wo ein Panoramaweg der Extraklasse beginnt über  die senkrechten Südabstürze der Tofane. Übernachtung in der Rifugio Cinque Torri.
 ↑ 1050 Hm - ↓ 900 Hm - Gehzeit ca. 6 Stunden
http://lagazuoi5torri.dolomiti.org/ger/Cortina/laga5torri/ospitalita/CinqueTorri/index.html

 
An alten Kriegsstollen vorbei gehen wir heute zunächst bergauf zur Forcella Lagazuoi (2.572 m), wo ein Panoramaweg der Extraklasse beginnt. Wir sitzen im Bergrestaurant Rifugio Lagazuoi. Zu uns gesellt sich ein Mountainbiker-Pärchen.
Überraschend stellt sich im kurzen Gespräch heraus, dass man trotz riesiger Entfernung (900 Kilometer), gemeinsame Bekannte hat. Die Welt ist klein.
Danach beginnt ein spektakulärer Abstieg durch einen spiralförmigen Tunnel im Fels, der im Laufe des 1. Weltkrieges entstand, um den Gipfel des Lagazuoi zu unterbohren und zu sprengen. In halbgebückter Haltung, mit vollem Gepäck, ohne Stirnlampen, aber dann mit eingeschaltetem Handy-Licht meistern wir diesen ungewöhnlichen aber sehr effizienten Abstieg nicht ohne Beulen am Kopf.
Unterhalb der mächtigen Tofana queren wir die Passstraße zum Passo Falzarego und steigen durch idyllisches Gelände hin-auf zum Rifugio Scoiattoli. Am Fuße der markanten Cinque Torri erwartet uns die gleichnamige Hütte zur Übernachtung. Hier sind die Kletterer zuhause. 
Das 1904 eröffnete „Rifugio Cinque Torri“ zählt zu den ältesten historischen Hütten des Gebiets, die sich durch eine traditionelle, familiäre Atmosphäre auszeichnen.
 
Tag 5 Freitag 01.09.2017.: Vom Rifugio Cinque Torri zum Federasee und Abstieg ins Tal nach Cortina D'Ampezzo
Über den traumhaft gelegenen Federasee, steigen wir hinunter in Richtung Cortina D´Ampezzo. Im Westen ist von hier schön der Hexenstein (Sasso di Stria) und etwas weiter rechts der Große Lagazuoi zu sehen.
 
Rückfahrt mit Bus von Cortina D´Ampezzo zum Pragser Wildsee
Mit Linie 442 per Bus zurück rd. 2 Std. 
Mit PKW nach Füssen; Übernachtung in Füssen
http://fuessen.jugendherberge.de/de-DE/Portraet
 
Tag 6 Samstag 02.09.2017: Rückfahrt in die Heimat
mit Kurztrip über Rotenburg o.d.Tauber

Fazit:
Der Dolomiten Höhenweg Nr. 1 ist einer der klassischen Weitwanderwege in den Alpen und vielleicht auch einer der schönsten. Technische Schwierigkeiten gibt es keine und ein durchschnittlich geübter Bergwanderer wird auf dieser Tour keine Schwierigkeiten haben. Ein wenig Durchhaltevermögen ist allerdings nötig, denn immerhin ca. 6700 m im Aufstieg und ca. 7700 m im Abstieg sind zu bewältigen. Belohnt wird man durch die unvergleichliche Schönheit der Dolomitengipfel und im Sommer durch herrliche Blumenwiesen, die ihresgleichen suchen. Auf den Hütten trifft man Wanderer aus aller Welt und viele interessante Gespräche und nette Bekanntschaften ergeben sich ganz von alleine. Eine solche Tour braucht aber auch ein wenig Planung und Vorbereitung. 


 
 

Tourengänger: Metavira2


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