Roter Totz ( 2848m ) - von Üschene durchs Tälli


Publiziert von Alpenorni , 22. August 2009 um 15:27.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Frutigland
Tour Datum:20 Juli 2009
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE   CH-VS 
Zeitbedarf: 1 Tage
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auf bewilligungspflichtiger Fahrstrasse ( Tickets an Automat bei Eggeschwand) etwas rumpelig ins Ueschenetal bis nach Unterbächen ( P.1897).
Unterkunftmöglichkeiten:Keine. Die Lämmerenhütte SAC und Berghotel Schwarenbach , ev. auch Gemmipass, böten sich an.

Der Rote Totz ist ein herrlicher Aussichtsbalkon hoch über dem Daubensee und dem Gemmipassweg. Von hier aus hat man eine umfassende Rundsicht auf diesen Teil der Berner Alpen und bei guter Sicht auch auf die 4000er im Wallis.
Obwohl zu seinen Füßen ganze Karawanen von Wandersleuten auf dem Passweg einhermarschieren, waren Gudrun und ich mal wieder ganz allein auf dieser Tour unterwegs. Selbst eine 2stündige Gipfelrast brachte diesbezüglich keine neuen Ergebnisse - auf allen 10 Gipfeln, die wir in diesem Sommer in den Berner Alpen erreicht haben, war das so - und das im Juli !  Höchst erstaunlich, das. Uns war es recht so: Diese Stille...

Die Route auf den Totz ist, teils als Skitour, auf den offiziellen Wanderkarten von Kandersteg eingezeichnet.
Aus dem Üschenental heraus folgt man dem markierten Weg ( T2/T3 ), der , das Schwarzgrätli links liegen lassend ( hier Zubringer von Schwarenbach !), unter den imposanten Wänden des Felsenhorn-N-Grat-Eckpfeilers rechts hinauf in das "Tälli" genannte Hochtal führt. ( incl. Steinbockkolonie )
Hier glänzt das gar nicht so kleine Tälliseeli ( 2405m ) inmitten einer kargen Geröllwüste.
2 Tage zuvor hatte es in den Hochlagen geschneit , viele Altschneefelder zudem - so bekam der Aufstieg ab 2500m den Charakter einer kleinen kombinierten Hochtour !  Wir gingen den großen Bogen bis ins hinterste Tällital hin zum Tälligletscherli erst gar nicht aus, sondern stiegen abwechselnd über Schneefelder und dann wieder über plattige Felsbänke direkt zum Roter-Totz-Südgrat hoch, den wir knapp südlich der Scharte vor dem Gipfelaufbau erreichten. Mit einem Schlag öffnet sich hier der bislang verdeckte Blick auf Altels-Balmhorn-Rinderhorn ( vor 1 Woche standen wir auf letzterem - allein natürlich...), zu unseren Füßen erschien klein und bescheiden der Daubensee - und der Blick auf die Walliser Viertausender und ihre Gletscher ist ...von unglaublicher Pracht, so plötzlich stehen sie da und das bei diesem herrlichen Wetter - ein Wahnsinn!
Den kurzen Südgrat auf den Roten Totz - Gipfelkopf über feste Felsen am besten und schönsten direkt auf der Schneide emporklettern ( I , nur die ersten Meter ein bißchen exponiert ) und schon steht man auf der sich nun auftuenden Gipfelhochfläche - Platz noch und nöcher, unterhalb Richtung Daubensee ein zweiter großer beraster Ausguck, auf dem wir uns zu den dort herumtrippelnden beiden Alpenbraunellen gesellten und winzig klein das Berghotel Schwarenbach am Passweg erkennen konnten, mit dem nun mit Schmelzwasser gefüllten kleinen Seeli anbei, das vor einer Woche noch versiegt und ausgetrocknet dagelegen hatte.
Im Abstieg sind wir dann dem Grat in Richtung der Rote-Totz-Lücke gefolgt ( über diese ist der Rote Totz auch gut und schnell von der Lämmerenhütte SAC aus zu erreichen , oder man kann dahin absteigen - Tourenvarianten gibt es in diesem Bereich zuhauf !) , aber noch kurz vor dieser rechterhand durchs Tälli großteils abgefahren. Hier und da zeigt sich noch, dass dies eigentlich ein kleiner Gletscher ist, es gibt aber wohl keine Spaltengefahr mehr hier oben. Mehrere große Fahnenstangen dienen hier der Orientierung und alsbald erreicht man die Moränen im Tälli, Zeugen des ehemaligen Gletschervolumens.

Hier schloss sich unserer Kreis auf den Roten Totz, wir erreichten wieder den Wanderweg und auf diesem gings dann gemütlich hinunter zur Alm im Üschenental.






Tourengänger: Alpenorni


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