Les Diablerets und Via ferrata de Pierredar
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Die meisten Ausflügler in dieser Region besuchen wohl den Gipfel 'Sex Rouge' und wandern über den Glacier de Zanfleuron zum Refuge l'Espace und zurück. Mich zieht es eher weg von den Menschenmassen zur Via ferrata de Pierredar.
Um diesen Klettersteig zu klettern startet man in Les Diablerets. Der Aufstieg führt erst einmal zum Refuge de Pierredar und dann zum Einstieg des Klettersteigs. Dies sind dann mal schnell 1400 Höhenmeter.
Da ich jetzt aber bequem bin und eine Stunde länger schlafen möchte, entschied ich mich vom Col du Pillon zu starten, mit der Seilbahn auf den Sex Rouge zu gondeln und via Col de Prapio von oben auf den Gletscher abzusteigen und dann zum Einstieg des Klettersteigs. Ob dies eine gute Wahl ist, wusste ich zu Beginn jedoch noch nicht! Hmm!
Gesagt - getan, rein in die Seilbahn und auf den Sex Rouge. Trotz Corona hat es viele Leute. Vom Sex Rouge steige ich über einen breiten Rücken ab zum Col de Prapio. So, hier bin ich, wie geht es weiter?
Der Col de Prapio ist ein markanter Einschnitt, nicht zu verfehlen. Hier tänzle ich etwas verlegen herum und steige ein paar Meter die Schutthalde hinunter. Ich schaue die Wand runter, so gut es geht und mir kommen keine Zweifel, dass ich da bestimmt nicht runter gehe!
Kann schon sein, dass Leute die T6 Gelände lieben hier keine Bedenken hätten. Ich schon! Ich bin definitiv kein T6 Liebhaber.
OK, der Plan war nicht optimal. So suche ich den Ausstieg vom Klettersteig und tänzle da ein wenig herum. Den Klettersteig von oben nach unten klettern? Dies finde ich eine blöde Idee. Ich will von unten nach oben...
Schräg gegenüber vom Le Dôme zieht der Glacier de Prapio hinunter. Vielleicht wäre dies eine Möglichkeit. Nu gut, so wandere ich mal zum Le Dôme rüber und schaue mir die Sache näher an. Wie es scheint müsste es möglich sein. Nur ist die Zeit jetzt schon ein wenig fortgeschritten...
Hier absteigen dann den Klettersteig hoch und zurück zum Sex Rouge. Womöglich fährt dann die Seilbahn nicht mehr und ich muss bis ins Tal absteigen. Finde ich jetzt auch nicht lustig.
Warum nicht einfach in der Cabane des Diablerets übernachten, am Morgen schnell die Gipfel von Les Diablerets besteigen und dann den Klettersteig klettern?
An der Bergstation lasse ich mich dann noch hinreissen mit dem Alpine Coaster hinunterzusausen. Das macht vielleicht Spass!
In der Cabane des Diablerets ist es ganz nett, die Hüttenwartin auch. Wir verständigen uns mit Händen und Füssen, ich nur wenig Französich, sie kein Deutsch und ganz ganz wenig Englisch...
Auch wenn es nett ist hier, einen vollen Teller hätte ich dann schon gern. Wir sind hier in den Bergen, brauchen Energie um überall herumzuturnen und so brauche ich was zu essen. Ein Schälchen Suppe, drei - vier Blätter Salat und ein Schnitz Pizza. Auch andere Gäste rümpfen die Nase. Aber mehr gibt es nicht! Auch das Morgenessen ist dürftig. Zwei kleine halbe Scheiben Brot müssen reichen...
Mein heutiges Ziel ist nicht herum meckern sondern den Le Sommet des Diablerets zu besteigen. Also nichts wie los. Erst geht es über einen recht guten Weg hoch bis zum Glacier du Sex Rouge. Der Gletscher ist hier fast überall noch mit Schnee bedeckt. Erst etwa beim Col de Tsanfleuron schnalle ich mir die Steigeisen an. Zügig geht es auf den ersten Gipfel, den Le Dôme.
Vom Le Dôme in die Scharte sind mehrere Seile installiert damit man besser absteigen kann, ist es doch recht steil hier.
Der zweite Gipfel, Punkt 3110 ist über die südliche Flanke schnell bestiegen. Weiter geht es über den Kamm, Abstieg in eine Mulde, um einen Felssporn herum wieder auf den Kamm und unschwierig dem Le Sommet des Diablerets entgegen.
Schön die Ruhe hier, ganz alleine, zumindest eine Weile lang. Wenn ich schon mal hier bin besteige ich auch gleich den Tête de Barme, ist ja nur ein Hupf.
Schnell bin ich wieder zurück an der Scharte unterhalb vom Le Dôme. Hier ist der Übergang auf den Glacier de Prapio. Der Gletscher ist recht steil und der Schnee hart gefroren. Also steige ich langsam und vorsichtig ab. Nach den ersten Felsen wird der Schnee weicher und es geht zügig voran. Etwa bei Punkt 2697m geht es in die Felsen. Schaut man genau, kann man ein paar Felsen auf Altschneefelder umgehen. Der Abstieg ist steil und zahlreich mit Drahtseilen versichert.
An den gegenüber liegenden Felsen ist der Einstieg zum Klettersteig recht gut markiert. Kurze Pause und los geht es. Ich bin schon lange keinen Klettersteig mehr geklettert und richtig Freude kommt nicht auf. Ich weiss nicht..., vielleicht fehlt mir das Frühstück heute aber irgendwie finde ich diesen Klettersteig etwas fade. Kann nicht sagen woran es liegt. Einfach unspektakulär.
Zurück in der Bergstation fahre ich mit der Seilbahn bis zur Mittelstation und hole meine deponierten Sachen in der Cabane des Diablerets ab. Ich bin so hungrig, ich lasse mich hinreissen eine Rösti mit Ei zu bestellen.
Lecker, das Wasser läuft mir im Mund zusammen.
Was ich dann bekommen ist eine halbe Portion Rösti zum Preis von CHF 24.00 mit einem kleinen Salatschälchen, was ich nicht bestellt habe.
Eigentlich könnte ich noch eine Nacht resp. Tag anhängen und auch noch die anderen zwei Klettersteige hier klettern. Aber so nicht. Nichts wie weg hier, nach Hause und Zuhause mache ich mir ein grosse dicke fette Rösti!
Fazit: Abgesehen von der Besteigung von Le Sommet des Diablerets war es eine eher fade Tour. Die anderen zwei Jungs von Les Diablerets die ich auf dem Berg getroffen habe, haben es besser gemacht. Die sind über Refuge de Pierredar aufgestiegen, sind den Klettersteig geklettert, haben alle Gipfel von Les Diablerets überschritten und sind dann über den Glacier de Prapio wieder nach Les Diablerets abgestiegen.
Tourengänger:
Freeman

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