Fergenhörner Überschreitung mit Schildflueh-Alpeltispitz


Publiziert von tricky , 11. September 2020 um 09:57.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Prättigau
Tour Datum: 9 September 2020
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: ZS
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 10:00
Aufstieg: 1233 m
Abstieg: 2176 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:SAC Fergenhütte
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Klosters Platz
Unterkunftmöglichkeiten:SAC Fergenhütte

Der Verbindungsgrat vom Schildflue zum Älpetlispitz wird ab und zu begangen. Im Silbernagel Tourenführer als ZS+, 4b, E2 angegeben. Was aber ist mit den Fergenhörnern?

Kein einziger Eintrag, weder im Internet auf den bekannten Plattformen, noch in einem Führer drin. Die Logik vom Gratverlauf wäre allerdings gegeben. Somit auf zum Abenteuer.

Auf dem Fergenkegel war ich schon mal. Schöne Kletterroute. Der Verbindungsgrat ist mir sogleich aufgefallen. So ist das neue Projekt geboren. Am Dienstag Abend hoch zur Fergenhütte. Dank der Massnahme zu Corona, nur 2 andere Gäste in der Hütte. Am Morgen kurz vor 07:00 Start zur Fergelfurgga. Ab da geht es los. Auf dem Vorgipfel schon mal die erste Gratkletterei. Ausgesetzt aber im guten Fels. Danach hoch im Steilgras und Fels zum Punkt 2846. Das Fergenhorn in Sichtweite. Immer wieder über Felsbänder hoch zum Gipfel ohne Besteigungsnachweis. Aber oha, auf dem Gipfel ein Steinmann. Also doch nicht der erste... Abstieg über den Westgrat, sah ich als zu heikel an, steile Schutthalde mit senkrechten Felsabbrüchen, die von oben kaum einzusehen sind. Nach etwas Suchen sah ich eine Rinne mit Gemsspuren im Nordhang. Aber der Tau ist auf den Steinen gefrohren. Der Schutt im Steilhang machte das noch etwas heikler dazu. Ich entschied über den Nordgrat abzuseilen. Ich legte eine provisorische Abseilstelle um einen Felsblock. Mit meinem 30m Seil und 30m 3mm Reebschnur, konnte ich die 25m senkrechte Stelle gut abseilen.
Und nun? Sehr unübersichtliches Steilgelände, wo kaum ein Stein gut hielt, machte es schwierig. Der Nordgrat war noch am besten, da sah ich auch wieder Gemsspuren. Schon bald aber querte ich zum Fergenhorn Sattel.
Alles in allen war die Routenfindung und die unübersichtliche Lage die grösste Herausforderung. Bis dahin T6 mit Klettern im ll Grad.

Weiter ging es zum Schildflue über die Ostflanke mit den vielseitigen Routen. Keine grösseren Schwierigkeiten, die Steinblöcke sind meist fest und gut griffig. Der Gross Schild und auch der Chlei Schild, allerdings schon mehr fordernd. Die Routenwahl nicht immer eindeutig. Manchmal direkt über den Grat, manchmal aber auch links oder meist auch rechts um die Blöcke herum. Die Abstiege fand ich am anstrengensten. Die ganze Route zwischen den zwei Schild-Gipfel immer T5 mit Klettern um den lll Grad. Erst vor dem Älpelispitz wird es ruhiger. Über Blockgestein unschwierig zum letzten Gipfel für heute. Abstieg via Normalweg nach Klosters, wo ich durstig ankam.

Fazit:
Schöne Alpine Tour. Eventuell besser von West nach Ost, da die Kletterstellen im Aufstieg begangen werden können. Schön auch das Fergenhorn. Wenn auch nicht der erste, so ohne Infos ein feeling von Erstbegehung. Die Route kann ich also empfehlen.

Tourengänger: tricky


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