Vadret dal Murtèl, Herbstmessungen 2020


Publiziert von Delta Pro , 26. Oktober 2020 um 13:13.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Oberengadin
Tour Datum: 7 September 2020
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: L
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 370 m

Schneesturm am Corvatsch

Das Datum für den zweitägien Ausflug ins Engadin war schon seit langem fixiert und liess sich in der Agenda kaum mehr rumschieben. Unzählige Male hatte ich die Prognosen gecheckt: fast überall in der Schweiz OK, doch im Engadin Niederschläge - oder doch nicht? Erst am Abend zuvor zeichnete sich ab, dass die Schneefallgrenze tüchtig runterkam. Alles war aber bereit und wir fuhren dennoch ins Engadin um "mal zu schauen". Gleiches Credo in der Bahn auf den Corvatsch. Oben schneit und stürmt es wie wild und es liegen rund 30cm Schnee auf dem Gletscher - Winter! Ist man aber mal eingepackt, ist die Sache gar nicht schlimm. 

Auf dem Vadret dal Corvatsch lesen wir alle Pegel ab. Nachgebohrt wird nicht mehr, da der Gletscher mittlerweile zu klein ist und durch die Pisten stark gestört wird. Schade - wieder einer weniger im Messprogramm. Der Übergang auf den Vadret dal Murtèl ist bei Neuschnee alles andere als angenehm, da lange und teils ziemlich steile Geröllhalden gequert werden müssen. Der Abstieg auf den Gletscher ist steil, aber dank guten Fixseile gut zu schaffen (T5). Wir drehen eine schnelle Runde über den Gletscher - effizient da wir zu dritt sind - und klettern dann wieder hoch. Diesmal steigen wir nicht zum Corvatsch zurück, sondern wandern entlang der ehemaligen Skipiste zur Mittelstation. Das geht sehr effizient und wird zusätzlich durch ein unerwartetes Aufklaren des Himmels versüsst. War gar nicht so schlimm, auch bei Hundewetter.

Die Gletscher am Corvatsch haben 2020 deutlich weniger eingebüsst als in den letzten Jahre, auch wenn der Verlust deutlich war. Dank relativ viel Schnee im Winter und einigen Neuschneefällen im Sommer haben die Gletscherchen etwas weniger gelitten.

Nach Kaffeepause und Fahrt auf die Diavolezza, gibt's noch eine zweite Tour an diesem langen Tag. Um am nächsten Morgen den grossen Lasten Herr zu werden, tragen wir schon ein ganzes Stück auf dem Weglein um den Piz Trovat zur Fuorcla d'Arlas. Am Seil durch Neuschnee noch weiter hinauf bis auf einen eindrücklichen Boden unter der Cambrena-Eisnase, wo wir einen ersten Pegel bohren.

Tourengänger: Delta, cardamine


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