Grenzwandern vom Piz la Stretta (3.103 m) zum Munt Cotschen (3.104 m)


Publiziert von panodirk , 20. September 2020 um 22:26.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Oberengadin
Tour Datum:27 August 2020
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   I 
Zeitbedarf: 10:00
Aufstieg: 1600 m
Abstieg: 2000 m
Strecke:30 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:RhB Diavolezza oder RhB Benina Suot
Zufahrt zum Ankunftspunkt:RhB La Punt - Chamues-ch
Unterkunftmöglichkeiten:Unterwegs keine; bzw. Rifugio Cassana, wenn man die Variante geht.
Kartennummer:SLK 1258 (La Stretta) und SLK 1237 (Albulapass)

VORBEMERKUNGEN
Diese wunderbare Grenzgängertour ist nicht unbekannt, doch auf hikr noch nicht komplett beschrieben. Daher stelle ich einen kurzen Bericht ein.
Die Schwierigkeit T4+ bezieht sich nur auf den Abstieg vom Piz la Stretta; der Rest ist wesentlich einfacher (T3+).
Die Tour lässt sich beliebig fortsetzen zum Pass Chachauna und dann zum Rifugio Cassana, dann startet man besser an der Fuorcla di Livigno.
Die hier vorgestellte Variante ist mit 30 Kilometern sehr lang und sollte nicht zu spät begonnen werden.

DIE TOUR
Von der RhB-Station Diavolezza (ca. 2.070 m, alternativ ab Bernina Suot) wandert man zum nördlichen Ende des Großparkplatzes, hinab zur Brücke über die Ova da Bernina und dann über herrliche Wege ins Val da Fain. Ständiges Murmeltiergepfeife und tiefenentspannte Kühe begleiten uns auf diesem beschaulichen Teil der Runde. Nach der Alp la Stretta (Einkehr möglich) gelangt man in immer flacherem Gelände zum Grenzpass la Stretta (2.465 m). 2-2,5 Stunden ab Diavolezza (T2).
Wir folgen der Beschilderung zum Sòmp i Crap Néir, wie der Piz la Stretta auf den italienischen Wegweisern genannt wird. Gleiches gilt an der Weggabelung auf 2.789 m. Der gute Weg führt zunächst über Wiesen, dann über Geröll sanft zum Piz la Stretta / Monte Breva (3.103 m). - 1,5 Stunden ab La Stretta (T3).
Nach ausgiebiger Gipfelrast mit bemerkenswert schönem Einblick in die Bernina-Gruppe geht man ein paar Schritte zum Westgipfel und rutscht nun die steile Geröllflanke hinab, bis sich der Grat ausbildet. Man folgt, wenn möglich, dem Grat, oder umgeht ihn ostseitig (nicht zu tief absteigen!), bis man im kleinen Pass Fuorcletta (2.891 m) ankommt. Hier wird der Grat etwas zackiger; meist bleibt man am Grat, eine Felsbastion und eine markante Nase werden teilweise auf Pfadspuren auf der Ostseite umgangen. Hier beginnt der Aufstieg durch die sagenhaft bunte Geröllwüste (wie eine Mondlandschaft) zum Monte Garone (3.030 m) mit neuem Gipfelsignal und Gipfelbuch (der C.A.I. Livigno war hier aktiv). - 1 Stunde ab Piz la Stretta (T4+).
Vom Monte Garone geht es nun wieder steil hinab bis zur gutmütigen Fortsetzung des Grates, der man problemlos bis zur Fuorcla Federia (2.899 m) folgt. Hier steht ein größerer Steinbau. - 1 Stunde ab Monte Garone (T3).
Der Abstecher auf den Munt Cotschen (3.104 m) ist überaus lohnend und nicht schwierig: Zunächst geht es steil durch Wiesenflecken hinauf zu ein paar einfachen Kletterstellen und dann zügig hinauf auf den Gipfel. Beim Aufstieg darf man mit offenen Augen raten, was die Übersetzung von 'cotschen' ist; ach, es ist einfach zu leicht und die Felsen werden gar zu rot, um ein wirkliches Ratespiel hieraus zu machen! - 20-30 Minuten ab dem Pass (T3+).
Hier habe ich mich erfolglos am Nordwestgrat versucht, doch die Zeit war zu weit fortgeschritten, der Grat schwieriger und zerklüfteter als erwartet und viel zu lang für einen Spätnachmittagsunternehmung. Also besser schnell zurück zum Pass (15 Minuten)!
Von dort führt ein markierter, aber nicht immer deutlicher Wanderweg über herrliche Alpweiden hinab ins Val Chamuera und nach Serlas (2.024 m) - hier überrascht das große Alpgebäude von 1827. - 1 gute Stunde ab dem Pass (T3).
Der Weiterweg durch das Val Chamuera ist zwar wunderschön, aber endlos lang und nach knapp 2 Stunden ab Serlas ist Chamues-ch bzw. La Punt auf sehr guten und breiten Wegen erreicht (T2).

Tourengänger: panodirk


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Kommentare (2)


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Linard03 hat gesagt:
Gesendet am 21. September 2020 um 22:17
so ziemlich dieselbe Tour haben wir vor 5 Jahren gemacht. Wir hatten einzig den Munt Cotschen ausgelassen; dies v.a. infolge etwas zweifelhaftem Wetter.
Schön ist die Gegend allemal!

panodirk hat gesagt: RE:
Gesendet am 21. September 2020 um 22:27
Ja, genau, deinen schönen Bericht hatte ich vorher gelesen und er hat mich auch zu der Tour inspiriert. Ich hab mir gedacht, die drei Berge verdienen einen separaten Bericht... - Und Wetterglück hatten wir dieses Mal durchaus! :-) - Danke sehr!
LG
dirk


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