Vom Gadental ins Metzgertobel - Wo sich Fuchs und Hase Gute Nacht sagen!


Publiziert von Grimbart , 4. Oktober 2020 um 14:53.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Lechquellengebirge
Tour Datum:27 Juli 2020
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 5:45
Aufstieg: 1130 m
Abstieg: 1130 m
Strecke:ca. 15,6 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auf der A14 bis Ausfahrt Nenzing. Via Gaiser- und Walgaustraße nach Thüringen und auf der L193 ins Große Walsertal nach Sonntag / Buchboden. An der Kirche von Buchboden vorbei auf schmaler Bergstraße zum Wanderparkplatz bei der Matonabachbrücke.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:s.o.
Unterkunftmöglichkeiten:Gasthof Bad Rothenbrunnen
Kartennummer:F&B WK 5364 (Hinterer Bregenzerwald / Kleinwalsertal / Damüls); Kompass WK-Nr. 32 (Bludenz / Schruns / Klostertal)

Von einer eindrücklichen Bergkulisse mit kargen Felsen und schroffen Graten umrahmt, beherbergt das Europaschutzgebiet Gadental auf kleinräumiger Fläche unberührte Natur, eine wunderbare Alpenflora und ursprüngliche Wälder. Bereits seit den 1980er Jahren wird auf eine forstwirtschaftliche Nutzung verzichtet, sodass sich im Laufe der Zeit ein naturnahes Waldbild entwickeln konnte. So sind etwa am schmalen Taleingang die in Österreich seltenen Spirkenwälder anzutreffen. Ansonsten herrschen an den steilen Bergflanken Buchen-Tannenmischwälder und Fichten vor, die erst an den weltabgeschiedenen Karsthochflächen des Diesner- und Gadner Gschröfs ihr Ende in einem weitläufigen Latschendickicht finden. Neben den vielgestaltigen Naturwäldern wird das Gadental aber auch von traditionell bewirtschafteten Alpweiden geprägt. Kurzum ein Tal voller Kontraste und unberührter Natur, das über das Mutterwangjoch mit den östlich angrenzenden Alpschellaalpen verbunden ist und gemeinsam mit diesen das Herzstück des Biosphärenparks Großes Walsertal bildet.

 

Als idealer Stützpunkt für die Erkundung dieser abgeschiedenen Gebirgslandschaft im innersten Großwalsertal erweist sich Bad Rotenbrunnen. Mit einer schmalen Straße von Buchboden erschlossen, lässt sich das gut besuchte Gasthaus am Taleingang vom Wanderparkplatz über einen breiten Fußweg erreichen. Dieser führt entlang des Matonabachs über eine Schutt- und Geröllhalde hoch zu dem kleinen Boden bei Rotenbrunnen und vermittelt einen ersten Eindruck von der urtümlichen Welt des äußeren Gadentals.

Am Gasthaus vorbei führt nun ein alter Alpweg durch die Westflanke der Diesnerhöhe hinein in den urtümlichen Talkessel der Gadenalpe. Dabei gewinnt man gleich zu Beginn mit Hilfe von zwei Kehren recht schnell an Höhe und wandert anschließend durch einen Spirkenwald hoch bis zu einer ersten großen Bachrunse. Ab hier nun durch einen Mischwald flach talein bis vor die Geländestufe beim Matonawasserfall. In wenigen aber durchaus steilen Kehren wird diese Stufe überwunden um danach wieder geruhsamer den Weiden der Gadenalpe entgegen zu streben. Dort über den Bärenbach wechselnd, hält man sich bei der darauf folgenden Weggabelung links und steigt entlang eines Wiesenrückens zu den sonnengebräunten Hütten der Gadenalpe hoch.

Bei der Gadenalpe setzt nun ein Wiesenpfad an, der nach Osten abdrehend sich allmählich dem Tälchen des Bärenbachs zuwendet. Im Schatten hoher Felswände geht’s nun stetig durch das sich verjüngende Tälchen bergan. Auf etwa 1.500m quert man schließlich den Bärenbach um das Tälchen auf schmalem Steig nach links hinaus verlassen zu können. Kurz darauf erblickt man bei einer Lichtung auch schon die hoch über dem Tal thronende Steinhütte der Diesnerbergalpe. Bis dorthin gilt es aber noch gut 100 Höhenmeter abzuarbeiten. Zunächst über Feuchtwiesen direkt hoch, dreht der Pfad alsbald nach links ab und führt schließlich über einen Wiesenrücken in wenigen Kehren hinauf zur schön gelegenen Diesnerbergalpe.

Überragt vom eindrucksvollen Feuerstein lässt sich von der Diesnerbergalpe das Mutterwangjoch erstmals direkt erblicken. Auf dieses zuhaltend leitet zu Beginn ein leicht ansteigender Pfad durch die vom Feuerstein herunterziehenden Grasflanken an eine Felswand heran. Dort geht’s dann in steilem Zick-Zack über einen Grashang hoch bis man bei einem Graben ansteht. Hier nach rechts und auf schottrigem Weg über eine kurze Stufe hinauf in eine Wiesenmulde. Aus dieser Mulde heraus ließe sich nun die urwüchsige Welt des Diesner Gschröfs erkunden. Zum Mutterwangjoch hält man sich aber an den nach Osten abdrehenden Wanderweg, welcher in Kehren über schöne Wiesenhänge hinauf zum nahen Joch leitet.

Am höchsten Punkt der Rundwanderung angelangt, geht’s nun an den Abstieg ins Metzgertobel. Zuvor wartet aber noch die abgeschiedene Welt von Alpschella. Von einer eindrücklichen Bergkulisse eingerahmt, breitet sich diese zu Füßen des markanten Feuersteins aus. Eines der versteckten Kleinode im Großwalsertal, das sich hoffentlich noch lange seinen Charme bewahren kann.

Vom Mutterwangjoch gleich einmal im Zick-Zack steil hinab, hält man hernach durch die steile Grasflanke auf das eindrucksvolle Geröllkar der Bratschenwand zu, um alsbald nach Norden abdrehend zum Moränenwall beim Wildseeli abzusteigen. Über den Wall hinweg folgt gleich danach eine unwegsame Pfadfinderei durch teils hütfhohes Unkrautgestrüpp. Hat man dieses hinter sich, geht’s – flankiert vom markanten Feuerstein – auf schönem Steig durch ein Tälchen bergab zur Wegverzweigung am Rande des Alpschellner Gschröfs. Hier hält man sich rechts und steigt zunächst in nördlicher Richtung, später nach Osten abdrehend durch steile Grasflanken zur Oberen Alpschellaalpe ab. Dort bietet sich ein Kreuz unweit der Alphütte als idealer Rastplatz an, um die Hochgebirgsszenerie auf sich einwirken zu lassen.

Vom Kreuz hinunter zur Alphütte, führt im Anschluss ein ausgetretener Pfad in einem Bogen hinab in eine Karmulde. Über einen Gebirgsbach hinweg, folgt ein steiler Zick-Zack Abstieg durch einen Geländetrichter. An dessen Ende – auf etwa 1470m – trifft man schließlich auf die Weiden der Unteren Alpschellaalpe. Dort wieder auf die andere Bachseite, hält man sich anschließend für gute 250m an einen alten Alpweg bevor man nach rechts auf einen Wiesenpfad wechselt und diesem folgend zu einem Güterweg absteigt.

Ab nun hat man nur noch breite Güter- und Forstwege unter den Füßen, was einem raschen Fortkommen sehr förderlich ist. Immerhin gilt es ab der Unteren Alpschellaalpe noch gute 6,2 km zurückzulegen, bis sich die Runde beim Wanderparkplatz wieder schließt. Zunächst führt der Güterweg noch entlang der Bergflanke talaus, um anschließend in mehreren Kehren – die sich jeweils auf einem Pfad abkürzen lassen – dem Talboden bei der Metzgertobelalpe entgegen zu leiten.

Mit dem gewaltigen Dolomitmassiv der Braunarlspitze im Rücken, beginnt ab nun eine gemütliche Schlenderei talaus. Nach der Weidelichtung von Heimenwald wartet mit dem Plattenbach-Wasserfall noch ein letztes Highlight am Weg zurück. Einer großen Dusche gleich, stürzt sein kühlendes Nass über einen Felsvorsprung zu Tale. Danach verschwindet man für längere Zeit im ebenso kühlenden Wald und spaziert über die Lichtung des Bschnißabodas hinweg hinab zur Lutz. Auf die andere Bachseite wechselnd, geht’s anschließend an Hintergurga vorbei und durch die Kessanaschlucht hinaus zum Wanderparkplatz bei der Matonabrücke.

 

Gehzeiten:

Wanderparkplatz Matonabrücke – Bad Rothenbrunnen (ca. 15'') – Gadenalpe (ca. 55'') – Diesnerbergalpe (ca. 50'') – Muttawangjoch (ca. 1' 05'') – Obere Alpschellaalpe (ca. 45'') – Untere Alpschellaalpe (ca. 25'') – Metzgertobelalpe (ca. 30'') – Plattabach Wasserfall – Wanderparkplatz Matonabrücke (ca. 1' 00'')


Tourengänger: Grimbart


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