Der große Ararat, 5137m

Schon seit mehrere Monate hatten wir mit der Vorbereitung für die Ararat-Besteigung begonnen. Aber wegen der Ausgangssperre & der allgemeinen Coronakriese stand die Anreise in der Türkei auf der Kippe!
Dennoch bekamen wir rechtzeitig grünes Licht, & wir konnten somit die Besteigung planen.
Da die Tour insgesamt 8 Tage dauern würde, habe ich die Erlebnisse chronologisch angereiht.



- Sonntag, 16. August
Am frühen Morgen flogich 13 weitere von Prishtina nach Istanbuler Flughafen (Istanbul Havalimani). Dort mussten wir paar Stunden ausharren, bevor die Weiterreise ging & war im Osten der Türkei, bzw. nach Van. Am Nachmittag sind wir dort angekommen, & wir richteten uns in ein Hotel ein am Rande der Stadt. Am Abend gingen wir dann in die Stadt für ein gemeinsames Abendessen in "La Casa"-Restaurant in Van & einen äußerst hervorragenden Service! Danach gingen wir wieder zurück ins Hotel.

- Montag, 17. August
Am Morgen kurz vor 10:00h mussten wir auschecken. Eine polnische, in Van lebende Stadtführerin holten uns mit einem Minibus ab & wir fuhren weiter außerhalb der Stadt. Nach gut 30m Fahrt erreichten wir ein Restaurant wo ein Schiff auf uns wartete. Unser heutige Ausflug war die Besichtigung der Kirche zum Heiligen Kreuz, eine Kirche armenischer Baukunst 'ausm 9. Jhd auf der Insel Akdamar mitten in Vansee. Später machten wir dann genau da ein wenig Strandurlaub auf das größte Sodasee (oder Natronsee) der Welt - vom Geschmack her schmeckte das Wasser eher nach Backpulver... Nach dem Mittagessen in der Nähe besuchten wir noch einen kleinen Zoo, wo die seltene Vankatze zu finden war. Dessen Charakteristik ist das weiße Fell & die zweifarbigen Augen. Nachdem wir am späten Nachmittag auch die Burg in Van besichtigt haben aus der Zeit des Urartäischen Reichs stammte, traten wir die Busreise nach Dogubayazit an. Nach gut 3h Fahrt erreichten wir die Großstadt nahe der armenischen & iranischen Grenze. Nach dem Abendessen richteten wir uns erneut in ein Hotel in der Stadtmitte ein.

- Dienstag, 18. August
Kurz bevor es zum Berg losging, erledigten wir noch einige Kleinigkeiten. Danach warteten uns 2 Minibusse zur Hälfte vollgestopft mit Rucksäcke & schwarzen Säcken mit unserem Gepäck. 40min. dauerte teilweise holprigen Weg bis zum Startpunkt auf knapp 2200m direkt unterhalb des Berges. Dort angekommen, bereiteten wir uns vor für den Aufstieg ins Basislager, während Pferde unseren restlichen Sachen nach oben getragen haben. Der Weg führte durch eine breit begehbare Spur & unsere Bergführer waren die Einheimischen Mustafa & Yildirim. Der Aufstieg war nicht sonderlich mühsam, nach knapp 4h erreichten wir schließlich das Basislager auf ca. 3200m Höhe. Wir richteten in unsere Zelte ein, später gab es dann heiße Suppe & eine Art Gulash zum Abendessen & dazu noch Musik (von kursdischen, über französisch bis zu albanischen Musik, alles war dabei). Da wir klare Nacht hatten war die Stadt Dogubayazit gut zu sehen, während der Himmel einen FANTASTISCHEN BLICK! Nach einer Nachtaufnahme des Himmels konnte man sogar die Andromedagalaxie sehen! 

- Mittwoch, 19. August
Den nächsten Tag nutzten wir für die Akklimatisierung. Daher sind wir um 09:30h losgegangen & nahmen den westlichen Teil der beiden Route. Der Weg führte uns erstmal über Grasgelände stark geprägt mit schwarzem Vulkangestein. Nach einiger Zeit ging es dann in Zick-Zack bergauf über Geröllgelände. Die Aussicht war wegen des Dunstes nicht sonderlich weit, aber man konnte einige Gebirge u.a. auch in Iran erkennen. Kurz vor der 3900m spürte ich erstmals leicht die Höhe, nach einen Schluck Wasser, Süßigkeiten & Trockenfrüchte konnte ich weiter machen. Ins Hochlager auf ca. 4200m angekommen ruhten wir uns im Hauptzelt ein wenig aus. Dabei gab es Tee & Snacks... Nach wenige Stunden traten wir den Rückweg an, dabei gingen wir durch die selbe Route wie beim Aufstieg. Insgesamt dauerte die Akklimatisationstour gut 8h mit Auf- & Abstieg.

- Donnerstag, 20. August
Am nächsten Tag müssten wir dann erneut ins Hochlager. Dabei nahmen wir denselben Weg wie am vorherigen Tag. Der Aufstieg hingegen war für einige von uns relativ leichter als vorhin! Vom Dauer her war es diesmal um ca. 30min kürzer. Im Hochlager angekommen, richteten wir uns in unsere Zelte ein, zum Mittag gab es dann heiße Suppe & danach Nudeln. Am Nachmittag versuchten wir ein wenig Schlaf zu bekommen, da der Gipfelaufstieg um 02:00h Morgens beginnen soll.

- Freitag, 21. August (Der Gipfeltag)
Am frühen Morgen des 21. Augusts starteten wir den Gipfelaufstieg! Der Aufstieg selbst war schwerer als wir dachten: unter tiefster Dunkelheit & mit Lichtern folgten wir nur die Schriffe, die die vor uns waren. Der Weg hatte zwar eine Spur, dennoch mussten wir in einige Stellen die Hände benutzen & trotz leichte Steilheit nahm dieser Streckenabschnitt einfach kein Ende! Dennoch hatten wir einen atemberaubenden Sonnenaufgang, da auf der Höhe klarer Himmel war & absolute Windstille herrschte! Erstmals Sonnenkontakt hatten wir nahe der 5000m-Grenze. Schon im Voraus nahm die Windstärke schnell & wie erwartet (& laut Wetterbericht) zu! Nachdem wir die 5000m-Grenze passiert haben traten wir erstmals auf Gletschereis, direkt unterhalb des Gipfels. Für die letzten Meter mussten wir die Steigeisen anbringen. Gegen 08:10h Morgens, unter klarem Himmel & einer Windstärke bis zu 40 km/h, standen wir alle dann am 5137m hohen Gipfel des Berg Ararat. Nach mehrere Bilder & ca. 45m traten wir den Rückweg an... Der Abstieg erfolgte dann durch denselben Weg wie beim Aufstieg. Dabei wurde uns dann klar welche Gelände vor paar Stunden wir aufgestiegen haben... In Hochlager angekommen ruhten wir uns ein wenig aus & überlegten, ob wir bis nach unten, also bis nach Dogubayazit absteigen sollten. Gedacht, getan: wir stiegen dann direkt bis zum Startpunkt auf 2200m Höhe ab, wo die Minibusse auf uns warteten. Am Ende bedeutete das knapp 3000m Abstieg nach knapp über 1000m Aufstieg! Rund 25km Gesamtstrecke für diesen Tag & das innerhalb von 13h Zeitbedarf! War ja klar, dass wir dann alle fix & fertig waren.

- Samstag, 22. August
Am nächsten Tag & größtenteils ausgeruht machten wir den Check-Out vom Hotel. Unsere Stadtführerin holten uns mit Minibus ab & wir besuchten die Ishak Pasha Palast gleicht außerhalb von Dogubayazit. Danach ging es für uns nach Van wo unser Flieger nach Istanbul wartete. Leicht verspätet & nach 19:00h hoben wir ab Richtung Istanbul... Da wir mehrere Stunden auf unseren nächsten Flieger nach Prishtina warten mussten, entschieden wir einen Bus zu nehmen & die Stadt zu besuchen, bzw. den Taksim-Platz. Nachdem wir paar Runden gedreht haben, fanden wir eine gute Ecke in eine Bar mit Livemusik & feierten dort unsere erfolgreiche, abenteuerliche Reise in der Türkei.

- Sonntag, 23. August
Ankunft in Flughafen Prishtna um 09:00h Morgens... Paar Stunden später auch Zuhause.

• FAZIT: Eine erfolgreiche Tour aufm Gipfel des großen Ararat (oder ganz offiziell auch Agri Dagi) mit sehr Gast-freundschaftlichen Leuten im Osten der Türkei. Abgesehen von der Ararat-Besteigung, konnten wir so einiges in Städten wie Van, Dogubayazit & Istanbul sehen.

PS: Dabei hatten wir mit den Gipfeltag & allgemeinen Aufenthalt am Berg enorm viel Glück mit den Wetter: schon nach den Gipfeltag (Samstag, 23. Aug) berichtete das Wetter bis zu 20cm Neuschnee am Gipfel & drumherum!