Ararat - Tourenwoche in Kurdistan


Publiziert von mannvetter , 15. September 2022 um 18:07.

Region: Welt » Türkei
Tour Datum:23 Juli 2022
Hochtouren Schwierigkeit: L
Wegpunkte:
Geo-Tags: TR 
Zeitbedarf: 10 Tage
Aufstieg: 3000 m

Eine gebuchte 8-Tagestour auf den Ararat mit den üblichen Akklimatisationsgipfeln Nemrut und Süphan, gewürzt mit einigen Solo-Abstechern. Bergsteigerisch keine allzu große Herausforderung, auch die Höhe mit knapp über Mont-Blanc-Niveau nicht allzu avanciert, aber Kultur, Schrift und Sprache  für mich dennoch so exotisch, dass ich mir eine komplette Solotour nicht hätte vorstellen können.
Schon das Warten auf Busse, die Absprachen mit Taxifahrern, die beim Blick auf türkische Karten mit ihren kurdischen Ortsnamen in Verwirrung gerieten, war eine Herausforderung, so dass ich doch froh war, organisiert zu reisen und nur vereinzelte Zeitfenster für individuelle kleine Touren zu nutzen.
Aus dem Flugzeug in Van gleich mit einem Taxi nach Bakraçlı am Fuße des Erek Dagi. Welch eine Hitze, kein Schatten, nur arides Gestrüpp. So liebe ich es: aus der Heimat gleich mitten hiein ins Niemandsland. Hier war kein Mensch, der Gedanke an Wandern schien angesichts der Temperaturen idiotisch, es ging aber doch! Ich hatte im Netz einen gps-Track gefunden, konnte mir so eine Route um die verschiedenen Felsen bahnen, die sich zum Kücük Erek Dagi auftürmten. Dort tolle Sicht hinunter nach Van.
Beim Abstieg wurde ich von Kurden gleich zu Tee, Lokum, Hühnchen eingeladen, sie duldeten keinen Widerspruch. Unterhaltung mittels Google Translator - geht doch!

Am nächsten Tag wurde ich von meinem Guide abgeholt. Meine Gruppe bestand nur aus drei Bergsteigern, wie schön überschaubar!
Das Kultur- und Akklimatisationsprogramm meines Touranbieters unterschied sich nicht vom Bewährten, wie man es überall finden und nachlesen kann. Zunächst die alte Burg Van Kalesi, wunderschön auf einem Felssporn gelegen. Dann Fahrt zur Akdamar-Insel, auf der sich die Kirche zum Heiligen Kreuz befindet, eine armenische christliche Kirche aus dem 10. Jahrhundert.
Danach mit dem Wagen nach Tatvan, wo ich am nächsten Morgen vor dem Hotelfrühstück schnell auf den Hausberg stieg, der eine wunderschöne Sicht auf den See und den benachbarten Krater Nemrut bot, auf den wir am Tage stiegen, um anschließend im kleineren der beiden Kraterseen zu baden - herrlich!
Am nächsten Tag dann der Vulkan Süphan, mit knapp über 4000m ein guter Akklimatisationsgipfel, allerdings eine lange und etwas öde Blockkletterei. Dennoch genau die richtige Vorbereitung für den Ararat.

In Dogubayazit wieder die üblichen beiden touristischen Ziele beim anstehenden "Ruhetag" vor dem Gipfelsturm: die unvermeidliche Felsformation, in der phantasievolle Geister Noahs Arche gesehen und vermarktet haben. Und der Ishak Pascha Palast, ein wirkliches Schmuckstück oberhalb von Dogubayazit. Hier habe ich mich von der Gruppe entfernt, um in der Mittagshitze eine wüstige aber wunderschöne Bergtour auf den Ishak Dagi zu machen. Blick auf tolle Felsformationen, hinter denen der Ararat hervorlugte.

Schließlich der Ararat selbst: zwei Anstiegstage zu den beiden Camps, nächtlicher beeindruckender Sternenhimmel. Amr Gipfeltag Aufstehen um 2 Uhr, 4 Stunden in gemächlichem Tempo bei Windstille, eine große Gruppe von lärmenden Iranern vor uns, aber ein toller Gipfel bei bestem Wetter, das die ganze Woche niemals getrübt war.
Alles in allem war ich sehr angetan: vom Land, von der Gastfreundschaft der Bewohner, von meinem Touroperator und von der Mischung aus Gruppen- und Solotouren.

Tourengänger: mannvetter


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