Monstertour Part 2 - Gross Wannenhorn 3906m
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Eigentlich war diese Tour ja am Montag geplant, doch Gewitter zwangen uns dazu die Planung einen Tag nach hinten zu verschieben und so hatten wir am Montag einen gemütlich (wenn auch etwas langweiligen) Erholungstag auf der Finsteraarhornhütte.
In der Nacht auf Dienstag schlief ich sehr schlecht und war am Morgen dementsprechend müde. So dauerte alles etwas länger und wir kamen trotz Frühstück um vier erst um 4:50 von der Hütte los.
Im Schein der Stirnlampen stolperten wir (oder zumindest ich) den Weg hinunter zum Fieschergletscher, den wir mit Steigeisen und Pickel bewaffnet überquerten, bis zum Einstieg in die Gletscherzonen am Fuss des Gross Wannenhorns. Hier seilten wir an und folgten den wenigen Schneefelder an den Spalten vorbei zum Grat (anscheinend Namenlos, oder zumindest kenne ich den Namen nicht) wir blieben aber auf dem Schnee und folgten dem Grat nach oben. Durch das schlechte Wetter am Montag lagen hier nun etwa 20cm Neuschnee, durch den wir abwechselnd spuren mussten.
Das Wetter war grösstenteils besser als erwartet, nur einmal zogen Wolken auf und hüllten uns ein, so dass wir Himmel und Schnee nicht mehr unterscheiden konnten; Whiteout. Der Spuk dauerte jedoch nur kurz und danach klarte es Auf und wir hatten für den Rest des Tages Sonnenschein und blauen Himmel.
Die Route hoch ergabt sich aus den Bedingungen vor Ort von selbst, Tristan hatte die Spaltenzonen am Montag noch gründlich studiert. Kurz vor dem Gipfel kommt dann noch ein kurzer Grat, von höchstens einer Seillänge, welchen wir am laufenden Seil gesichert kletterten. Der grat ist nicht ganz ohne, auch wenn er Klettertechnisch einfach ist, ist er doch brutal ausgesetzt und einen Felszacken muss man in der Nordwand unterklettern (gibts das Wort überhaupt?), was gute Nerven erfordert.
Aufgrund des Windes und der damit einhergehenden Kälte stiegen wir nach kurzer Pause für Fotos auch schon wieder ab und rasteten nach dem Grat in einer Mulde noch etwas länger um etwas zu essen.
Der Abstieg erfolgte dann auf der selben Route, im unteren Bereich wo kein oder nur wenig Neuschnee lag mussten wir den Weg jedoch wieder suchen, da unsere Spuren vom Wind und der Wärme wieder verwischt worden waren. Auch das war unproblematisch.
Ein Problem gab es dann auf dem Fieschergletscher, wo mir bei jedem Schritt stärkere Schmerzen die Fersen durchzogen. Ich hatte Blasen, schon sei meiner Solotour auf das Wetterhorn, doch bei dieser Tour hatten die Pflaster versagt und die Blasen hatten sich vergrössert. Ich quälte mich bis zur Hütte durch, doch nun war ich nicht sicher ob ich die weiteren Gipfel noch besteigen kann.
Eine Frau aus einer Tourengruppe der DAV bekam mit als ich die Schuhe auszog und zeigte mir wie ich die Blasen mit Pflaster und Tape so abklebte, dass nichts mehr verrutschen kann. Vielen Dank an der Stelle!!
Somit fasste ich wieder Hoffnung für die nächsten Tage.
Ein paar kurze Bemerkungen zur Route (von Cubemaster):
Der Normalweg auf das Gross Wannenhorn ist hauptsächlich (aber nicht komplett!) eine Gletschertour über einen spaltenreichen Gletscher. Somit ist klar, dass die Bedingungen über den Sommer hinweg immer schlechter werden. Evtl. ist im Spätsommer sogar gar kein Durchkommen mehr möglich. Wir fanden am 18.8.20 jedoch noch recht passable Bedingungen vor.
Wir peilten das unterste verbliebene Schneefeld (eher auf der linken Gletscherseite) an und liefen dieses hinauf bis zu einer Flachstelle. Ab hier gilt es, sich nach rechts aufwärts zu halten, fast bis zur rechten Begrenzungsrippe. Hier sind ein paar Spalten zu überwinden (teilweise Blankeis, teilweise Schnee), bei uns war aber alles gut machbar. Dann knapp unter der Rippe auf dem Gletscher aufwärts (Achtung: ein paar ordentliche, versteckte Löcher!) und dann den deutlich sichtbaren Sattel anpeilen. Wir sind kurz vor dem Sattel schon nach rechts abgebogen und haben den Grat über steiles, aber unproblematisches Gelände erreicht (im Sattel sind einige größere Spalten, mit denen wir so gar nichts zu tun hatten). Dann mehr oder weniger am Grat entlang (auch hier teilweise gruselige Löcher!) zum kleinen Gipfelaufbau. Das kurze Stück Kletterei bleibt im oberen zweiten Grad, ist aber übel ausgesetzt. Der mittlere Zacken muss in der (nicht 100prozentig stabilen) Nordwand umgangen werden. Unmittelbar davor ist jedoch ein kleiner Gratzacken, der sich perfekt zum Sichern eignet (entweder am laufenden Seil oder mit einer genügend stabilen Köpfelschlinge).
In der Nacht auf Dienstag schlief ich sehr schlecht und war am Morgen dementsprechend müde. So dauerte alles etwas länger und wir kamen trotz Frühstück um vier erst um 4:50 von der Hütte los.
Im Schein der Stirnlampen stolperten wir (oder zumindest ich) den Weg hinunter zum Fieschergletscher, den wir mit Steigeisen und Pickel bewaffnet überquerten, bis zum Einstieg in die Gletscherzonen am Fuss des Gross Wannenhorns. Hier seilten wir an und folgten den wenigen Schneefelder an den Spalten vorbei zum Grat (anscheinend Namenlos, oder zumindest kenne ich den Namen nicht) wir blieben aber auf dem Schnee und folgten dem Grat nach oben. Durch das schlechte Wetter am Montag lagen hier nun etwa 20cm Neuschnee, durch den wir abwechselnd spuren mussten.
Das Wetter war grösstenteils besser als erwartet, nur einmal zogen Wolken auf und hüllten uns ein, so dass wir Himmel und Schnee nicht mehr unterscheiden konnten; Whiteout. Der Spuk dauerte jedoch nur kurz und danach klarte es Auf und wir hatten für den Rest des Tages Sonnenschein und blauen Himmel.
Die Route hoch ergabt sich aus den Bedingungen vor Ort von selbst, Tristan hatte die Spaltenzonen am Montag noch gründlich studiert. Kurz vor dem Gipfel kommt dann noch ein kurzer Grat, von höchstens einer Seillänge, welchen wir am laufenden Seil gesichert kletterten. Der grat ist nicht ganz ohne, auch wenn er Klettertechnisch einfach ist, ist er doch brutal ausgesetzt und einen Felszacken muss man in der Nordwand unterklettern (gibts das Wort überhaupt?), was gute Nerven erfordert.
Aufgrund des Windes und der damit einhergehenden Kälte stiegen wir nach kurzer Pause für Fotos auch schon wieder ab und rasteten nach dem Grat in einer Mulde noch etwas länger um etwas zu essen.
Der Abstieg erfolgte dann auf der selben Route, im unteren Bereich wo kein oder nur wenig Neuschnee lag mussten wir den Weg jedoch wieder suchen, da unsere Spuren vom Wind und der Wärme wieder verwischt worden waren. Auch das war unproblematisch.
Ein Problem gab es dann auf dem Fieschergletscher, wo mir bei jedem Schritt stärkere Schmerzen die Fersen durchzogen. Ich hatte Blasen, schon sei meiner Solotour auf das Wetterhorn, doch bei dieser Tour hatten die Pflaster versagt und die Blasen hatten sich vergrössert. Ich quälte mich bis zur Hütte durch, doch nun war ich nicht sicher ob ich die weiteren Gipfel noch besteigen kann.
Eine Frau aus einer Tourengruppe der DAV bekam mit als ich die Schuhe auszog und zeigte mir wie ich die Blasen mit Pflaster und Tape so abklebte, dass nichts mehr verrutschen kann. Vielen Dank an der Stelle!!
Somit fasste ich wieder Hoffnung für die nächsten Tage.
Ein paar kurze Bemerkungen zur Route (von Cubemaster):
Der Normalweg auf das Gross Wannenhorn ist hauptsächlich (aber nicht komplett!) eine Gletschertour über einen spaltenreichen Gletscher. Somit ist klar, dass die Bedingungen über den Sommer hinweg immer schlechter werden. Evtl. ist im Spätsommer sogar gar kein Durchkommen mehr möglich. Wir fanden am 18.8.20 jedoch noch recht passable Bedingungen vor.
Wir peilten das unterste verbliebene Schneefeld (eher auf der linken Gletscherseite) an und liefen dieses hinauf bis zu einer Flachstelle. Ab hier gilt es, sich nach rechts aufwärts zu halten, fast bis zur rechten Begrenzungsrippe. Hier sind ein paar Spalten zu überwinden (teilweise Blankeis, teilweise Schnee), bei uns war aber alles gut machbar. Dann knapp unter der Rippe auf dem Gletscher aufwärts (Achtung: ein paar ordentliche, versteckte Löcher!) und dann den deutlich sichtbaren Sattel anpeilen. Wir sind kurz vor dem Sattel schon nach rechts abgebogen und haben den Grat über steiles, aber unproblematisches Gelände erreicht (im Sattel sind einige größere Spalten, mit denen wir so gar nichts zu tun hatten). Dann mehr oder weniger am Grat entlang (auch hier teilweise gruselige Löcher!) zum kleinen Gipfelaufbau. Das kurze Stück Kletterei bleibt im oberen zweiten Grad, ist aber übel ausgesetzt. Der mittlere Zacken muss in der (nicht 100prozentig stabilen) Nordwand umgangen werden. Unmittelbar davor ist jedoch ein kleiner Gratzacken, der sich perfekt zum Sichern eignet (entweder am laufenden Seil oder mit einer genügend stabilen Köpfelschlinge).
Tourengänger:
Cubemaster,
Raphy


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