Ein Abschied für immer - Finsteraarhorn (4274 m)
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Zum Wesen des Altwerdens gehört, dass man gewisse Sachen nicht mehr machen kann oder machen sollte.
Für mich - Jahrgang 1948 - gehören (Ski-)Hochtouren zu dieser Kategorie. Um den Abschied wenigstens bewusst und anständig zu vollziehen, wählte ich als Höhe- und Schlusspunkt einen Berg mit einer besonderen Beziehung zu den Glarner Alpen: das Finsteraarhorn.
Weil: Kein anderer 4000er der Schweiz ist von so vielen Bergen unserer Region so gut zu sehen. Insbesondere die bekannteren Gipfel der Jungfrauregion sieht man kaum, da sie von hier aus in einer Reihe hintereinander stehen.
Als wir auf dem Gipfel standen, sagte übrigens einer aus der andern Seilschaft genau das gleiche von den Bündner Alpen.
Die gewählte Route ist nicht rasend originell: Jungfraujoch - Grünhornlücke - Finsteraarhornhütte (23.03.), Gipfel auf dem Normalweg (24.03.), Finsteraarhornhütte - Bächilicke - Reckingen (25.03.).
Unterwegs war ich mit Bergführer Bruno S., der sich aufopfernd um mich bemühte.
An sich hatte ich angenommen, die Ski-Hochtouren-Saison wäre erst am Anlaufen und hatte auf eine praktisch leere Hütte gehofft. Doch diese war brechend voll. Zwei Nächte in einer ausgebuchten Hütte ohne Wasser, das kommt für mich dem Worstcase-Szenario schon sehr nahe.
Immerhin sind die Schlafräume so clever organisiert, dass spontane Körperkontakte ausbleiben. Und über das Hüttenteam sind alle des Lobes voll.
Verhältnisse: Die Schneehöhe auf den Gletschern ist erschreckend - stellenweise ist bereits jetzt Blankeis zu sehen. Vielerorts ist der Schnee saharastaub-ockerfarbig statt weiss. Besonders in südlich exponierten Hängen findet man schon früh sulzige Verhältnisse.
Die Spur zum Hugisattel ist unten unangenehm, oben recht gut. Die andern Übergänge sind sehr gut begeh- und befahrbar.
Der Grat ab dem Hugisattel weist bereits Sommerverhältnisse auf, die wenigen Schneereste können be- oder umgangen werden.
Die Abfahrt von der Bächilicke nach Reckingen war (für mich) eher eine Plage. Immerhin konnten wir - mit einigen "Kompromissen" - noch bis zum Kreuz an der Kantonsstrasse abfahren. Das dürfte in wenigen Tagen nicht mehr möglich sein.
Aufstiege: Tag 1: 760 m, Tag 2: 1250 m, Tag 3: 770 m; total auf = 2780 m, total ab = 3860 m
Eindrücke: Das Finsteraarhorn ist ein bestechend eindrücklicher Berg in einer ebenso eindrücklichen Umgebung: Soweit man sieht nur Eis und Fels. Was man von Bildern zu kennen glaubt, fährt einem ganz anders ein, wenn man es selber erlebt.
Die Aussicht gehört zu den besten der Alpen überhaupt. Trotz leichtem Dunst sahen wir vom Montblanc bis zum Ortler. Und bis nach Ernen, dem einzigen Dorf, von wo aus man den Berg sieht.
Eindrücklich auch ein Blick in den Hütten-Depotraum. Da ist Ausrüstung im Wert von mehreren hunderttausend Franken versammelt. Und da ist die Kleidung der Tourengänger noch nicht mitgerechnet.
ÖV-Info: Bei der Anreise musste ich sieben (!) Mal umsteigen, bei der Rückfahrt fünf Mal. Positiv: Alle Anschlüsse haben geklappt. Und ich bin jetzt einmal mit der Schöllenenbahn gefahren.
Das wärs dann gewesen, ab jetzt werden kleinere Brötchen gebacken ..
Anmerkung ©: Die Rechte an den ersten 10 Fotos liegen bei Bergführer Bruno S., der Rest ist von mir.
Für mich - Jahrgang 1948 - gehören (Ski-)Hochtouren zu dieser Kategorie. Um den Abschied wenigstens bewusst und anständig zu vollziehen, wählte ich als Höhe- und Schlusspunkt einen Berg mit einer besonderen Beziehung zu den Glarner Alpen: das Finsteraarhorn.
Weil: Kein anderer 4000er der Schweiz ist von so vielen Bergen unserer Region so gut zu sehen. Insbesondere die bekannteren Gipfel der Jungfrauregion sieht man kaum, da sie von hier aus in einer Reihe hintereinander stehen.
Als wir auf dem Gipfel standen, sagte übrigens einer aus der andern Seilschaft genau das gleiche von den Bündner Alpen.
Die gewählte Route ist nicht rasend originell: Jungfraujoch - Grünhornlücke - Finsteraarhornhütte (23.03.), Gipfel auf dem Normalweg (24.03.), Finsteraarhornhütte - Bächilicke - Reckingen (25.03.).
Unterwegs war ich mit Bergführer Bruno S., der sich aufopfernd um mich bemühte.
An sich hatte ich angenommen, die Ski-Hochtouren-Saison wäre erst am Anlaufen und hatte auf eine praktisch leere Hütte gehofft. Doch diese war brechend voll. Zwei Nächte in einer ausgebuchten Hütte ohne Wasser, das kommt für mich dem Worstcase-Szenario schon sehr nahe.
Immerhin sind die Schlafräume so clever organisiert, dass spontane Körperkontakte ausbleiben. Und über das Hüttenteam sind alle des Lobes voll.
Verhältnisse: Die Schneehöhe auf den Gletschern ist erschreckend - stellenweise ist bereits jetzt Blankeis zu sehen. Vielerorts ist der Schnee saharastaub-ockerfarbig statt weiss. Besonders in südlich exponierten Hängen findet man schon früh sulzige Verhältnisse.
Die Spur zum Hugisattel ist unten unangenehm, oben recht gut. Die andern Übergänge sind sehr gut begeh- und befahrbar.
Der Grat ab dem Hugisattel weist bereits Sommerverhältnisse auf, die wenigen Schneereste können be- oder umgangen werden.
Die Abfahrt von der Bächilicke nach Reckingen war (für mich) eher eine Plage. Immerhin konnten wir - mit einigen "Kompromissen" - noch bis zum Kreuz an der Kantonsstrasse abfahren. Das dürfte in wenigen Tagen nicht mehr möglich sein.
Aufstiege: Tag 1: 760 m, Tag 2: 1250 m, Tag 3: 770 m; total auf = 2780 m, total ab = 3860 m
Eindrücke: Das Finsteraarhorn ist ein bestechend eindrücklicher Berg in einer ebenso eindrücklichen Umgebung: Soweit man sieht nur Eis und Fels. Was man von Bildern zu kennen glaubt, fährt einem ganz anders ein, wenn man es selber erlebt.
Die Aussicht gehört zu den besten der Alpen überhaupt. Trotz leichtem Dunst sahen wir vom Montblanc bis zum Ortler. Und bis nach Ernen, dem einzigen Dorf, von wo aus man den Berg sieht.
Eindrücklich auch ein Blick in den Hütten-Depotraum. Da ist Ausrüstung im Wert von mehreren hunderttausend Franken versammelt. Und da ist die Kleidung der Tourengänger noch nicht mitgerechnet.
ÖV-Info: Bei der Anreise musste ich sieben (!) Mal umsteigen, bei der Rückfahrt fünf Mal. Positiv: Alle Anschlüsse haben geklappt. Und ich bin jetzt einmal mit der Schöllenenbahn gefahren.
Das wärs dann gewesen, ab jetzt werden kleinere Brötchen gebacken ..
Anmerkung ©: Die Rechte an den ersten 10 Fotos liegen bei Bergführer Bruno S., der Rest ist von mir.
Tourengänger:
PStraub

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