Auftakt zum Hockenhorn: Selden - Lötschepasshütte - Gitzifurggu - P. 2981
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War ich ein erstes Mal vor 32 Jahren auf der (alten) Hütte und dem Hockenhorn, so ist es nun das vierte Mal in (Jahres)-Folge, dass ich Hütte und Gipfel als Tour auserwähle; aktuell als Tour für den SAC Einsiedeln.
Nach der immer wieder beeindruckenden Fahrt mit dem Bus durch die engen Tunnels und aus dem Fels ausgebrochenen Strassenabschnitte starten wir - nach Startkaffee o.ä. in Selden beim Hotel Steinbock bei vorzüglichen Wetterverhältnissen zur Tour - nach dem leicht schwankenden Gang auf der Hängebrücke über die Kander geht es bald steil zur Sache.
Im Schatten spendenden Wald geht’s im Fuessberg hoch - zwei der Wasserfälle des Leitibaches bestaunend - zum nur noch privat nutzbaren ehemaligen Bergrestaurant auf Gfelalp.
Wir ziehen daran vorbei, und legen nun die meisten Höhenmeter an der Sonne auf offenem Weideland zurück. Wenig unterhalb der 2000er-Höhenkurve nehme ich die dem Gratrücken folgende Abkürzung (des ehemaligen BWWes) - selbstverständlich kann man hier auch dem weit ausholenden offiziellen folgen …
Auf P. 2095, wo sich die beiden Wege wieder vereinen, ergibt sich eine gemeinsame Pause; danach gilt es zusammen die nächste Geländestufe anzugehen.
Mit stets beachtlichem Blick hinunter ins Gasteretal schreiten wir erst steiler über Alpland, zuletzt flacher, und wenige etwas abschüssige geröllige Rutschzonen und felsige Abschnitte überwindend, hoch zu Balme. Hier eröffnet sich der Blick über den schwindenden Lötschegletscher, zum Kanderfirn sowie hoch zum weit entfernten Hockenhorn - eine ideale Loge für unseren Mittagsrasthalt.
Anschliessend erfreuen wir uns doch eines respektablen Einblicks in eine Randspalte des Gletschers, danach gilt es vorwiegend über den geröllbedeckten Restgletscher den Markierungsstangen entlang zu traversieren - einige wenige nur spärliche Wasserläufe im Eis zeigen sich uns während der Passage des Lötschegletschers.
Im Gegensatz zu den vergangenen Jahren ist nun der teils sehr rutschige Anstieg auf die Seitenmoräne bestens mit wrw Pfosten markiert - derart gewinnen wir diese und wandern ihr entlang weiter bis zum Einstieg in den nun felsigen Weiteraufstieg. Sehr attraktiv, gelegentlich mit Ketten oder Drahtseilen versichert, meistern wir diesen unschwierig. Wo dann der doch steilere Abschnitt zum flacheren - noch ist die Hütte nicht ersichtlich - überleitet, überrascht uns die felsig-geröllige Umgebung mit überraschend vieler alpinen Flora.
Doch dann - zeigt sich vor uns die Lötschenpasshütte; sie ist schnell erreicht; nach einem freudigen Wiedersehen mit der Hüttencrew, einem Apéro und erstem Gepäckdepot machen wir uns auf den (vom letztjährigen Besuch her bekannten) Abstecher Richtung Gitzifurggu auf.
Entlang der Wasserleitung visieren wir dabei - den Lötschepass überschreitend - den grossen roten Punkt an einer Felswand an;, dann wird sofort die deutliche Wegspur erkennbar, welche über P. 2677 ins stets felsigere Aufstiegsgelände leitet. Genussvoll leitet die nun bestens wrw markierte Route erst im kombinierten Gletscherrückzugsgebiet (Felspartien wechseln ab mit geröllig-schuttigen Abschnitten) höher
Wie wir die Steilpartie angehen, gilt es meist auf bis 40° steilen Felsplatten aufzusteigen - dies ist, mit Vertrauen in die Haftfähigkeit der Bergschuhe, meist unproblematisch zu bewerkstelligen. Fest installierte Drahtseile könnten dabei dienlich sein - dort, wo (insbesondere im Abstieg) sie hilfreich wären, liegen sie jedoch unter einer Hartschneedecke …
Wir meistern den insgesamt nicht ganz trivialen Aufstieg zur Gitzifurggu gut - und ziehen gleich weiter zum heute höchsten Punkt: schon von der Hütte aus war er gut erkennbar - nun steigen wir im lockeren, schiefrigen - einfachen - Gelände an bis zum grossen Steinmann auf P. 2981 - ein toller Ausblick nach Leukerbad, sowie der Tiefblick zu „unserer“ Hütte belohnt uns.
Bei nach wie vor viel Sonnenschein (während die umliegenden höheren Gipfel doch zunehmend von Wolken verdeckt werden) machen wir uns auf den Abstieg auf derselben Route;
Ab Gitzifurggu ist angesichts der Steilheit (und der teils mit Split versehenen Felsplatten) doch leicht erhöhte Konzentration angesagt.
Glücklich erreichen wir wieder „Wandergelände“; auf diesem kehren wir zurück zur Lötschenpasshütte.
Hier tischt uns - nach dem Apéro auf der Terrasse - das Hüttenteam ein exzellentes Nachtessen auf; wir machen dabei die Entdeckung eines aussergewöhnlcihen roten Walliser Weines, eines Merlot aus Grimisuat - mit diesem beschliessen wir einen erfreulichen Bergwandertag und unterhaltsamen Abend.
▲ 1 h 10 min bis P. 2095
▲ 35 min bis Balm
▲ 1 h 5 min bis Hütte
▲ 50 min bis P. 2981
▼ 3/4 h bis Hütte
unterwegs mit Anna Marie, Daniel, Hansuli und Urs V.
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