Bergler Fernerkogel, 3.099m, Bike & Hike auf Bergbauspuren


Publiziert von Andi75 , 21. Juli 2020 um 09:38.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Ötztaler Alpen
Tour Datum:20 Juli 2020
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Mountainbike Schwierigkeit: L - Leicht fahrbar
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 10:00
Aufstieg: 1530 m
Abstieg: 1530 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Pfunds - Greit - Parkplatz Pfundser Tschey

Der Bergler Fernerkogel befindet sich im Glockturmkamm in den westlichen Ötztaler Alpen. Obwohl er relativ einfach zu erreichen ist, wird er eher selten bestiegen, im Gipfelbuch waren bisher 5 Eintragungen aus 2020. Der übliche Anstieg erfolgt durch das Platztal mit den ehemaligen Bergbaueinrichtungen. Bis 1910 wurden hier Blei uns Silber abgebaut, die Anlagen reichten bis an den Bergler Fernerkogel heran, deshalb gibt es teilweise noch gut erhaltene Wege bis auf knapp 2.800m. Der Gipfelaufbau mit Blockwerk und Schneefeldern ist bei bester Routenwahl und Verhältnissen T3+ (sonst auch T4-). Der Bergler Fernerkogel bietet sich als Bike & Hike Tour an, da Fahrwege bis zur Platzalpe 2.181 bzw. weiter zum ehem. Bergwerk vorhanden sind.

Start war der Parkplatz Pfundser Tschey beim Weiler Greit, 1.587m. Auf einer Teerstraße geht es bis zur Weggabelung bei Grubach, 1.723m. Nun auf guter Schotterstraße am verfallenen Erzbergwerk vorbei zur Platzalpe, 2.181m. Entweder ab hier zu Fuß weiter oder auf dem etwas holprigen kleinen Fahrweg Richtung ehem, Bergwerk, 2.491m. Bei ca. 2.360m stellte ich das MTB ab und stieg den Grashang hinauf, um auf den Weg Richtung Schönjöchl zu gelangen. Der Weg wurde in der Bergwerkzeit vermutlich häufig begangen und gepflegt, daher ist er angenehm zu gehen.

Nach dem Schönjöchl, 2.722m, geht es wieder ca. 20m in das Kar hinunter, hier ist der Weg teilweise verfallen. Im Karboden gibt es nach den letzten Stolleneingängen nur noch gelegentliche Trittspuren und Steinmänner. Diese führen auf eine Rippe am nördlichen Ende der Karmulde. Mit etwas auf und ab gelangt man an den Gipfelaufbau aus grobem Blockwerk heran (meistens Gehgelände mit kurzem Handeinsatz, keine wirkliche Kletterei). Eine Steilstufe geht man eventuell in einem Rechtsbogen und peilt danach die kleine Scharte im Nordgrat des Bergler Fernerkogels an. Ab hier dann einfach und mäßig steil zum nahen und breiten Gipfel. 

Die Aussicht auf die Ötztaler Alpen und Samnaungruppe ist hervorragend, auch wenn der Bergler Fernerkogel nur ein mittelhoher Gipfel im Glockturmkamm ist. Beim Abstieg ging ich ein Stück den Höhenweg Richtung ehem. Bergwerk. Der kleine Pfad ist allerdings abschüssig und wenig begangen, daher kürzte ich ab und stieg den Grashang direkt zum Fahrweg hinab.

Fazit: Interessante, einfache und abwechslungsreiche Tour in ehemaliger Bergbauumgebung. 

Tourengänger: Andi75


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentare (3)


Kommentar hinzufügen

sven86 hat gesagt:
Gesendet am 21. Juli 2020 um 14:59
Sehr schöne Tour - und dann noch bei bester Sicht auf diesem einsamen Gipfel, Glückwunsch!

Genau die Route über die W-Flanke war mir auch schon vom Pfundser Hochjoch ins Auge gestochen. Hatte aber immer etwas Bedenken, was die schwierig einzuschätzende Steilstufe oben raus unterhalb des Sattels angeht. Aber das scheint ja wirklich nicht allzu wild und auch keine üble Blockschuttwühlerei zu sein. Der Gipfel rutscht dadurch auf meiner Wunschliste definitiv ein gutes Stück nach oben.
VG Sven

Andi75 hat gesagt: RE:
Gesendet am 21. Juli 2020 um 16:42
Danke für den Kommentar. Ja, die Steilstufe unter dem Sattel ist nicht schwierig. Wenn Du davor stehst, entweder direkt und steiler am Rücken oder etwas rechtsausholend und etwas flacher. Beides mal gröberes Blockwerk ohne echte Schwierigkeiten.

sven86 hat gesagt: RE:
Gesendet am 10. August 2020 um 10:34
Bin gestern die Route gegangen. Danke nochmals für den hilfreichen Bericht! Auch bei der Bewertung gehe ich völlig d‘accord.

Das GB bzw. den Kasten habe ich aber leider nicht aufbekommen - auch einem weiteren Bergsteiger der später dazu kam ist es nicht gelungen. War leider völlig verklemmt.

Bin dann noch die S-Seite abgestiegen und am Gletscher vorbei über den breiten S-Kamm zum Fissladkopf, eigentlich alles überraschend einfach und kaum schwieriger als bisher; nur punktuell wurde mal der T4er angekratzt.


Kommentar hinzufügen»