Balmhorn, 3698m
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Nachdem ich am 5. 8. in Kandersteg-Eggeschwand angekommen war, hatte ich zunächst einmal das Problem, einen Parkplatz zu finden, da zu dieser Zeit bereits alles besetzt war. Etwa 100 Meter vor dem eigentlichen Parkplatz fand ich noch eine freie Stelle neben einer Brücke , wo ich mein Auto abstellte. Als ich losgehen wollte, sprach mich ein Einheimischer an, der wissen wollte, wie lange ich mein Auto dort stehenlassen wolle. Ich sagte ihm, etwa 2 Tage und fragte, ob dies problematisch wäre. Daraufhin sagte er, dass dies eigentlich ein Holzumschlagplatz sei, aber nach seinem Wissen seien in dieser Zeit keine größeren Holzumschlagaktionen geplant, so dass ich mein Auto dort stehenlassen durfte. Nachdem ich mich bedankt hatte, lief ich mit meinem zu diesem Zeitpunkt etwa 22 Kilo schweren Rucksack los, die Straße hoch, die ins Gasterntal führt, und landschaftlich sehr schön ist. Ab dem Hotel Waldhaus nahm ich den Weg in Richtung Gemmi, der mäßig stark begangen war. Zu meiner Überraschung begegnete ich im oberen Teil des Weges zwei Frauen, die gerade dabei waren, splitternackt im Bach zu baden. (Es wäre allerdings grob unhöflich gewesen, die beiden Schönheiten zu fotografieren, daher habe ich dies gelassen und kann somit leider kein Bild dieser Badenixen hier zeigen. Da ich jedoch der Meinung bin, dass die Phantasie ohnehin die schöneren Bilder malt, dürfte das aber auch nicht weiter schlimm sein.) Vor der Spittelmatte machte ich die erste Pause, da mein Rucksack schon deutlich zu spüren war, dann ging ich weiter, bis zu der Stelle, wo ein Schild steht, das in Richtung "Tatelis" weist. Von dort aus folgte ich dem Bach, der dem Schwarzgletscher entspringt. Erst weiter oben stieß ich auf den Weg, der vom Hotel Schwarenbach herführt. Auf einer Höhe von etwa 2350 Metern fand ich dann eine Stelle, die mir geeignet schien, mein Zelt aufzuschlagen (einigermaßen eben, keine Steinschlaggefahr, trinkbares Wasser in der Nähe und vom offiziellen Weg aus nicht so leicht einsehbar). Die Nacht war klar und mondhell, am nächsten Morgen hörte ich bereits um halb 6 die ersten Schritte und Stimmen von zwei Leuten. Also stand ich ebenfalls auf, frühstückte ausgiebig und ging dann ebenfalls gemütlich los. Da ich die Verhältnisse der Route nicht kannte und außerdem eventuell noch zum Altels wollte, nahm ich alles mit, was mir eventuell hilfreich erschien. Dazu zählten Gurt, 2 Steileisgeräte, 2 Eisschrauben, 60m 8-mm Seil. Da die Verhältnisse zum Altels derzeit aber so übel waren, dass es für einen Sologänger unverantworlich gewesen wäre, diese Route zu gehen, habe ich es dann auch gelassen, so dass das meiste Zeug unnötig war. Lediglich die beiden Eisgeräte waren im oberen Bereich des Aufstiegs zum Zackengrat zum Auf- und Abklettern von blanken Stellen sehr hilfreich. Besonders, weil das Eis stellenweise mit einer dünnen Schicht Schlamm und Steinchen bedeckt war, was sich besonders später beim Abstieg als extrem rutschig erwies. Schließlich war ich aber auf dem Zackengrat angelangt, der eigentlich "Plattengrat" heißen müsste und der Rest war dann recht einfach. Unten kamen noch zwei weitere Sologänger herauf, ein Franzose und ein Schweizer, wie sich später noch herausstellen sollte. Der Franzose hatte mich dann später kurz unterhalb des Vorgipfels überholt. Er hat dann oben auch das Gipfelfoto von mir gemacht. Auf dem Weg nach oben sah ich immer wieder Pfotenspuren, die eigentlich nur zu einem etwa mittelgroßen Hund passen konnten. Tatsächlich war dann auch im Gipfelbuch zu lesen, dass am Vortag einer mit seinem Hund dort oben war. Wie der Hund allerdings die Eisstellen am Aufstieg zum Zackengrat hoch- und auch wieder runtergekommen ist, ist mir schleierhaft. Einer Katze würde ich sowas zutrauen, aber einem Hund eher nicht. Vielleicht wurde er ja von seinem Besitzer getragen? Kurz nach 11 Uhr erreichte ich bei bestem, wolkenlosem Wetter den Gipfel und hatte eine wunderbare Aussicht, die besser nicht sein konnte. Hin und wieder kam eine Bergdohle angeflogen und beäugte mich und den Franzosen neugierig. Eine halbe Dattel, die ich ihr auf einen Stein legte, wollte sie dann aber nicht haben, wahrscheinlich kannte sie diese Frucht nicht. Als ich den Gipfel verlies kamen noch zwei Leute hoch, die, da ich sie zuvor nirgends gesehen habe, wolh über den Wildelsigengrat aufgestiegen sein mussten. Der Abstieg war auch recht problemlos, bis auf die Blankeisfelder am Abstieg vom Zackengrat. Aufgrund der stellenweise vorhandenen Auflage aus Schlamm und Steinchen, musste ich die Steigeisen sehr sorgfältig setzen. Trotzden bin ich dabei zweimal ausgerutscht, Einmal habe ich den Sturz mit dem Eisgerät abgefangen, beim zweiten Mal habe ich mich rutschen lassen, da sich nur wenige Meter unter mir ein Kieshügel befand, der mich dann auffing. Am Zeltplatz angekommen machte ich erstmal eine Stunde Pause, aß ausgiebig zu Mittag, füllte meine Wasserflaschen wieder auf , baute dann mein Zelt ab, nahm die Abfälle wieder mit, packte alles in den großen Rucksack und machte mich an den Abstieg. Diesmal benutzte ich den offiziellen Weg, der in der Nähe des Hotels Schwarenbach herauskommt. Weiter ging es über den Gemmiweg, bis hinunter nach Kandersteg, ein Weg der teilweise tolle Aussichten ins Gasterntal und ins Kandertal bietet und außerdem an vielen Stellen auf seltene und sehr schöne Alpenpflanzen hinweist, die liebevoll mit kleinen Schildchen markiert sind. Am Schluss führt dieser Weg in vielen Kehren nach Kandersteg hinunter. "Freundlicherweise" hatte man mir am Parkplatz einen Anhänger mit Holz direkt hinter mein Auto gestellt, so dass ich einige Mühe hatte, aus dem Parkplatz herauszufahren. Da ich jedoch einen Tag früher gekommen war, als ich dem Einheimischen gesagt hatte, gehe ich davon aus, dass dies nicht böse gemeint war, sondern der Anhänger im guten Glauben daran hingestellt wurde, dass ich erst am Folgetag kommen würde.
Prinzipiell war die Tour ein voller Erfolg und dass ich den Altels wegen der momentanen Verhältnisse nicht gleich mitmachen konnte auch nicht weiter schlimm. Das kann ich später immer noch nachholen, dann jedoch von Westen über den "Normalweg". Wegen des Blankeises im Zustieg zum Zackengrat würde ich die Tour zu einer früheren Jahreszeit empfehlen, wenn das Eis noch eine durchgehende Schneeauflage besitzt. Allerdings scheint es auch eine Möglichkeit zu geben, ein Stück weiter über Geröll abzusteigen und dann direkt auf Schnee zu stoßen, jedenfalls habe ich das bei den beiden Leuten beobachtet, die nach mir auf dem Gipfel waren und ebenfalls den gleichen Weg abgestiegen sind.
Die Höhenangaben des Balmhorns schwanken je nach Quelle zwischen 3698 und 3709 m, der Gipfel hat eine Schneekappe, die höher als das Gipfelkreuz ist, ich vermute daher mal, dass sich die 3698 m auf das Gipfelkreuz beziehen, während die Höhe der Schneekappe sicherlich von Jahr zu Jahr schwankt und vielleicht in manchen Jahren die 3709 m erreichen könnte. Vielleicht weiß da ja jemand was Genaueres darüber.
Tour im Alleingang, ohne Benutzung der Stockbahn
http://www.hikr.org/user/Meeraal/
Prinzipiell war die Tour ein voller Erfolg und dass ich den Altels wegen der momentanen Verhältnisse nicht gleich mitmachen konnte auch nicht weiter schlimm. Das kann ich später immer noch nachholen, dann jedoch von Westen über den "Normalweg". Wegen des Blankeises im Zustieg zum Zackengrat würde ich die Tour zu einer früheren Jahreszeit empfehlen, wenn das Eis noch eine durchgehende Schneeauflage besitzt. Allerdings scheint es auch eine Möglichkeit zu geben, ein Stück weiter über Geröll abzusteigen und dann direkt auf Schnee zu stoßen, jedenfalls habe ich das bei den beiden Leuten beobachtet, die nach mir auf dem Gipfel waren und ebenfalls den gleichen Weg abgestiegen sind.
Die Höhenangaben des Balmhorns schwanken je nach Quelle zwischen 3698 und 3709 m, der Gipfel hat eine Schneekappe, die höher als das Gipfelkreuz ist, ich vermute daher mal, dass sich die 3698 m auf das Gipfelkreuz beziehen, während die Höhe der Schneekappe sicherlich von Jahr zu Jahr schwankt und vielleicht in manchen Jahren die 3709 m erreichen könnte. Vielleicht weiß da ja jemand was Genaueres darüber.
Tour im Alleingang, ohne Benutzung der Stockbahn
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Tourengänger:
Meeraal

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