Rund um den Starnberger See
|
||||||||||||||||||||||||
![]() |
![]() |
Lange schon schwebte mir vor, einmal den Starnberger See zu umwandern. Auf zwei oder gar drei Tage verteilt, ist das natürlich keine große Sache, vor der Tagestour habe ich aber immer zurückgeschreckt. Heute ist ein idealer Tag: es ist lange hell, es besteht keine Gewittergefahr und es soll nur warm, aber nicht heiß werden.
Das Gute ist: wenn es zu viel wird, kann man den restlichen Weg mit dem Schiff zurücklegen, das Westufer ist auch gut an den öffentlichen Verkehr angeschlossen. Als Startort wähle ich Seeshaupt, da kann ich das vermeintlich uninteressantere Ostufer gleich am Anfang machen, und dazu ist es für mich einfach der Ausgangspunkt mit der kürzesten Anfahrt.
Die Runde wäre mit einem "Immer in Seenähe bleiben" schnell zu beschreiben - sie hat aber etwas mehr Text verdient.
Wegbeschreibung
In Seeshaupt bleibt man kurz an der Hauptstraße und biegt erst nach dem Ortsende in den gekiesten Begleitweg ein. Der verläuft nahe der Straße, aber zumindest nicht direkt daneben. Auf Höhe St. Heinrich zweigt die Spur in den Wald ab, trifft dann aber wieder auf die Straße. Man ist längere Zeit direkt neben ihr unterwegs, immerhin liegt direkt neben der kleinen Hecke der hier überall zugängliche See.
Man kann die Straße bald verlassen und quert durch das Freizeitgelände Ambach, wo schon einige Badegäste liegen und wo ein starker Zustrom herrscht.
Nun ist man auf der Uferstraße unterwegs: Offiziell handelt es sich um eine Kreisstraße, sie ist aber gesperrt und nur Anwohner mit Sonderausweis dürfen fahren. Sie führt durch lang gezogene Ortschaften mit parkartigen Grundstücken, Liegestellen für die privaten Jachten und Villen zwischen Jugendstil und Betonklotzoptik (letztere sind wohl eher als gehobene Architektur im Bauhaus-Stil gedacht). Die Seeseite ist teilweise bebaut, teilweise reicht der Wald bis zum frei zugänglichen Ufer. Erste Wirtchaften am Wegrand laden zur Einkehr. Unter anderem hätte es Fischbrötchen mit geräuchertem Renkenfilet gegeben, mir war es noch zu früh.
Die Uferstraße endet am Schlosspark Berg, in diesem tagsüber frei zugänglichen Waldstück befindet sich das Gedenkkreuz für König Ludwig II und die ihm zu Ehren erbaute Votivkapelle. Nach dem Park schaut die Umgebung so aus wie zuvor.
Kurz vor Starnberg erreicht man ein großes Badegelände, das zwar auf den ersten Blick überbevölkert ist, bei näherem Blick ist der vorgeschriebene Abstand zwischen den Gruppen aber gewahrt. In Starnberg gibt es ein ufernahes Weißbier, das in der Sonne leider ziemlich schnell verdampft ist.
Nach der Pause gehe ich weiter in Richtung Tutzing. Zunächst folge ich der Hauptstraße nach Süden in den Ort Niederpöcking. Bis hierher gibt es einen Gehweg. Um die Passage an der Staatsstraße zu umgehen, biege ich hier nach rechts oben auf den Radweg ein, der durch eine Neubausiedlung, Wald und den großen Parkplatz "Paradies" nach Possenhofen führt. Der Schlosspark (allgemein frei zugänglich) wird durchquert und geht hinein in den Ort, wo am Gasthof Schiffsglocke der Grill läuft - Bratwurstsemmel heißt die Brotzeit.
Nun folgt bis kurz vor Tutzing ein großes parkartiges Freigelände, wo der See fast durchgehend zugänglich ist; hier wäre eine kurze Bootsfahrt zur kleinen Roseninsel denkbar.
Nun steht die Passage durch Tutzing an: Bis zum Bootsanlieger kommt man leicht, danach ist es wohl sinnvoll, direkt zur Haupststraße zu gehen - ich habe mehrere Abzweigungen zum See genommen um letztendlich 100m weiter wieder auf die Hauptstraße zu treffen.
Dann aber geht es hinüber nach Unterzeismering: zunächst passiert man eine nette Allee, dann kann man den breiten Weg auf dem Wanderweg X4 vermeiden, der erst später auf die Häuser trifft.
Langsam ziemlich müde werdend, folge ich nun den Schildern nach Bernried. Zunächst fürht er entlang einer Feuchtwiese mit vielen Blumen, dann aber geht es hoch zur Klinik Höhenried, an deren Zaun und Parkplatz entlang zur Straße und neben dem Buchheim-Museum weiter in Richtung Dorf. Zuletzt gibt es wieder einen Fußweg hinein in den Ort. Auch hier gibt es einen Bootsanleger, kurz danach eine Fischbraterei mit zusätzlichem Biergarten und Liegewiese. Hier gibt es die nächste notwendige Pause.
Nun sind es noch fast 6km ins Ziel, am Ende des Tages keine leichte Aufgabe. Mir schmerzen die Füße und eine Sehne hinten im Knie meckert bei langen Schritten. So gehe ich nun deutilch langsamer als bisher durch den Bernrieder Park mit einzelnen Badestellen und treffe später am Schloss Seeseiten (es gäbe die nächste Wirtschaft) wieder auf die Straße. Knapp neben dieser spaziere ich entlang eines Feuchtgebietes, dann unterhalb der Uferböschung nach Seeshaupt und erreiche nach einem gefühlt endlosen Kilometer auf einem Kiesweg durch den Ort wieder das Auto.
Fazit:
Insgesamt trotz teilweise starker Bebauung und ziemlichem Hochbetrieb eine lohnende Unternehmung mit einigen echt schönen Abschnitten.
Eine Wiederholung werde ich nicht unternehmen, lieber versuche ich mich an den ähnlich langen Runden um Ammersee oder Chiemsee.
Reine Gehzeit:
8h10
Anmerkungen:
Wer sich nicht sicher ist, ob er die Runde schafft, soll es einfach versuchen. Im Falle des Scheitern stehen alle paar Kilometer Zustiegsmöglichkeiten zu den Fahrgastschiffen zur Verfügung und das Westufer ist auch in den Schienenverkehr integriert - eine Taxifahrt droht also nicht.
Minimale Verpflegung reicht aus, ich war mit 0.7l Getränk und zwei Bifi-Carazza unterwegs. Es stehen regelmäßig Wirtschaften und Kioske zur Verfügung, so dass man immer wieder Nachschub kaufen kann und (im Gegensatz zu anderen Wanderungen) man erhält iin den Lokalitäten auch mal eine Kleinigkeit wie z.B. eine Bratwurstsemmel. Notfalls taugen auch die Wasserhähne in den öffentlichen WCs für die Wasserversorgung.
Bei Start in Seeshaupt oder Starnberg rate ich dazu, zuerst das Ostufer zu machen: einerseits hat man die schönere Westseite dann hinten raus, andererseits besteht etwas mehr Chance auf Schatten und das Ostufer vor den steilen Hügeln hat sich noch nicht so aufgehitzt.
Die Beschilderung ist meistens gut: Ostseitig kann man sich nicht verlaufen, dazu ist man auf der beschilderten Radroute unterwegs. Westseitig zwischen Starnberg und Possenhofen hält man sich ebenfalls an den ausgezeichneten Radweg. In Tutzing streng an die Schilder halten - die offiziellen Abweiger zum See stellen kleine Umwege dar, die man wirklich nicht braucht. Nach Unterzeismering bis Seeshaupt ist der Wanderweg "X4" beschildert, dazu gibt es die Wegweisung des Toursimusvereins Pfaffenwinkel (gut und mit km-Angaben, die Wege sind aber in den gängigen Karten nicht als Wanderwege ausgewiesen).
Es ist vorteilhaft, die Runde im Sommer zu machen, da dann die genannten Möglichkeiten einer Einkehr bzw. eines Abbruches per Schiff zur Verfügung stehen. Allerdings ist dann viel los, das muss man aber in Kauf nehmen.
Und danach?
Mit einem Tag Abstand zur Wanderung muss ich sagen, dass ein paar Gebrechen geblieben sind:
Hinten an den Fußsohle jeweils unten eine Blase, die einen Fersengang schmerzhaft macht, ein zu langer Fußnagel hat heftig auf den Zeh gedrückt und jetzt ist dieser enorm druckempfindlich. Eine Sehne in der linken Kniekehle meckert bei Gehen ein bisschen und der rechte Oberschenkel ist schön rot - hat wohl das Handy in der Hosentasche zu lange gescheuert. Der Muskelkater hat sich hingegen in Grenzen gehalten.
Alles in allem hätte es sowohl schlimmer als auch besser kommen können - eine nennenswerte Wanderung am nächsten freien Tag fällt wegen der Blasen aber vermutlich aus!
So, jetzt ist der Bericht doch ziemlich lang geworden, aber es war ja auch eine lange Runde. Dazu hoffe ich, dass ich möglichen Nachahmern (die Runde wird hin und wieder gemacht) etwas weiter helfen konnte.
PS:
Einen Alternativbericht von
scan findet ihr auch, nämlich
hier
Das Gute ist: wenn es zu viel wird, kann man den restlichen Weg mit dem Schiff zurücklegen, das Westufer ist auch gut an den öffentlichen Verkehr angeschlossen. Als Startort wähle ich Seeshaupt, da kann ich das vermeintlich uninteressantere Ostufer gleich am Anfang machen, und dazu ist es für mich einfach der Ausgangspunkt mit der kürzesten Anfahrt.
Die Runde wäre mit einem "Immer in Seenähe bleiben" schnell zu beschreiben - sie hat aber etwas mehr Text verdient.
Wegbeschreibung
In Seeshaupt bleibt man kurz an der Hauptstraße und biegt erst nach dem Ortsende in den gekiesten Begleitweg ein. Der verläuft nahe der Straße, aber zumindest nicht direkt daneben. Auf Höhe St. Heinrich zweigt die Spur in den Wald ab, trifft dann aber wieder auf die Straße. Man ist längere Zeit direkt neben ihr unterwegs, immerhin liegt direkt neben der kleinen Hecke der hier überall zugängliche See.
Man kann die Straße bald verlassen und quert durch das Freizeitgelände Ambach, wo schon einige Badegäste liegen und wo ein starker Zustrom herrscht.
Nun ist man auf der Uferstraße unterwegs: Offiziell handelt es sich um eine Kreisstraße, sie ist aber gesperrt und nur Anwohner mit Sonderausweis dürfen fahren. Sie führt durch lang gezogene Ortschaften mit parkartigen Grundstücken, Liegestellen für die privaten Jachten und Villen zwischen Jugendstil und Betonklotzoptik (letztere sind wohl eher als gehobene Architektur im Bauhaus-Stil gedacht). Die Seeseite ist teilweise bebaut, teilweise reicht der Wald bis zum frei zugänglichen Ufer. Erste Wirtchaften am Wegrand laden zur Einkehr. Unter anderem hätte es Fischbrötchen mit geräuchertem Renkenfilet gegeben, mir war es noch zu früh.
Die Uferstraße endet am Schlosspark Berg, in diesem tagsüber frei zugänglichen Waldstück befindet sich das Gedenkkreuz für König Ludwig II und die ihm zu Ehren erbaute Votivkapelle. Nach dem Park schaut die Umgebung so aus wie zuvor.
Kurz vor Starnberg erreicht man ein großes Badegelände, das zwar auf den ersten Blick überbevölkert ist, bei näherem Blick ist der vorgeschriebene Abstand zwischen den Gruppen aber gewahrt. In Starnberg gibt es ein ufernahes Weißbier, das in der Sonne leider ziemlich schnell verdampft ist.
Nach der Pause gehe ich weiter in Richtung Tutzing. Zunächst folge ich der Hauptstraße nach Süden in den Ort Niederpöcking. Bis hierher gibt es einen Gehweg. Um die Passage an der Staatsstraße zu umgehen, biege ich hier nach rechts oben auf den Radweg ein, der durch eine Neubausiedlung, Wald und den großen Parkplatz "Paradies" nach Possenhofen führt. Der Schlosspark (allgemein frei zugänglich) wird durchquert und geht hinein in den Ort, wo am Gasthof Schiffsglocke der Grill läuft - Bratwurstsemmel heißt die Brotzeit.
Nun folgt bis kurz vor Tutzing ein großes parkartiges Freigelände, wo der See fast durchgehend zugänglich ist; hier wäre eine kurze Bootsfahrt zur kleinen Roseninsel denkbar.
Nun steht die Passage durch Tutzing an: Bis zum Bootsanlieger kommt man leicht, danach ist es wohl sinnvoll, direkt zur Haupststraße zu gehen - ich habe mehrere Abzweigungen zum See genommen um letztendlich 100m weiter wieder auf die Hauptstraße zu treffen.
Dann aber geht es hinüber nach Unterzeismering: zunächst passiert man eine nette Allee, dann kann man den breiten Weg auf dem Wanderweg X4 vermeiden, der erst später auf die Häuser trifft.
Langsam ziemlich müde werdend, folge ich nun den Schildern nach Bernried. Zunächst fürht er entlang einer Feuchtwiese mit vielen Blumen, dann aber geht es hoch zur Klinik Höhenried, an deren Zaun und Parkplatz entlang zur Straße und neben dem Buchheim-Museum weiter in Richtung Dorf. Zuletzt gibt es wieder einen Fußweg hinein in den Ort. Auch hier gibt es einen Bootsanleger, kurz danach eine Fischbraterei mit zusätzlichem Biergarten und Liegewiese. Hier gibt es die nächste notwendige Pause.
Nun sind es noch fast 6km ins Ziel, am Ende des Tages keine leichte Aufgabe. Mir schmerzen die Füße und eine Sehne hinten im Knie meckert bei langen Schritten. So gehe ich nun deutilch langsamer als bisher durch den Bernrieder Park mit einzelnen Badestellen und treffe später am Schloss Seeseiten (es gäbe die nächste Wirtschaft) wieder auf die Straße. Knapp neben dieser spaziere ich entlang eines Feuchtgebietes, dann unterhalb der Uferböschung nach Seeshaupt und erreiche nach einem gefühlt endlosen Kilometer auf einem Kiesweg durch den Ort wieder das Auto.
Fazit:
Insgesamt trotz teilweise starker Bebauung und ziemlichem Hochbetrieb eine lohnende Unternehmung mit einigen echt schönen Abschnitten.
Eine Wiederholung werde ich nicht unternehmen, lieber versuche ich mich an den ähnlich langen Runden um Ammersee oder Chiemsee.
Reine Gehzeit:
8h10
Anmerkungen:
Wer sich nicht sicher ist, ob er die Runde schafft, soll es einfach versuchen. Im Falle des Scheitern stehen alle paar Kilometer Zustiegsmöglichkeiten zu den Fahrgastschiffen zur Verfügung und das Westufer ist auch in den Schienenverkehr integriert - eine Taxifahrt droht also nicht.
Minimale Verpflegung reicht aus, ich war mit 0.7l Getränk und zwei Bifi-Carazza unterwegs. Es stehen regelmäßig Wirtschaften und Kioske zur Verfügung, so dass man immer wieder Nachschub kaufen kann und (im Gegensatz zu anderen Wanderungen) man erhält iin den Lokalitäten auch mal eine Kleinigkeit wie z.B. eine Bratwurstsemmel. Notfalls taugen auch die Wasserhähne in den öffentlichen WCs für die Wasserversorgung.
Bei Start in Seeshaupt oder Starnberg rate ich dazu, zuerst das Ostufer zu machen: einerseits hat man die schönere Westseite dann hinten raus, andererseits besteht etwas mehr Chance auf Schatten und das Ostufer vor den steilen Hügeln hat sich noch nicht so aufgehitzt.
Die Beschilderung ist meistens gut: Ostseitig kann man sich nicht verlaufen, dazu ist man auf der beschilderten Radroute unterwegs. Westseitig zwischen Starnberg und Possenhofen hält man sich ebenfalls an den ausgezeichneten Radweg. In Tutzing streng an die Schilder halten - die offiziellen Abweiger zum See stellen kleine Umwege dar, die man wirklich nicht braucht. Nach Unterzeismering bis Seeshaupt ist der Wanderweg "X4" beschildert, dazu gibt es die Wegweisung des Toursimusvereins Pfaffenwinkel (gut und mit km-Angaben, die Wege sind aber in den gängigen Karten nicht als Wanderwege ausgewiesen).
Es ist vorteilhaft, die Runde im Sommer zu machen, da dann die genannten Möglichkeiten einer Einkehr bzw. eines Abbruches per Schiff zur Verfügung stehen. Allerdings ist dann viel los, das muss man aber in Kauf nehmen.
Und danach?
Mit einem Tag Abstand zur Wanderung muss ich sagen, dass ein paar Gebrechen geblieben sind:
Hinten an den Fußsohle jeweils unten eine Blase, die einen Fersengang schmerzhaft macht, ein zu langer Fußnagel hat heftig auf den Zeh gedrückt und jetzt ist dieser enorm druckempfindlich. Eine Sehne in der linken Kniekehle meckert bei Gehen ein bisschen und der rechte Oberschenkel ist schön rot - hat wohl das Handy in der Hosentasche zu lange gescheuert. Der Muskelkater hat sich hingegen in Grenzen gehalten.
Alles in allem hätte es sowohl schlimmer als auch besser kommen können - eine nennenswerte Wanderung am nächsten freien Tag fällt wegen der Blasen aber vermutlich aus!
So, jetzt ist der Bericht doch ziemlich lang geworden, aber es war ja auch eine lange Runde. Dazu hoffe ich, dass ich möglichen Nachahmern (die Runde wird hin und wieder gemacht) etwas weiter helfen konnte.
PS:
Einen Alternativbericht von


Tourengänger:
klemi74

Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden
Kommentare (8)