Oberaarhorn an einem Tag


Publiziert von Bikyfi , 22. Juli 2020 um 14:04.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Oberhasli
Tour Datum:18 Juli 2020
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE   CH-VS 
Zeitbedarf: 12:00
Aufstieg: 1450 m
Abstieg: 1450 m
Strecke:21km

Abstand wahren heisst's ja immer noch. Ist auch gut so und ich hab kein Problem damit. Deswegen geh ich ja in die Berge. Auf Hütten ist das jedoch nicht ganz so easy bis eher unmöglich und der Run ist zunehmend hat man den Eindruck.
So entschlossen wir am Freitag Abend uns zu den ganzen Campern auf dem Oberaar-Parkplatz zu gesellen um am kommenden Tag aufs Oberaarhorn zu steigen, und zurück. Keine Hüttenübernachtung; wegen Corona :/
Wie (gefühlt) lang diese Tour tatsächlich werden sollte ahnten wir nur ansatzweise.


Um 3:30 klingelte das Natel zum aufstehen. Um kurz nach 4 zogen wir in die Dunkelheit. Trotz teils sternenklarer Nacht war es nun bewölkt im oberen Teil des Gletschers. Wir hoffte dass der Nebel mit uns nach oben zog. Etwa eine Stunde waren wir unterwegs bis zum Gletschertour. Der Morgen rückte näher, die Sonne so langsam auch. Wir folgten dem Gletscher zuerst im blockigen, sandigen, gestreuten Bereich bevor wir über zunehmend Eis lieden. Als es dann estwas steiler wurde, legten wir die Eisen an. Kurze Zeit später erreichten wir den schnee überdeckten Teil und seilten zusätzlich an. Spalten waren nur teils sichtbar, es gab Spuren hinauf zum Joch denen wir überwiegend folgten.

Die Sonne vertrieb den restlichen Nebel und liess unser Tagesziel in tiefem rot erstrahlen. Wir wussten nun, das wir zwar schon bestimmt 7km gelaufen waren, aber sicher noch 1000hm vor uns hatten. Der Weg zum Joch zog sich in die Länge.

Am Joch angekommen rasteten wir kurz, zusammen mit zahlreichen anderen. Sie befanden sich in der Vrobereitung zum Abstieg. Wir stiegen nun an den Berg heran um zur Leiter hinauf zur Hütte zu gelangen. An ihr vorbei querend (sie hängt wie ein Nest am Fels) steigen wir dahinter in leichte Fels/Blockkletterei (I).

Genüssliches Kraxeln in etwas ausgesetzten Gelänge mit Steinschlaggefahr. Das für etwas 30Minuten, dann standen wir bereits wieder im Schnee. Ohne Eisen folgenden wir dem steileren Hang hinauf. Merkwürdigerweise war der deutlich Kräfte raubender als der 4000er letzte Woche.

Das Gipfelkreuz wurde sichtbar, wir waren allein. Und die letzten 3m hoch ans Kreuz waren atemberaubend. Was für eine Aussicht ergibt sich von hier urplötzlich. Ein weitreichender Blick in nahezu jede Richtung, ausser in die wo das Finsteraarhorn den Weitblick verwehrt. Es sei verziehen ;)

Die umgebende Gletscherwelt ist ein Traum. Nicht ein von Menschenhand geschaffen Bauwerk ist zu sehen (ausser der Damm am See). Megagut.

Wir beobachteten noch Seilschaften, die den Galmigletscher wie Ameisen so klein querten. Woher die kamen? Vermutlich Finsteraarhornhütte?

Nach 30 Minuten Pause stiegen wir rasant ab zurück zur Hütte. Wieder auf am Joch angekommen ging dann der laaange Marsch zurück zum Auto los. Man was zog sich das. Am Ende war es 4 Uhr Nachmittags, und wir platt. Aber happy. Und unsere netten niederländischen Camper-Nachbarn fragten interessiert, wann wir denn los seien und wo wir waren. Sie staunten nicht schlecht und wir waren, bzw. sind immer noch stolz auf diesen tollen alpinen Gipfel.

Tourengänger: Bikyfi


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