Von der Capanna Ribia über den Rosso di Ribia, 2547 m – Lago del Pezz nach Niva


Publiziert von Seeger , 6. August 2009 um 01:33.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Locarnese
Tour Datum: 5 August 2009
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   Gruppo Rosso di Ribia 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 750 m
Abstieg: 1900 m
Strecke:Capanna Ribia 1996m - Rosso di Ribia 2547 m - Lago del Pèzz 1979 m - Alpe d’Arnau 1592m - Francia 924 m - Niva 955m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Anschluss an „Von Niva zur Capanna Ribia: Catt da Ribia, 2363m” oder: Ö.V.: Postauto bis Vergeletto, 4 Stunden Aufstieg zu Fuss Auto: nicht zu empfehlen
Zufahrt zum Ankunftspunkt: öV: Kleinpostauto von Niva nach Cevio(1655 ab Cimalmotto). Umsteigen in Cerentino. Mit der FART von Cevio nach Locarno. Auto: Nivo – Cerentino – Cevio – Locarno
Unterkunftmöglichkeiten:Capanna Ribia SAC, 1996 m
Kartennummer:1291 Bosco Gurin

Dani hat mir gestern erzählt, dass er heute  vom Rosso di Ribia über die Nordflanke ins Vergeletto absteigen werde. Im SAC-Clubführer von Giuseppe Brenna habe ich sofort nachgelesen, ob dies für mich nicht eine Schuhnummer zu gross sei. In alter Angabe mit L, wie auch die Catt di Ribia, welche ich gestern ohne Probleme bewältigte. Kartenstudium. Der Lago del Pèzz reizte mich. Ein lang gehecktes Vorhaben.
Ich stehe als Erster von Vierzehn (!) auf. Einfeuern. Frühstück. Abrechnen. Packen. Ich kann es kaum erwarten, wieder auf dem Rosso di Ribia zu stehen. Gleich nach der Hütte quasi direkt auf den Rosso zielen. Steinmänner helfen bis zu einer Geröllhalde. Ich kenne die Gegend allzu gut und suche „meinen“ Weg. Das Couloir zwischen den beiden Hauptgipfeln des Rosso ist etwas steil, aber mit Ketten entschärft. Nach knappen zwei Stunden stehe ich auf dem Sattel, wo ich über die Platten ohne Probleme (II) auf die ENE -Kante des Hauptgipfels klettere und diesem bis zum Gipfel (Steinmann und Kreuz, ohne Gipfelbuch) folge.
Nach einer Rast mit eindrücklicher Aussicht vertiefe ich mich nochmals in die Karte und ziehe los. Zurück zum Sattel. Dann über Plattenschüsse leicht auf die erste begrünte Kuppe. Links oder rechts? Ich entscheide mich nach rechts und steige in sehr nassem Gelände vorsichtig ab. Das nächste Mal würde ich links herum probieren. Könnte besser sein. Vor allem weniger nass.
Nun gilt es, über diverse Abbrüche bis auf 2000 m abzusteigen. Eher gegen die Flanke links haltend. Einer Abkürzung nach links über den Nordgrat ist dringend abzuraten. So umgehe ich den Grat und steige zwischen der Westseite desselben und Ostseite des tiefeingeschnittenen Grabens auf einem angenehmen Weglein - auf der Gegenseite sehe ich bereits den idyllischen See - über saftige Weiden und Buckel bis auf rund 2120 m. Dort quere ich oberhalb des Grabens, gehe noch etwa 200 m  beinahe horizontal und steche über Geröll- und Schneefelder direkt zum Lago del Pèzz, 1997m, hinunter.
Azurblau und spiegelglatt liegt er da. Klares Wasser erlaubt den Blick bis auf den Seegrund. Wenige Lärchen lassen sich gefällig spiegeln. Zwei Angler versuchen ihr Glück. DER Ort für die Mittagsrast. Picknicker sind für Fischer lästig. Die füttern immer die Forellen mit Brot statt mit Würmern. Ich kann’s nicht lassen. Nur ein kleines Brösel. Schwupp – weg. Es war eine ganz junge Forelle. Wahrscheinlich wird hier regelmässig mit Nachwuchs bestossen.
Und jetzt die grosse Überraschung: Der Weg vom Lago del Pèzz bis nach Niva ist in den letzten sechs Jahren frisch markiert und picco-bello herausgeputzt worden. So ist das Absteigen über die verschiedenen Corti sehr angenehm und abwechslungsreich. Viele Häuser sind frisch renoviert. Alles mit Steindächern. Arnàu lebt. Über interessante Treppenanlagen geht es etliche hundert Meter knieschonend hinunter. Ein Schwatz da – ein Schwatz dort. Ich geniesse den Kontakt. Gestern war ich den ganzen Tag Mutterseele allein. Denn wo die Wege geflickt und die Häuser erstellt sind, gibt es auch Besucher.
Zur Abwechslung ein ganz neues Gefühl………..

Tourengänger: Seeger


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