Suworow - Schöllenenschlucht


Publiziert von MarcelL , 10. Juli 2020 um 22:26.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum: 9 Juli 2020
Klettern Schwierigkeit: VII+ (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Zeitbedarf: 1 Tage
Aufstieg: 180 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Kurz vor der Linkskehre gibt es einen Parkplatz für 5 Autos oder so

Zustieg: Über die Strasse und über eine Rampe und eienn Fahrradweg in einen Graben hinter der Schutzmauer. Dem Graben entlang, etwas weiter nördlich als man denkt, bis man oben  in der Wiese einen Steinmann sieht. Dort zieht ein Steiglein bis zum Einstieg der Inox hoch (15 min) und von dort in 1-2 min nach rechts zum Einstieg unter dem klar sichtbaren Dach an der Kante.

SL1 (6, 25 m): Start mit Piazriss/Verschneidung und unters Dach hoch zu Stand (5-6 BH).
SL2 (7-, 46 m): Vom Stand 1,5 m um die Kante und dann 25 m dem Handriss entlang nach oben zu Stand (Kette). Von diesem leicht nach rechts und immer wieder kleinen Verschneidungen und Piazschuppen entlang hoch zu gutem Stand (10-12 BH) - Superlänge für Rissliebhaber (die würden die Kletterstellen auch deutlich leichter bewerten).
SL3 (7, 47 m): etwas stumpferen Verschneidungen entlang nach oben (gut gebohrt), bis das Risssystem gewechselt wird: Crux: 2 Schritte nach links in Platte mit kleinem Kratzer (Rest der SL 6 bis 7-). Dann wieder nach oben, oft an etwas stumpfen Kanten zu Stand in einer Platte (unbequem) und von dort weiter Schritt nach rechts und Rissen entlang auf großes Band. Dort 3 m nach R zu superbequemem Stand.
 
SL4 (7, 45 m): Nach links oben (schwarzer Fels) an cooler Untergriffstelle ums Eck (L) zu altem Stand (auslassen) und hoch unter Dachriegel. Hier Rechtsquerung (super gesichert) mit eigenartigen Seitgriffen und nochmal kurz steil hoch auf das breite Band zu Stand. Alle schweren Passagen sehr gut abgesichert (z.T. mit altem + neuem BH). Achtung wegen Seilzug.
 
SL5 (7(+), 2 p.a., 30 m): Nach L auf dem Band ca. 4 m zu BH in Steilaufschwung. Für die, die 7a/b beherrschen: kurzer Boulder an abdrängendem Riss 2 m nach oben zu BH (6c, hart) und die Rissverschneidung weiter. Für die Andern: den Boulder gar nicht probieren (extreme Groundergefahr, muss voll durchgestiegen werden bevor man klippen kann und der unter BH nützt gar nichts, da niedrig überm Band), sondern Cam in den Riss schieben (ca. 2-3 cm breit), dran hochziehen, und aus der Stellung den oberen BH einhängen (immer noch ganz schön weit und anstrengend). Die anschließende Verschneidung ist schön und gut gesichert, aber anspruchsvoller als sie aussieht (7-/7), da der Fels durch Wasserfälle bei Regen glattgeschliffen ist.
 
SL6 (7, 30 m):Vom Stand im Verschneidungsgrund nach R in rechte Verschneidungswand und dort sehr schön ca. 45 Grad nach rechts oben zur Kante (letzter Move dorthin anspruchsvoll wegen schräger Schichtung und abschüssigen Griffen). Danach noch ca. 8 m eine rechtwinklige Bilderbuch-Piazverschneidung hinter der Kante hoch. Sehr gut gesichert, aber nur dünner Riss. Guter Stand oben in der Rasenfläche.
 
Gesamt: Sehr lohnende Route, die abwechslungsreichste in Schöllenen in dem Grad (und die best-gesicherte) mit einer speziell-interessanten Stelle in jeder Seillänge, und eigentlich keiner klassischen Plattenschleicherpassage. Der Fels ist best-mögliche Qualität. Route ist sehr gut abseilbar (kein großes Verhängerrisiko). Kleiner Schönheitsfehler in SL5, aber kann auch als Schmankerl/Aufwertung gesehen werden (sowohl als p.a. Bastelei, als auch als interessanter Boulder). Ein bisschen beeinträchtigt der Krach durch die Motorradfahrer, aber der Bach selber macht auch ganz schön Krach, so dass der Verkehr nicht so schlimm auffällt. Sonne verschwindet früh am Nachmittag aus der Wand. Nässe ist kein großes Problem. Bei uns hatte es am Tag vorher geregnet. Wir stiegen nachmittags ein, da war denn auch alles trocken. Direkt im Regen ist SL5 eine Abflussrinne und SL4 vermutlich auch sehr unangenehm.

Tourengänger: MarcelL


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