Hennekopf 2704 m und Hennespitze 2707 m


Publiziert von basodino , 10. Juli 2020 um 18:06.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Silvretta
Tour Datum:10 Juli 2020
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 800 m
Abstieg: 800 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:mit dem Auto oder Bus zur Bielerhöhe, es gibt einen Parkplatz am linken Ende der Staumauer, dort aber nur im abgezäunten Bereich parken, denn sonst droht, was uns passierte (siehe Bericht)
Zufahrt zum Ankunftspunkt:siehe oben
Unterkunftmöglichkeiten:es gibt 2 Hotels an der Bielerhöhe
Kartennummer:NL 32-06-01 West Gaschurn

Irgendwo habe ich etwas von überlaufenen Bergen gelesen. Es geht auch anders. Der Hennekopf ist ein Berg, der leicht erreichbar, nahe an einer Alpenstraße liegt und trotzdem selten besucht wird. Zumindest haben wir heute auf unserer Tour nur einen anderen Wanderer auf der Route gesehen.

Wir fuhren nicht ganz bis zur Bielerhöhe, sondern bogen vorher links ab, um ans Ende der linken Staumauer zu gelangen. Dort parkten wir auf der Wiese vor dem eingezäunten Bereich, so wie auch einige andere, was nachher ein Fehler war, aber dazu später.

Man wandert links ein Tälchen hinab oder holt weiter links weit aus, um die Schotterstraße ins Bieltal aufzunehmen. Dort biegt man vor einem Wehr links ab und durchquert das trockene Bachbett. Jenseits steigt man ein wenig an, um dann gemütlich links des Bieltalbaches aufzusteigen. Nach einigen Minuten schwenkt der Weg nach links aufwärts ab und führt in vielen Kehren einen mittelsteilen Hang hinauf. Der Weg ist eher ruppig und an verschiedenen Stellen erodiert, was mir nach mehr als einem T2 erscheint. Oben erreicht man eine Verzweigung, wenn es wieder flacher wird, wo wir eine erste Pause einlegten. T3, 1 h 00 min

Man ist nun auf Höhe des Runden Kopfes, der mir aber kein eigenständiger Gipfel zu sein scheint. Die Spur, die eigentlich überall gut erkennbar ist und auch von unten bis oben durchmarkiert wurde, führt über flache Wiesen, dann nach rechts einen wenig steilen Hang hinauf in ein Tälchen. Weiter oben schwenkt man nach links ab und trifft auf Seen in verschiedenen Größen und Tiefen. Bald erreicht man einen weiten Sattel. Dort wendet man sich nach rechts und ersteigt leicht die wenig steilen Hänge bis zum Gipfelkreuz. T2, 1 h 00 min

Vom Gipfel hat man eine tolle Aussicht, auch wenn man aufgrund der geringen Höhe nicht so weit sieht, wie das an den vorherigen Tagen der Fall war. Dafür ist man recht einsam unterwegs und die hübschen Seelein am Fuße des Berges sind schon die Tour wert.

Tourinette richtete sich dann auch an den Seen ein, während ich noch weitergehen wollte, um die Hennespitze zu besuchen. Immerhin war eine Hikr-Erstbesteigung drin. Am Sattel baut sich ein Zwischengipfel mit 2674 m auf, der oben felsig ist. Man könnte ihn ersteigen und die Felsen links oder rechts umgehen, was von unten aber eher nahe T5 aussieht. Etwas einfacher ist es, wenn man zu dem rötlichen Fels am linken Fuß dieses Aufschwunges leicht absteigt, diesen unterhalb umrundet, eine flache Geröllhalde einige Meter nach rechts aufsteigt und die anschließenden Geröll- und Grashänge leicht aufwärts quert. Das Geröll in der Traverse ist zwar sehr lose und die Grashänge durchaus steil (T4/T4+), aber letztlich fand ich eine wage Spur, die vermutlich eher von Tieren als von Menschen stammt. Unter einer steilen Platte durch wird die Spur kurz deutlicher bis man etwas weiter gequert zu einem kleineren Felsen kommt, der einen Überhang bildet. Dahinter kann man leicht im Zickzack zum Grat aufsteigen.
Am Grat wich ich dem ersten Felsen links aus, allen weiteren rechts. Ich fand einen recht deutlichen Ziegenpfad, der mich bis an den Gipfelaufbau brachte. Hier schien mir die Traverse nach rechts hinauf etwas zu exponiert. Einfacher oder zumindest psychisch leichter ist es, den Felsen knapp rechts auszuweichen und in gut gestuftem, steilen Gras in kurzen Kehren aufzusteigen. Links öffnet sich eine Lücke (eine Stelle evtl. I), durch die man auf die Felsen oben gelangt, die man gerade umgangen hat. Nun weiter über den steilen Hang in kurzen Kehren bis auf den Grat, der oben total einfach bis zum Gipfel nach rechts führt. T4+, I, 0 h 30 min vom Sattel, 0 h 40 min vom Hennekopf.

Oben fand ich ein Gipfelbuch, welches 2008 begann und gerade knapp 10 beschriebene Seiten hat. Auf der Seite, die ich benutzte, gab es drei Eintragungen (2017, 2019 und vor gut 10 Tagen). Dieser Gipfel wird also wirklich selten bestiegen. Die Aussicht ist auch nicht so unterschiedlich zum Hennekopf, obwohl man die Vallüla schon noch besser sieht und auch der Tiefblick bis nach Wirl durchaus zu überzeugen weiß. Ich ging dann in ca. derselben Zeit auf derselben Route zurück, bog aber vor dem Sattel zu dem größten der Seelein ab, wo ich Tourinette wiederfand.

Sie hatte inzwischen noch mehr Frösche entdeckt und fotografiert, so dass der Frosch das positive Tier des Tages wurde. Zum negativen Tier des Tages wurde dann die Kuh. Nach dem Abstieg (selber Weg wie Aufstieg, 1 h 20 min) fand ich meine Fahrertür eingedellt und meinen Fahrerspiegel abgeschlabbert. Irgendeine Kuh hat sich offensichtlich in mein Auto verliebt und so einen Schaden angerichtet, der diesen kostenlosen Parkplatz zum teuersten meines Lebens machen wird. Ich hätte das verhindern können, indem ich einfach nach dem Zaun geparkt hätte. Selber blöd!!!!

Damit beendeten wir unsere Woche im Paznaun und melden uns dann kommende Woche aus dem Kaunertal wieder.

Tourengänger: basodino, tourinette


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