7 Gipfel Runde ums Meissner Haus

Samstag:
Aufstieg von Ellbögen/Mühltal durchs Mühltal auf der Forststraße durch Fichtenwald, immer am kühlen Bach entlang. Eigentlich wollten wir den Almweg nehmen, haben aber wegen der Großbaustelle in Mühltal den Einstieg nicht gefunden. Corona-bedingt ist das Meißner Haus nur gut zur Hälfte belegt, das Hüttenteam sehr freundlich und hilfsbereit, wir bekommen ein Lager für uns allein. 
Mein ältester Sohn hat seine Freundin dabei, Huidan. Sie ist Kantonesin und große Wande-rungen gewohnt, aber zum ersten Mal im (Hoch-)Gebirge. In Kanton sei es sehr heiß, bei 100% Luftfeuchtigkeit, man schwitze permanent, erzählt sie. Während unseres Aufstieges zum Meißner Haus fühle ich mich jedenfalls wie eine Kantonesin.

Mühltal - Meißner Haus: T1, ca 2 Std

Sonntag:
Frühstück 7:30 Uhr. Wir starten gemütlich, waren alle lange nicht mehr im Gebirge und ich weiß nicht, wie fit Huidan ist. Jedenfalls schneller als ich, wie ich bald feststelle. Die Jugend gönnt sich deshalb von Boscheben noch den Abstecher auf den Patscherkofel, ich gehe direkt auf die Viggarspitze, wo wir uns wieder treffen. Huidan schwitzt wie eine Kantonesin, strahlt aber am Gipfel vor Stolz mit der Sonne um die Wette. Wir gehen weiter zur Glungezerhütte, die beiden Jungs nehmen noch die Neunerspitze mit. 

An der Glungezer-Hütte gibt es eine Runde Holunder-Schorle und einen Blick auf die Karte. Nach kurzer Überlegung beschließen wir, alle vier weiter über den Grat über Gamslahnerspitze und durchs Kreuzjöchl zur Kreuzspitze zu gehen. Wer mag, nimmt vorher noch schnell die Sonnenspitze mit. Huidan ist überrascht, dass man so einen Grat überhaupt gehen kann, stellt sich aber sehr geschickt und trittsicher an, nur die kleinen Schneefelder, die (bzw. das Gehen darüber) sind ihr nicht ganz geheuer. Der Grat zieht sich mit permanentem Auf und Ab ganz schön, wir sind froh, endlich auf der Kreuzspitze zu sein. Das große Gipfelkreuz liegt in Einzelteile zerlegt am Gipfel, hoffentlich wird es wieder aufgebaut. 

Für den Abstieg trennen wir uns, die Jugend ist mit gesunden Knien deutlich schneller - und nutzt die Zeit für eine Abkühlung in den Seen der Seegrube. Schon klar, warum man besser Ski unter den Füßen hat, wenn man von der Kreuzspitze zurück zum Meißner Haus möchte, denke ich mir und erinnere mich an eine meiner allerersten Skitouren vor 38 Jahren. Damals, auf einem DAV-Jugend-Skitourenkurs wurde ich mit diesem Berg-Virus infiziert, von dem ich seitdem nicht geheilt bin.


Meißner Haus - Viggarspitze: T2, ca 1:45 Std für ältere Damen ohne, für die Jugend mit Patscherkofel

Viggarspitze - Glungezer-Hütte: T2, ca 1:30 Std für Damen, für junge Burschen mit Neunerspitze

Glungezer-Hütte - Kreuzspitze: T3+, ca 2:30 Std 

Kreuzspitze - Seegrube - Meißner Haus: T2, ca 3:00 Std für ältere Damen ohne, für die Jugend mit Baden im See


Montag:
Die gestrige Tour steckt uns allen noch in den Knochen. Statt den Morgenkogel zu erklimmen reduzieren wir deshalb unsere Ambitionen und wählen den unterhalb gelegenen Signakopf (2272m) als Ziel, eine vorgelagerte Gratkuppe mit schöner Aussicht. Das reicht uns für heute, schließlich wollen wir ja auch noch zurück ins Tal, ein erfrischendes Bad im Mühlbach nehmen und dann in die Heimat vor den Toren von Frankfurt am Main. 

Meißner Haus - Signalkopf: T2, ca 1:15 Std

Tour mit meinem ältesten Sohn & dessen Freundin aus Kanton und meinem mittleren Sohn