Kurzkofel 2591m - Auf des Abenteurers Fährte


Publiziert von georgb , 17. Juni 2020 um 14:27.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:16 Juni 2020
Wandern Schwierigkeit: T5+ - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 1200 m
Kartennummer:tabacco Pfunderer Berge

Ein Foto vom Abenteurer und Bergrebellen hier hat mich in seinen Bann gezogen, ich muss mir dieses Kreuz aus der Nähe ansehen. Der Kurzkofel steht sowieso schon lange auf dem Plan, hat doch mein Freund Ulli Kössler auch dort eines seiner Holzkreuze aufgestellt.
So folge ich Kais Spur an der Stinalm vorbei und steige weglos dem originellen Steingebilde entgegen. Was für ein beeindruckendes Kreuz, wer hat das wohl gebaut? Zum eigentlichen Gipfel fehlt aber noch ein gutes Stück. Der Kamm dorthin ist teilweise felsig und ausgesetzt, gelegentlich muss ich in die Südflanke ausweichen, um ein paar zackige Felsen zu umgehen.
Am Kurzkofel kontrolliere ich stellvertretend für Ulli den Zustand des Kreuzes und die Bucheinträge. Alles bestens, allerdings halten sich die Besteigungen in Grenzen, zu abgelegen und zu unspektakulär ist dieser Berg. Ein wenig spektakulärer ist da schon der Weiterweg zum Fensterlekofel. Zunächst steht ein steiler, abweisender Buckel (Punkt 2598) im Weg und danach folgt der spektakuläre Südgrat zum Fensterlekofel. Ich wage den direkten Aufstieg. Nichts für schwache Nerven, rein technisch II, aber ausgesetzt und der Fels ist brüchig und wenig zuverlässig, als Griffe müssen oft irgendwelche Grasbüschel herhalten. Das Adrenalin schießt und ich bin heilfroh, als ich den wilden Gipfel erreicht habe, kein Genussgelände!
Beim Abstieg über die Nordseite kommt man direkt an dem ominösen Felsenfenster vorbei. Ein winziges Loch in der Wand hat dem unscheinbaren Gipfel wohl seinen Namen gegeben? Sonst hätte man ihn wahrscheinlich ignoriert und niemand käme auf die Idee, dort hinaufzuturnen!? Es folgen noch ein paar weitere spitzige Grashügel und in lustigem Auf und Ab erreiche ich schließlich die Seefeldscharte.
Hier gäbe es die Möglichkeit abzusteigen, aber ich bin gut in der Zeit, das Wetter bleibt überraschenderweise stabil und so steige ich weiter zur Seefeldspitze, für den Kaiserschmarrn an der Tschiffernaunalm ist es noch zu früh. Weitere Gipfel lasse ich links liegen und mit schleppendem Schritt quäle ich mich zum Höhepunkt meiner Exkursion und das nur weil dort ein Kreuz steht!?
Ich bin bedient, verlasse die Fährte des Abenteurers, halte mich nicht lange auf und hüpfe über die Steinbergscharte direkt auf die Terrasse zur Tschiffernaunalm. Im Süden brauen sich die Regenwolken, nur hier scheint die Sonne, was für ein Wetterglück! Ich nutze die Gelegenheit zum Sonnenbad und lasse es mir gutgehen. Der obligatorische Kaiserschmarrn steht bald auf dem Tisch, was brauch ich mehr ;-)
Ich verabschiede mich von der gepflegten und sympathischen Hütte, suche mir noch ein paar nette Blümchen und kehre zurück von meinem Rundgang auf des Abenteurers Fährte.


Tourengänger: georgb


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Kommentare (2)


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Steppenwolf (Born to be wild) hat gesagt: Grüße aus Garmisch
Gesendet am 18. Juni 2020 um 09:30
Servus Georg,
schöner Bericht!
Gratualation zur Besteigung des Fensterlekofels über diesen anspruchsvollen Grat!
Als ich auf P.2598 stand, kam mir beim Hinüberschauen der Kurzkofel etwas höher vor. Ob dieses Höhenangabe zutrifft?
Grüße,
Kai


georgb hat gesagt:
Gesendet am 18. Juni 2020 um 20:32
Keine Ahnung, ich hatte keinen Nerv mehr zum Zurückschauen ;-)


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