40-jähriges Jubiläum Besteigung Seefeldspitz/Pfunderer Berge: Große Rundtour über den Seefeldseen


Publiziert von Heidelberger Gipfelsammler Ötzi II , 15. Juni 2020 um 12:02.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Zillertaler Alpen
Tour Datum:12 Juni 2020
Wandern Schwierigkeit: T6- - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Aufstieg: 1670 m
Abstieg: 1670 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit PKW von Garmisch über Brenner nach Vals und weiter zur Fanealm

Meiner Erinnerung nach haben mein Vater und ich Ende Juni 1980 bei trübem Wetter eine Bergtour auf die Seefeldspitze gemacht. Wir hatten den Sommeruraub in diesem Jahr früher angetreten als im Vorjahr, weshalb mir die größeren noch vorhandenen Schneeflächen auffielen. Dass im Internet angezeigt wird, die Sommerferien 1980 hätten in Baden-Württemberg (erst) am 24.07.angefangen, ist mir ein Rätsel.

Jedenfalls hatte ich seit einiger Zeit geplant, dieses Jahr eine große Rundtour über die Gipfel zu unternehmen, die über den Seefeldseen liegen. Vor 40 Jahren war ich noch überwiegend auf Wanderwegen unterwegs gewesen, hatte keine so große Ambitionen.

Am 12.06. war es dann soweit. Die Schafskälte hatte in Höhen von mehr als 2500m einiges an Neuschnee gebracht, der auf den Südseiten aber größtenteils wieder abgeschmolzen, vermutlich aber auch des erwärmten Bodens wegen dort von Anfang an in kleineren Mengen liegengeblieben war.

Um 06.35 Uhr brach ich am Parkplatz nahe der Fanealm auf. Ich nahm den Steig zur Stinalm, hinter der ich den rechten Berghang weglos zum WNW-Grat des Kurzkofels aufstieg. Am Grat musste ich einigen felsigen Passagen in die Südflanke ausweichen.

Auf dem Kurzkofel angekommen, fand ich ein Gipfelbuch vor, in dem ich mich eintrug. Kurz darauf überschritt ich eine ähnlich hohe Erhebung, nach Tabacco 2598m hoch . Dahinter ging es weiter zum Fensterlekofel. Der Südgrat zum Gipfel ist sehr steil und ausgesetzt. Beim Gestein handelt  es isch um Glimmerschiefer, der etwas unsicher u. nicht sehr gut zu beklettern ist. Deshalb stieg ich ab, um in seine Ostflanke zu queren. Nachdem ich etwas unterhalb des Gipfels zu weit rechts (nördlich) aufgestiegen war, wo ich den Gipfel über den ausgesetzten Grat nicht erreichen konnte, stieg ich wieder ein Stück ab, um südwärts zu queren. Von dort ist der Gipfel einfacher zu erklimmen. Ich kam an einem kleinen Felsfenster vorbei, das diesem Berg vermutlich den Namen gab. Vom luftigen Gipfel konnte auf einer Graskuppe, eines nördlichen Vorgipfels dieses Berges, zwei kurz zuvor dort angekommene Wanderer sehen. Nur die wenigsten, die hierher kommen, dürften ambitioniert sein u. sich trauen, den höchsten Punkt Fensterlekofels anzugehen.

Nach kurzem Abstieg auf derselben Route stieg ich ein paar Meter weiter nördlich im Steilgras zum wieder leicht gangbaren Grat auf. Nach Abstieg zur Furkelscharte folgte ich zunächst einem nordwärts führenden Steig, verließ ihn dann nach links, um schräg in der mäßig steilen Grasflanke zum Weißer Kragen aufzusteigen.
Ab dort musste ich vermehrt im Schnee weitergehen. Eine Erhebung unterhalb des Tschiffernauns erwies sich nicht als Gipfel in meinem Sinne. Dafür dann aber der Tschiffernaun, den ich über den steilen, grasbewachsenen Kamm erreichte u. dessen mir etwas seltsam anmutende Name seit 1980 bekannt war. Dieser Name dürfte ein Überrest der hier einstmals gesprochenen rätoromanischen Sprache sein.

Der Weiterweg zur Seefeldpitze, deren Gipfel ich also nach 40 Jahren (ein paar Tage mussten genau gesagt bis dahin noch vergehen) noch einmal betrat, war einfach. Die Sichtverhältnisse waren wegen der tief hängenden Wolken leider alles andere als optimal. Anschließend marschierte ich weiter zum Bretterspitz. Von dort stieg ich weglos und steil (T4+) in eine Scharte ab, hinter der ich im Schnee auf den Korspitz aufstieg.

Dahinter ging es im grasigen Gelände abwärts. Unterwegs machte ich einen Abstecher zum unbedeutenden Rauchbachspitz. Danach ging es weiter rechts (westlich) des Grates in die Furkelscharte, von der aus ich leicht den Nock erreichen konnte. Der weitere Grat führt von dort zum Fallmetzer, den ich im Sommer 1979 oder 1980 von Pfunds aus erklommen hatte.

Vom Nock stieg ich nordwestwärts im Schnee rasch ab, um dann zuletzt wieder im grasigen Gelände einen Steig anzusteuern, der mich Richtung Seefeldscharte führte. Ich kürzte kurz vor Erreichen dieses Übergangs aber ab, indem ich in einem steil abfallenden Geländeeinschnitt im Gras und Geröll zu einem Schneefeld abstieg, das ich abfuhr. Weiter unten stieß ich auf den Steig Richtung Stinalm, den ich im Verlauf aber wieder verließ, um im mäßig steilen Grashang abzukürzen. Weiter unten ging es auf dem Steig, den ich frühmorgens aufgestiegen war, zurück zum Parkplatz.

Mit Ausnahme des Anstiegs zum Fensterlekofel dürfte die Schwierigkeit meiner Route T4+ nicht übersteigen.




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