Ueberschreitung Tschingelturm-Ellstabhorn-Tschingelgrat
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Mit "Teilweise Skizzen von Alfred Oberli" hatte er meine Exemplare der beiden Führer "Berner Voralpen" und "Berner Alpen 4" an einer Ausstellung seiner Bergaquarelle einige Jahre vor seinem Tod bescheiden signiert. Dank drei seiner Skizzen, die einen Kleist's Kantkrise vergessen lassen, indem man darauf das Ding an sich nicht nur zu erkennen, sondern förmlich in den Händen zu halten glaubt, gewann schliesslich eine Tour konkrete Konturen, von der ich auf mehreren Wanderungen im Sefinen- und hinteren Lauterbrunnental kaum zu träumen gewagt hatte, nämlich die Ueberschreitung des wildgezackten felsigen ENE-Gratausläufers von Gspaltenhorn und Tschingelspitz hoch über dem Obersteinberg und gegenüber den erschreckend zurückgegangenen Gletschern und beängstigend ausgeaperten Nordwänden zwischen Breit- und Gletscherhorn.
Start hinter Trauchsellauenen (1202m) und auf dem markierten Bergweg (weiss-rot) nach Obersteinberg (1778m) und weiter Richtung Busenalp bis zur Abbiegung Richtung NE auf ca. 1850m, T2. Nun nach W Richtung P. 2530 über steiles Gras bis unter ein Felsband auf ca. 2075m, dem nach SW bis zu einer Rampe gefolgt wird, die durch dieses nach N zu einem Couloir führt, durch das der breite Gratrücken des Ellstabs gewonnen wird, T6.
Auf Platten und Bändern S um P. 2530 herum und nach SW ansteigend zu einer gut gestuften Rinne und durch diese in eine Lücke in der ersten vom Tschingelturm (2773m) herabziehenden SE-Rippe (II). Querung nach SW in eine Scharte zwischen zwei auffälligen Felstürmen auf einer zweiten SE-Rippe (I). Auf der andern Seite absteigen, bis Richtung NE wieder zur zweiten SE-Rippe hinauf geklettert werden kann, über die der NE-Grat erreicht wird (III, z.T. brüchig). Der Vorgipfel wird überklettert oder NW umgangen. Eine geneigte Verschneidung (III+, brüchig, 1 H, Risse für mittlere Friends, hier gesichert) führt auf den mittleren Turm. Absteigend in die Scharte vor dem Hauptturm, der NW umgangen und von W durch eine brüchige Verschneidung (III, Risse für mittlere u. grosse Friends) erreicht wird, insgesamt ZS, ca. 4h 45min. Gesichertes Abklettern (rostiger H) zurück an den Fuss der Verschneidung, dann weiter nach N hinunter zu einer Schlinge (Felszacken), an der 25m in die Scharte zwischen dem Tschingelturm und dem Ellstabhorn (2830m) abgeseilt werden kann, im Aufstieg ZS. Dessen Gipfel wird über die SE-Flanke (I-II, mehrere Möglichkeiten) erreicht, WS, ca. 5.h 30min. Nach SW auf dem Grat einfach in den Sattel zwischen dem Ellstabhorn und den Tschingelflühen (2883m), die ungefähr die Höhe haltend NW auf abschüssigen Platten und Schutt Richtung SW umgangen werden (z.T. heikel). Ansteigend zurück auf dem Grat und diesem entlang auf Platten und Geröll sowie zwischendurch und zuletzt auf Firn auf den Tschingelgrat (3103m), WS+, ca. 7h 30min.
Und hier begann das eigentliche Hauptproblem: die Suche nach dem richtigen Abstiegscouloir. Im Führer steht unter der Route Nr. 665 "Von Süden (gewöhnlicher Weg)" nur lapidar: "...durch eines der verschiedenen Couloirs etwas w von P. 3103.4". Die Namen von Charles und Paul Montandon, der Erstbegeher dieser und zahlreicher anderer, z.B. im Führer "Berner Voralpen" beschriebener, ziemlich haaarsträubender Routen im vorletzten Jahrhundert vergrösserten meine Skepsis nur noch und liessen mich v.a. an der Bewertung mit WS zweifeln. Unsicher, ob ich mich überhaupt auf P. 3103, oder nicht auf einem der flachen Graterhebungen W davon befand, sah ich, dem Grat in beiden Richtungen folgend, gegen S unter mir nur zahlreiche Couloiransätze, die in hunderte von Metern hohe, senkrechte und unüberwindliche Flühe übergingen. Erst ein Blick auf eine der Skizzen von Alfred Oberli, auf der E von Route Nr. 665 zwei kleine Türme eingezeichnet sind, befreite mich aus dieser unangenehmen Falle: anhand der beiden Türme fand ich das richtige Couloir und machte mich an dessen W Rand an den Abstieg. Abkletternd und 3x z.T.über IVer-Stellen abseilend (an je einer eingeklemmten Knoten- und Zackenschlinge sowie einer Sanduhr) gelangte ich an den Fuss des Couloirs und über Platten, Geröll und Firnreste, das halbmondförmige Felsband auf 2660m N von Tschingel E umgehend, auf die Moräne E von P. 2505, ZS?, ca. 10h. Auf dem Moränenkamm ca. 500m gegen E, über deren S-Flanke hinunter auf den Tschingelgletscher, der nach SE bis zum Mutthornhüttenweg (weiss-blau) gequert wird, und auf diesem zum Oberhornsee (2065m), T4. Auf dem markierten Bergweg (weiss-rot) über Schafläger (1800m), Im Tal (1536m) und Schiirboden (1377m) zurück, T3, ca. 13h 30min.
Material: übliche Kletterausrüstung mit 50m Halb- oder Zwillingsseil (1 Strang), 4 Express, genügend Schlingen, 3 mittleren und grossen Friends, Kk-Sortiment, 3 Normalhaken (u.a. U-Haken für Abseilstelle auf dem Hauptturm), Eisgerät (mit Hammerende), Steigeisen.
Tour nur bei stabilem Wetter und klarer Sicht unternehmen.
Start hinter Trauchsellauenen (1202m) und auf dem markierten Bergweg (weiss-rot) nach Obersteinberg (1778m) und weiter Richtung Busenalp bis zur Abbiegung Richtung NE auf ca. 1850m, T2. Nun nach W Richtung P. 2530 über steiles Gras bis unter ein Felsband auf ca. 2075m, dem nach SW bis zu einer Rampe gefolgt wird, die durch dieses nach N zu einem Couloir führt, durch das der breite Gratrücken des Ellstabs gewonnen wird, T6.
Auf Platten und Bändern S um P. 2530 herum und nach SW ansteigend zu einer gut gestuften Rinne und durch diese in eine Lücke in der ersten vom Tschingelturm (2773m) herabziehenden SE-Rippe (II). Querung nach SW in eine Scharte zwischen zwei auffälligen Felstürmen auf einer zweiten SE-Rippe (I). Auf der andern Seite absteigen, bis Richtung NE wieder zur zweiten SE-Rippe hinauf geklettert werden kann, über die der NE-Grat erreicht wird (III, z.T. brüchig). Der Vorgipfel wird überklettert oder NW umgangen. Eine geneigte Verschneidung (III+, brüchig, 1 H, Risse für mittlere Friends, hier gesichert) führt auf den mittleren Turm. Absteigend in die Scharte vor dem Hauptturm, der NW umgangen und von W durch eine brüchige Verschneidung (III, Risse für mittlere u. grosse Friends) erreicht wird, insgesamt ZS, ca. 4h 45min. Gesichertes Abklettern (rostiger H) zurück an den Fuss der Verschneidung, dann weiter nach N hinunter zu einer Schlinge (Felszacken), an der 25m in die Scharte zwischen dem Tschingelturm und dem Ellstabhorn (2830m) abgeseilt werden kann, im Aufstieg ZS. Dessen Gipfel wird über die SE-Flanke (I-II, mehrere Möglichkeiten) erreicht, WS, ca. 5.h 30min. Nach SW auf dem Grat einfach in den Sattel zwischen dem Ellstabhorn und den Tschingelflühen (2883m), die ungefähr die Höhe haltend NW auf abschüssigen Platten und Schutt Richtung SW umgangen werden (z.T. heikel). Ansteigend zurück auf dem Grat und diesem entlang auf Platten und Geröll sowie zwischendurch und zuletzt auf Firn auf den Tschingelgrat (3103m), WS+, ca. 7h 30min.
Und hier begann das eigentliche Hauptproblem: die Suche nach dem richtigen Abstiegscouloir. Im Führer steht unter der Route Nr. 665 "Von Süden (gewöhnlicher Weg)" nur lapidar: "...durch eines der verschiedenen Couloirs etwas w von P. 3103.4". Die Namen von Charles und Paul Montandon, der Erstbegeher dieser und zahlreicher anderer, z.B. im Führer "Berner Voralpen" beschriebener, ziemlich haaarsträubender Routen im vorletzten Jahrhundert vergrösserten meine Skepsis nur noch und liessen mich v.a. an der Bewertung mit WS zweifeln. Unsicher, ob ich mich überhaupt auf P. 3103, oder nicht auf einem der flachen Graterhebungen W davon befand, sah ich, dem Grat in beiden Richtungen folgend, gegen S unter mir nur zahlreiche Couloiransätze, die in hunderte von Metern hohe, senkrechte und unüberwindliche Flühe übergingen. Erst ein Blick auf eine der Skizzen von Alfred Oberli, auf der E von Route Nr. 665 zwei kleine Türme eingezeichnet sind, befreite mich aus dieser unangenehmen Falle: anhand der beiden Türme fand ich das richtige Couloir und machte mich an dessen W Rand an den Abstieg. Abkletternd und 3x z.T.über IVer-Stellen abseilend (an je einer eingeklemmten Knoten- und Zackenschlinge sowie einer Sanduhr) gelangte ich an den Fuss des Couloirs und über Platten, Geröll und Firnreste, das halbmondförmige Felsband auf 2660m N von Tschingel E umgehend, auf die Moräne E von P. 2505, ZS?, ca. 10h. Auf dem Moränenkamm ca. 500m gegen E, über deren S-Flanke hinunter auf den Tschingelgletscher, der nach SE bis zum Mutthornhüttenweg (weiss-blau) gequert wird, und auf diesem zum Oberhornsee (2065m), T4. Auf dem markierten Bergweg (weiss-rot) über Schafläger (1800m), Im Tal (1536m) und Schiirboden (1377m) zurück, T3, ca. 13h 30min.
Material: übliche Kletterausrüstung mit 50m Halb- oder Zwillingsseil (1 Strang), 4 Express, genügend Schlingen, 3 mittleren und grossen Friends, Kk-Sortiment, 3 Normalhaken (u.a. U-Haken für Abseilstelle auf dem Hauptturm), Eisgerät (mit Hammerende), Steigeisen.
Tour nur bei stabilem Wetter und klarer Sicht unternehmen.
Tourengänger:
lorenzo

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