landschaftlich äusserst attraktiv auf Pizzo Forca - mit üblen Fallholzumgehungen und Laubpassagen


Publiziert von Felix , 22. März 2021 um 06:23. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Bellinzonese
Tour Datum:17 März 2021
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   Gruppo Pizzo Molare 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1275 m
Abstieg: 1275 m
Strecke:Pollegio - La Sénda - Strada alta - P. 763 - Conzanengo - Spiziö - P. 1193 - Pizzo Forca - Quadra - Mürisc - Buiet - Löita - Bedra - Spiziö > Pollegio
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW Cugnasco - Sementina - Galbisio, Autobahn Bellinzona-Nord - Biasca, nach Pollegio
Zufahrt zum Ankunftspunkt:PW Pollagio, Autobahn Biasca - Sursee, Ettiswil und Huttwil nach Wyssachen
Kartennummer:1273 - Biasca

Nach der Fahrt vom Del Ponte in Cugnasco nach Pollegio (gebührenfreier Parkplatz am Eingang zum alten Dorfteil) überrascht uns auf La Sénda sogleich eine wunderschöne Passage: durch die steile Felswand ist ein kunstvoller Steig errichtet worden, welcher uns - bei zunehmend sonnigerem Wetter - hochleitet zu einem (ersten) Bildstöckli.

Während sich nun die Hangneigung abschwächt, steigen wir im Kastanienwald länger hoch, erst an Aufforstungen, später länger an mächtigen Einzelbäumen und grossen Felspartien vorbei, zu einer steileren Stufe. Zwischen 580 und 690 m leitet hier der Abschnitt der Strada alta hoch zu einer flacheren Passage.

 

Auf P. 763 angelangt, signalisiert ein Wegweiser das über viel Laub hochleitende Pfädlein; zuletzt etwas steil erreichen wir die (noch bis Motto Bruciato führende) Strasse. Gegenüber weist ein weiteres Mal ein inoffizieller Wegweiser auf die Wegfortsetzung hin - dabei tragen unzählige rote Markierungen zusätzlich zur Orientierung bei.

Bald schreiten wir an der steilen Lichtung Casnitt Cogiora vorbei die letzten Meter hinauf zu den Häusern des östlichen Ortsteils von Conzanengo. Hier rasten wir ein erstes Mal; danach folgen wir weiter den meist gut erkennbaren und weiterhin mit roten Zeichen versehenen Wegspuren (im Laub).

 

Im lichterfüllten Wald leiten uns diese konstant höher, zumeist sehr angenehm und beschaulich; doch bereits auf diesem Teilstück machen sich erste Hindernisse bemerkbar. So sind einige wenige Male umgestürzte Nadelhölzer mühsam zu umgehen oder zu durchdringen, bevor wir auf die Lichtung (mit aus Stein gemauertem Ferienwohnhaus) auf Spiziö gelangen.

Wie wir auf dem Weglein weiter zum oberen Ende der Lichtung ansteigen, müssen wir erkennen, dass zu Beginn des Waldes ein Chaos umgestürzter Bäume herrscht - so umgehen wir dieses weglos, um auf die weiterführende Wegspur zu gelangen. Danach jedoch ereilt uns im 3-5-Minuten-Takt viele Male das gleiche „Schicksal“: das Steiglein ist allenthalben von grossflächigen Waldschäden versperrt. So wenden wir viel Zeit und Mühe auf, diese entweder grossräumig (ober- oder unterhalb zu umgehen) oder uns durchzukämpfen > Fazit: so schön die Weganlage und Landschaft, es erscheint uns für absehbare Zeit nicht ratsam, hier auf- oder abzusteigen (ob und wann die Schäden auf dem nicht offiziellen Weg behoben werden, ist fraglich).

 

Immerhin leitet schliesslich - nach erfolgreicher Bewältigung der Schlüsselstellen - eine prächtige Passage über zu einem bald erreichten Aussichtsbalkon: ein fantastsicher Tiefblick auf Riviera (mit Biasca und Bellinzona, sowie hohen Gipfeln) entschädigt uns für die eben erst erlebte Mühe.

Im nachfolgenden lichten Buchenwald setzen wir unseren Marsch fort; bald einmal erreichen wir erste Schneeflächen - diese werden zunehmen dichter und umfangreicher, so dass die Weganlage öfters nicht mehr zu erkennen ist. Kurz einmal an der offenen Gratkante, schliesslich wieder im Wald und Schnee, suchen wir den von uns angepeilten Pizzo Forca. Kein Hinweis äusserer Art weist ihn aus - das GPS ortet ihn dann relativ unwegsam im Wald.

 

Keine Aussicht ist hier vorhanden, so dass wir sogleich weiterziehen: steiler erst, und auf mehrheitlich fester bis gefrorener Schneeunterlage stapfen wir im Wald, zuletzt - die intensiv schneebedeckte Lichtung auf Quadra in Sichtweite - flacher dieser entgegen. Ein Gang über trittfesten Schnee leitet nun zum höchsten Punkt unserer heutigen Tour, der schmucken Hütte nahe Mürisc, auf 1500 m. In deren Windschatten gönnen wir uns die verdiente Mittagsrast - mit Hinüberblick zu den eindrücklichen Gipfeln über Biasca.

 

Zeitweilige Wolkenfelder trüben während unseres Weitermarsches, am wenig unterhalb gelegenen Bildstöckli und den Wochenendhäusern auf Buiet vorbei, im Schnee hinunter zum Ende der grossen Lichtung bei Löita die Sicht. Immerhin leiten wenige Wegspuren im Schnee exakt zum erst nur knapp erkennbaren Weglein, welches nun im Wald steiler hinunterleitet. Hier ist erst grosse Konzentration erforderlich, um auf der teils vereisten Unterlage nicht auszurutschen.

 

Je weiter wir absteigen, desto mehr schwindet der Schnee - wird jedoch die nun während langer Zeit vorhandene Laubunterlage zum Problem. Unter jener nicht erkennbare Steine und Wurzeln erschweren das Gehen enorm; oft ist derart mit unangenehmen Stolperern zu rechnen … (Darauf weist übrigens auch johnny68 in seinem Bericht hin.)

Weiter erwähnt er auch das nach einem längeren flacheren Abschnitt (mit kurzer Steilstufe) zu erwartende „Naturdenkmal“: wir sind ergriffen und sehr angetan von diesem: der gespaltene, riesige Felsblock lässt uns auf Bedra innehalten - und an die Naturgewalten denken, welche stets den Menschen ihre Grenzen aufzeigen (werden).

 

Weiter wandern wir erst flacher, dann vom Weg wegen eines weiteren bäumigen Hindernisses abweichend, an einer Ruine vorbei hinunter zu einem leichten Gegenanstieg Richtung P. 1170. Diesen müssen wir ebenfalls umgehen, um das bereits am Vormittag gesichtete umgestürzte Baumwirrwarr zu umgehen - so dass wir zurück zur sonnigen Lichtung auf Spiziö gelangen können. Auf dem gras-, stein- und scherbenbesetzten Fundament einer dortigen Ruine machen wir die letzte Verschnaufpause - anschliessend geht’s mehr oder weniger direkt auf identischer Route zurück …

 

Denn noch einmal erfordern die vorhandenen Waldschäden anstrengende Einlagen - und erheischt das den Boden bedeckende Laub erhöhte Aufmerksamkeit.

Schliesslich ziehen wir an Conzanengo und der Lichtung Casnitt Cogiora vorbei hinunter zur bekannten Strasse, wo der wieder steilere Abschnitt hinunter zu P. 763 einsetzt.

 

Erst schliesst sich nun wieder der flachere Abschnitt der Strada alta an, bevor diese steil hinunterführt zum längeren, moderateren weit ausholenden Gang zurück zum Bildstöckli oberhalb der Felswand unseres Startpunktes.

Pollegio, bereits in den Schatten getaucht, ist nun ersichtlich - und wird von uns über den attraktiven Felsensteig genussvoll wiedergewonnen.

 

1 h 40 min bis Costanengo

 

1 ¼ h bis Aussichtsbalkon auf ~ 1235 m

 

40 min bis Mürisc

 

1 ⅛ h bis Spiziö

 

1 h 50 min (inkl. 5 min Pause)


Tourengänger: Ursula, Felix


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