Ecuador 2019, 6|12: Refugio Ribas - und Abbruch am Cotopaxi
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Ich nahm es in den letzten Tagen mit zunehmender Besorgnis zur Kenntnis; die - zwar - erfolgreiche Besteigung des Illiniza Norte schürte jene zusätzlich - die meist sitzend (wegen des andauernden Hustens) verbrachte vergangene Nacht im Massenlager des Parkhauses La Rinconada verminderte die Befürchtungen in keiner Weise: bei meinem aktuellen Gesundheitszustand dürfte der Cotopaxi ausserhalb meiner Möglichkeiten liegen …
Nun, nach einem verspäteten, aussergewöhnlich gutem, Frühstück - die Beamten liess die Hüttencrew nicht vor der offiziellen, späten, Öffnung des Gates (in den Park) durch L - in der Lodge La Rinconada, Area de Camping, mit wunderschönem Blick zum Cotopaxi mit „Rauchfahne“, fährt uns Santiago hoch zum Ausgangspunkt.
Hier, beim Estacionamiento del Refugio José Félix Ribas, doch bereits auf ~ 4600 m hoch, beginnt der zwar nur kurze, doch in Anbetracht der Höhe und des doch schweren Rucksackes, anstrengende Aufstieg.
Ich schaffe diesen - mehr schlecht als recht - und komme zusammen mit der Gruppe im renovierten, grossen Refugio José Félix Ribas an; viel Tagestouristen sind - nebst Gipfelaspiranten - unterwegs (das wird sich auch später, morgen, nicht ändern).
Nach dem Lagerbezug und kurzer Rast in der Hütte geht’s auf einen Erkundigungsmarsch - bis an die Schneegrenze; hier tollen sich einige Asiaten voller Freude in Turnschuhen im Schnee (auf knapp 5000 m) rum …
Zurück in der Hütte wird uns ein frühes Nachtessen serviert - und heisst es, Ruhe oder Schlaf zu finden bis zum geplanten mitternächtlichen Aufbruch.
Nun, meinerseits ist jener geprägt von konstanten Kopfschmerzen und Husten - so dass ich die kurze Nachtruhe wieder meist in sitzender Haltung verbringe > also mehr Nacht als Ruhe …
Wie wir dann um Mitternacht aufstehen, nehmen wir im grossen Aufenthaltsraum noch wenig zu uns, ziehen uns die nötige Ausrüstung an - und warten länger auf das Nachlassen des aktuell herrschenden Regens …
Endlich geht’s dann los; mitten in der Nacht, nun selbstverständlich im Lichte der Stirnlampen beginnen wir mit dem Aufstieg. Dieser wird für mich mit jedem Schritt mühsamer, ich huste, finde wenig Atem und huste konstant …
So muss ich, so sehr mir eigentlich der Aufstieg übers nun leicht eingeschneite Vulkangelände gefällt, schweren Herzens unserem Bergführer Sacha beim Ausrüsten für den Gang über den Gletscher bei dessen Beginn eingestehen, dass ich nicht nachfolgen kann; ich würde den Gang zum Gipfel in meiner jetzigen Verfassung nie schaffen, würde wohl unterwegs übelst, vielleicht sogar mit grösseren medizinischen Problemen, aufgeben müssen.
So begleitet mich einer der zusätzlichen einheimischen Bergführer (Sacha wird nach dem nicht lange zurückliegenden tödlichen Unfall am Cotopaxi nicht mehr als Bergführer angerechnet ...) zurück zum Refugio José Félix Ribas.
Alleine im dunklen grossen Aufenthaltsraum, sinniere ich länger - meine Frustration ist doch eine immense - auch wenn sich das Scheitern ja ankündigte. Ich ziehe jedoch bald meine Konsequenzen daraus - und ziehe mich für einige Stunden ins Lager zurück: das war’s dann mit „Ausflügen“ und Exkursionen in die grosse, weite Welt: ich werde ab meiner Rückkehr in die Schweiz nur noch dort, allenfalls in umliegenden Ländern, kleinere Unternehmungen durchführen - so schwer dies mir auch fällt …
Nach dem Frühstück (hier erstmals mit feinem Kakaogetränk) warte ich bei Tagesbeginn auf die Rückkehr meiner Kameraden; bei nun gutem Wetter treffen sie - und viele andere ein - und berichten, dass sie in erster Linie heftiges Schneegestöber, eisige Temperaturen und am Gipfel null Sicht „genossen“ hätten, ich solle doch froh sein, nicht mit hinauf gegangen zu sein …
Bei zunehmend schönem Wetter steigen wir alle später ab zum Estacionamiento del Refugio José Félix Ribas.
Hier erwartet uns Santiago mit seinem Bus; er fährt uns - mit einem Mittagessenhalt auf halber Strecke - zu unserer nächsten Herberge; leider werden wir hier - nicht nur wegen der zahlreichen Stromausfälle - nicht sehr glücklich. Sacha und Emilio setzen alles daran, bei Fernando, dem Tour Operator, eine andere, sehr nahe gelegene, und bestens bekannte und empfohlene Unterkunft für den nächstens Tag zu buchen > es gelingt, wir frohlocken.
unterwegs mit Rajka, Ulrike, Hans-Peter, Ralf, Thomas und den Bergführern Sacha (CH) und Emilio (Ecuador)
die Zeiten meiner Lumix sind nicht auf die Ortszeit umgestellt, zeigen also 6 h Differenz an

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