Toblermann(s Kopf)
|
||||||||||||||||||
![]() |
![]() |
Zum Toblermann (2010 m) muss man eigentlich gar nicht mehr viel schreiben,
alpstein hat ihn mit Schneeschuhen schon des Öfteren bestiegen. Es war mal wieder eine spontane Bauchentscheidung für dieses Tourenziel. Wie man so lesen kann war der Winter nicht immer und überall schlecht, mir war das Glück aber bislang noch nicht so hold. Jetzt nach längerer krankheits- aber auch wetterbedingter Bergabstinenz hatte ich alles auf den Dienstag oder Mittwoch gesetzt. Die Vorhersagen kristallisierten dann den Dienstag heraus. Länger geplant war auch eine Tour mit einem Freund in der Schweiz, er musste aber leider kurzfristig absagen, so dass ich nicht in Richtung Schanfigg unterwegs sein wollte. So war plötzlich der Toblermann im Kopf, er war da den ganzen Winter aber auch schon irgendwie gewesen. Im März 2013 war ich bereits schonmal hier unterwegs, damals mit besagtem Freund. Der Gipfel blieb uns aber verwehrt.
Nach den vorangegangenen, warmen Tagen und Nächten war ich überrascht im hinteren Bregenzerwald bei 0°C starten zu können. Dadurch war der teils noch Schnee und Eis bedeckte Fahrweg etwas rutschig. Mit den Schneeschuhen auf dem Rücken ging es bis kurz unterhalb der Gräsalpe (1281 m). Hier war die Schneedecke dann bereit für die großen Füße. Sie war aber gut gefroren und tragfähig, was das Gehen angenehm machte. Einzig als ich bei diffuser Sicht eine freie Rampe zu früh aufgestiegen bin war es bei hartem Untergrund und steilem Gelände etwas anspruchsvoller (WT3). Wäre ich hier (wie im Abstieg dann gemacht) dem Sommerweg gefolgt, hätten die Schwierigkeiten WT2 nie überschritten. Bei ca. 1700 Meter erreichte ich den Nordrücken, dieser war wie erwartet mehr oder weniger komplett abgeblasen. Über hartgefrorenen Boden ging es recht direkt hinauf zur Hochalpe / P.1911. Der als lebhaft vorhergesagte Westwind stellte sich als doch recht stark heraus. Ich pausiere windabgewandt, eine windgeschützte Stelle gibt es am flachen Rücken nicht. Nun folgte ich wieder dem jetzt deutlich ausgeprägten Wanderweg zum Gipfel. Dabei stellt nicht der wenige eisige Schnee das Hauptproblem dar, sondern der Wind, welcher mir teilweise die Luft zum Atmen nahm. Ich war froh, dass die Route nicht direkt über den Kamm verlief, denn ich glaube dann hätte ich erneut auf den Gipfel verzichten müssen. Erst kurz vor der Einschartung vor dem Hauptgipfel muss ich auf einer Schneewehe nach oben ausweichen, da der pickelharte Schnee nicht abzusteigen war. Im Verlauf war ein Abschnitt des Wegs in der Querung zum Sattel mit erneut pickelhartem Schnee und Eis bedeckt, deshalb stieg ich die Flanke direkt zum höchsten Punkt auf. Der etwas bröselige Untergrund ist gut gestuft und war verbacken, so dass der Aufstieg kein Problem war (T3). Im Abstieg kehre ich auf 1700 Meter wieder in den Schnee und die Windstille zurück. Die inzwischen diffus durchscheinende Sonne weicht die Oberfläche sofort etwas auf, der fehlende kühlende Wind tut sein übriges. So lässt es sich bei meist perfekter Einsinktiefe gut absteigen. An der Gräsalpe mache ich eine windstille Pause und blicke nochmal zurück zum Toblermann.
Fazit: Ein irgendwie besonderer Tourentag. Das Wetter nicht perfekt, aber auch nicht zu schlecht...immerhin war es trocken und hatte gute Sicht. Die Verhältnisse erinnerten eher an April/Mai...aber es fehlen noch die Vogelstimmen und Blumen. Das fühlte sich surreal an. Vielleicht ist es ja auch ein Hinweis, dass der Winter in den Bergen noch etwas Fahrt aufnimmt. Hier im Tiefland pfeifen die gefiederten Freunde jedenfalls schon sehr fleißig.
Gedanken zum freiwilligen Schutzgebiet: Gemäß der Respektiere deine Grenzen-Kampagne steht zu Beginn der Tour ein Hinweisschild, welches auf Schutzräume hinweist. Diese sollten zum Schutz des Wildes gemieden werden. Das Wild und andere Tiere kennen diese Grenzen nicht. Die Gämsen waren außerhalb der Schutzzone. Birkhühner traf ich beim Übergang zum Nordrücken an und zwar oben in den Bäumen, auch außerhalb der Zone. Dieser Logik folgend müsste man ggf. ganze Berge sperren. Da bin ich natürlich dagegen, zumindest pauschal. In diesem regelmäßig frequentierten Gebiet dürften die Tiere an den Mensch gewöhnt sein. Ob es Sinn macht den Gipfel zu "sperren" weiß ich nicht. Man könnte theoretisch auch von Osten her über die Gautalpe aufsteigen, hier scheint es keine Schutzzonen zu geben...erst oben am Südgrat würde man die Zone tangieren.
Auffällig ist hier halt wie oft in Vorarlberg, dass die Schutzzone mit einer guten jagdlichen Infrastruktur einhergeht. Da drängt sich mir immer der Verdacht auf, dass geschützt wird um dann jagen zu können. Für die Beobachtung von Wild braucht man nicht unbedingt einen Ansitz, ich sehe oft Wild in den Alpen ohne eine solche bauliche Konstruktion.
Natürlich sollte man sich im Winter respektvoll in den Bergen bewegen. In diesem Winter dürfte das Wild ausreichender Nahrung finden. Ich beobachtete im Aufstieg die Umgebung um das Wild zu sehen. Als mich am Nordrücken dann der Wind fast umwarf war mir klar, dass am Weg zum Gipfel kein Wild sein würde, welches ich stören könnte. Das hat der Wind schon übernommen, zumal es in den Ostflanken Windstille herrschte. Dort erwartete ich auch Wild zu sehen. Ich hielt beim Übergang zum Gipfel die Augen offen. Am Gipfel sah ich tatsächlich unten am SO-Rücken einige Gämsen. Sie beobachteten mich interessiert und ich machte mich rasch an den Abstieg. Sie flüchteten nicht. 2013 waren Gämsen direkt am Gipfel, da verzichteten wir natürlich (auch weil die Flanke sowieso vllt. auch nicht gangbar gewesen wäre).

Nach den vorangegangenen, warmen Tagen und Nächten war ich überrascht im hinteren Bregenzerwald bei 0°C starten zu können. Dadurch war der teils noch Schnee und Eis bedeckte Fahrweg etwas rutschig. Mit den Schneeschuhen auf dem Rücken ging es bis kurz unterhalb der Gräsalpe (1281 m). Hier war die Schneedecke dann bereit für die großen Füße. Sie war aber gut gefroren und tragfähig, was das Gehen angenehm machte. Einzig als ich bei diffuser Sicht eine freie Rampe zu früh aufgestiegen bin war es bei hartem Untergrund und steilem Gelände etwas anspruchsvoller (WT3). Wäre ich hier (wie im Abstieg dann gemacht) dem Sommerweg gefolgt, hätten die Schwierigkeiten WT2 nie überschritten. Bei ca. 1700 Meter erreichte ich den Nordrücken, dieser war wie erwartet mehr oder weniger komplett abgeblasen. Über hartgefrorenen Boden ging es recht direkt hinauf zur Hochalpe / P.1911. Der als lebhaft vorhergesagte Westwind stellte sich als doch recht stark heraus. Ich pausiere windabgewandt, eine windgeschützte Stelle gibt es am flachen Rücken nicht. Nun folgte ich wieder dem jetzt deutlich ausgeprägten Wanderweg zum Gipfel. Dabei stellt nicht der wenige eisige Schnee das Hauptproblem dar, sondern der Wind, welcher mir teilweise die Luft zum Atmen nahm. Ich war froh, dass die Route nicht direkt über den Kamm verlief, denn ich glaube dann hätte ich erneut auf den Gipfel verzichten müssen. Erst kurz vor der Einschartung vor dem Hauptgipfel muss ich auf einer Schneewehe nach oben ausweichen, da der pickelharte Schnee nicht abzusteigen war. Im Verlauf war ein Abschnitt des Wegs in der Querung zum Sattel mit erneut pickelhartem Schnee und Eis bedeckt, deshalb stieg ich die Flanke direkt zum höchsten Punkt auf. Der etwas bröselige Untergrund ist gut gestuft und war verbacken, so dass der Aufstieg kein Problem war (T3). Im Abstieg kehre ich auf 1700 Meter wieder in den Schnee und die Windstille zurück. Die inzwischen diffus durchscheinende Sonne weicht die Oberfläche sofort etwas auf, der fehlende kühlende Wind tut sein übriges. So lässt es sich bei meist perfekter Einsinktiefe gut absteigen. An der Gräsalpe mache ich eine windstille Pause und blicke nochmal zurück zum Toblermann.
Fazit: Ein irgendwie besonderer Tourentag. Das Wetter nicht perfekt, aber auch nicht zu schlecht...immerhin war es trocken und hatte gute Sicht. Die Verhältnisse erinnerten eher an April/Mai...aber es fehlen noch die Vogelstimmen und Blumen. Das fühlte sich surreal an. Vielleicht ist es ja auch ein Hinweis, dass der Winter in den Bergen noch etwas Fahrt aufnimmt. Hier im Tiefland pfeifen die gefiederten Freunde jedenfalls schon sehr fleißig.
Gedanken zum freiwilligen Schutzgebiet: Gemäß der Respektiere deine Grenzen-Kampagne steht zu Beginn der Tour ein Hinweisschild, welches auf Schutzräume hinweist. Diese sollten zum Schutz des Wildes gemieden werden. Das Wild und andere Tiere kennen diese Grenzen nicht. Die Gämsen waren außerhalb der Schutzzone. Birkhühner traf ich beim Übergang zum Nordrücken an und zwar oben in den Bäumen, auch außerhalb der Zone. Dieser Logik folgend müsste man ggf. ganze Berge sperren. Da bin ich natürlich dagegen, zumindest pauschal. In diesem regelmäßig frequentierten Gebiet dürften die Tiere an den Mensch gewöhnt sein. Ob es Sinn macht den Gipfel zu "sperren" weiß ich nicht. Man könnte theoretisch auch von Osten her über die Gautalpe aufsteigen, hier scheint es keine Schutzzonen zu geben...erst oben am Südgrat würde man die Zone tangieren.
Auffällig ist hier halt wie oft in Vorarlberg, dass die Schutzzone mit einer guten jagdlichen Infrastruktur einhergeht. Da drängt sich mir immer der Verdacht auf, dass geschützt wird um dann jagen zu können. Für die Beobachtung von Wild braucht man nicht unbedingt einen Ansitz, ich sehe oft Wild in den Alpen ohne eine solche bauliche Konstruktion.
Natürlich sollte man sich im Winter respektvoll in den Bergen bewegen. In diesem Winter dürfte das Wild ausreichender Nahrung finden. Ich beobachtete im Aufstieg die Umgebung um das Wild zu sehen. Als mich am Nordrücken dann der Wind fast umwarf war mir klar, dass am Weg zum Gipfel kein Wild sein würde, welches ich stören könnte. Das hat der Wind schon übernommen, zumal es in den Ostflanken Windstille herrschte. Dort erwartete ich auch Wild zu sehen. Ich hielt beim Übergang zum Gipfel die Augen offen. Am Gipfel sah ich tatsächlich unten am SO-Rücken einige Gämsen. Sie beobachteten mich interessiert und ich machte mich rasch an den Abstieg. Sie flüchteten nicht. 2013 waren Gämsen direkt am Gipfel, da verzichteten wir natürlich (auch weil die Flanke sowieso vllt. auch nicht gangbar gewesen wäre).
Tourengänger:
Kauk0r

Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden
Kommentare (2)