SKT Großglockner (3798m) - König von Österreich


Publiziert von AIi , 3. März 2020 um 17:14.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Glocknergruppe
Tour Datum:15 Februar 2020
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Ski Schwierigkeit: SS
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   A-T   A-K 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1900 m
Abstieg: 1900 m

Wer beruflich wie privat viel mit Österreich und seinen Einwohnern zu tun hat und zugleich Bergsteigen sein Haupthobby nennt, der wird um eine Besteigung des Großglockners nicht drum rum kommen. Schon als Jugendlicher hing ich an den Lippen von Bergspezln, wenn diese von ihren Besteigungen des Glockners erzählten und wollte natürlich selbst auch hoch. Damals war das eher Traum als Plan, fehlte es ja an Technik, Kondition, Logistik und vielem mehr. Ich dachte mir, irgendwann wird die Zeit kommen...
Einige Jahre später, im Februar des Jahres 2020, sollte es so weit sein. Beruflich verschlägt es mich für drei Wochen in ein kleines osttiroler Dorf. Am Wochenende unternehmen wir Skitouren, schließlich liegt das Paradies vor der Haustür. Die Verhältnisse sind gut und so klappt manch schöner Gipfel, wie zum Beispiel der Großvenediger als Tagestour vom Tauernhaus eine Woche zuvor. Als mich da mein Chef fragt, ob ich am Samstag mit zum Glockner wolle, muss ich nicht lang überlegen...


Wir starten zu viert am Parkplatz des Lucknerhauses (zuletzt Mautstraße) bereits mit Blick auf mein Tagesziel. Gemütlich geht es das Tal hinein, ein Aufschwung wird rechts entlang des Sommerweges umgangen. Vorbei an der Lucknerhütte gehen wir noch bis ca 2600m Höhe gemeinsam. Hier biegen meine Kollegen nach links ab, um über die Stüdlhütte auf den Teufelskamp zu steigen. Alle waren schon mehrfach auf dem Glockner und wollen heute mal was Neues sehen. 
Allein, jedoch mit guten Tipps im Gepäck, setzte ich meinen Weg rechtshaltend fort. Über welliges Gelände erreicht man den Fuß des Ködnitzkees, dem Gletscher nördlich des Glocknermassivs. Entgegen meiner Vorgänger nehme ich nicht den Klettersteig zur Erzherzog-Johann-Hütte, sondern spure in Kehren bis zum obersten Ende des Ködnitzkees. Spalten oder Randkluft sind entsprechend unserer Erwartung nicht vorhanden. Am oberen Ende wird ein kurzer Felsriegel ein geeigneter Stelle einfach zu Fuß überschritten und man steht am Bahnhof - einer flachen Stelle am Grat oberhalb der Adlersruhe.
Zu Fuß mit Ski am Rücken steige ich dem Eisleitl entgegen, einer steilen Rinne die am Grat unterhalb des Kleinglockners endet. An deren oberen Ende steht ein gelbes Schild am Grat, hier deponiere ich meine Ski.
Zu Fuß mit Steigeisen und Pickel steige ich entlang des Grats vorbei an Sicherungsstangen über den Kleinglockner in die Glocknerscharte und auf den Großglockner. Ein paar andere Zweierpartien sind heute noch unterwegs, allerdings nie störend. 
Der Abstieg erfolgt identisch. Das Eisleitl kann natürlich nur befahren werden, wenn grade keine Bergsteiger heraufkommen. Bei eisigen Verhältnissen ist wegen der Absturzgefahr generell davon abzuraten. Ansonsten muss ich am Einstieg ins Ködnitzkees nochmals kurz abschnallen. Danach gehts im feinsten Pulver hinab zum Lucknerhaus, wo meine Kollegen schon beim Bier warten...

Schwierigkeiten:
Ködnitzkees oben bis knapp 40°, aktuelle Verhältnisse (Spalten, Randkluft) beachten, alternativer Anstieg zu Fuß über den Klettersteig zur Erzherzog-Johann-Hütte.
Eisleitl bis 45°, bei eisigen Verhältnissen und/oder viel Verkehr nicht befahren
Gipfelanstieg übern Grat: Kletterei bis II, Steigeisen/Pickel im Winter immer empfehlenswert, Seilsicherung je nach Erfahrung und Können

Mit auf Tour:
Hubert, Franz, Günter

Tourengänger: AIi


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Kommentare (2)


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Andy84 hat gesagt:
Gesendet am 3. März 2020 um 19:31
Tolle Tour, Glückwunsch!!! :-)

Sputnik Pro hat gesagt:
Gesendet am 7. März 2020 um 22:15
Gratueliere dir zum höchsten Österreicher! Im Winter gibts wenigstens der Stau und die Ausaperung im Leiterl nicht.


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