Hochplatte (1592 m) - mit Schneeschuhen über die Buchsteinhütte


Publiziert von 83_Stefan , 8. Februar 2020 um 23:07.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Bayrische Voralpen
Tour Datum: 8 Februar 2020
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT3 - Anspruchsvolle Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 750 m
Abstieg: 750 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Via B 307 zum kostenpflichtigen Parkplatz am Beginn des Schwarzenbachtals ("Winterstube").
Unterkunftmöglichkeiten:Buchsteinhütte (Hüttenverein Buchstein, 1271 m).
Kartennummer:Bayerisches Landesamt für Vermessung und Geoinformation - Bad Tölz Lenggries und Umgebung.

Wer die Münchner Hausberge kennt, der kann so einige Hochplatten aufzählen. Die zwischen dem Zweigestirn Roß- und Buchstein und dem Schönberg gelegene Hochplatte ist sicherlich eine der weniger bekannten Vertreterinnen. Das bringt wiederum den Vorteil mit sich, dass es am Gipfel recht überschaubar zugeht, was die Besucherfrequenz betrifft. Im Sommer gibt sich die Hochplatte zwar als unscheinbarer Grasberg, im Winter kann sie mit ihren steilen, ostseitig ausgerichteten Hängen aber durchaus die Zähne zeigen. Man startet also besser nur wenn alles passt. Als Lohn für die Mühen zeigt sich am Gipfel ein hervorragendes Panorama und die felsige Nachbarschaft direkt vis-à-vis präsentiert sich aus unwiderstehlicher Perspektive. 

Am kostenpflichtigen Parkplatz Winterstube an der B 307 beginnt die Tour. Man folgt der Forststraße ins Schwarzenbachtal hinein und zweigt bald nach links auf einen Wanderweg ab. Dieser führt durch Wald am Schwarzenbach entlang aufwärts, wechselt dabei mehrfach die Seite und trifft schließlich auf den Fahrweg zur Buchsteinhütte. Optional gelangt man hierher auch über die Forststraße.

Interessanter als der Aufstieg am Fahrweg ist es, den Steig zu nehmen, der im Wald etwas steiler hinauf leitet und den Fahrweg mehrfach quert. Weiter oben treffen beide Wege wieder zusammen. Einen Abzweig nach rechts (beschildert) darf man nicht verpassen, danach erreicht man bald die flache Mulde nördlich unter dem felsigen Buchstein und kurz darauf die ganzjährig geöffnete Buchsteinhütte. 

Der gemütliche Part endet nun. Vor der Hütte verlässt man den Fahrweg, durchquert das kurze Waldstück und steigt dann grob in südwestlicher Richtung durch freies Gelände aufwärts. Durch den steilen Osthang steigt man ziemlich direkt zu den Gebäuden der Roßsteinalm hinauf; am besten gelingt dies entlang einer Mulde im Hang. Auf diesem Abschnitt müssen die Bedingungen passen!

Die Roßsteinalm besteht aus mehreren dicht gedrängten Almgebäuden, die vor der felsigen Kulisse von Roß- und Buchstein einen herrlichen Anblick abgeben. An der Alm sieht man auch erstmals auf die andere Seite hinüber, wo Karwendel und Wettersteingebirge miteinander wetteifern. Zur Hochplatte geht es an einer unbedeutenden Zwischenerhebung vorbei und dann immer am Kamm oder auf der Südwestseite in Kammnähe hinauf. Während des Anstiegs hat man beste Ausblicke in alle Richtungen und auch wenn der Aufstieg teilweise etwas steiler ist, so ist er mit dem steilen Hang unter der Roßsteinalm lange nicht vergleichbar. Am Gipfel angekommen, wird man ein Kreuz vergeblich suchen - die Aussicht entschädigt aber vollends dafür. Es zeigt sich neben den unzähligen Bergen sogar ein kleines Stück des Tegernsees - zum einzigen Mal auf der Tour! Blickfang Nummer Eins bleibt aber das felsige Duo aus Roß- und Buchstein im Südosten.

Der Abstieg verläuft entlang der Aufstiegsroute. Wer an der Buchsteinhütte einen Schlitten deponiert hat, kann auf ihm mehr oder weniger flott hinunterdüsen, ansonsten geht es auf Schusters Rappen wieder zurück zum Ausgangspunkt.

Schwierigkeiten:
Durch das Schwarzenbachtal zur Buchsteinhütte: In der Regel problemlos zu Fuß begehbarer Fahrweg (T1) oder Aufstieg am Steig (stellenweise T2/WT2).
Von der Buchsteinhütte zur Roßsteinalm: WT3 (kurzzeitig steiler Osthang, vor allem auf Triebschnee achten).
Aufstieg am Kamm zum Gipfel: WT2 (häufig abgeblasen).

Fazit:
Eine lohnende 3*-Schneeschuhwanderung mit weitem Anmarschweg im Schwarzenbachtal und kurzzeitig steilem Anstieg zur Roßsteinalm. Wer mag, kann in der Buchsteinhütte einkehren - sie hat das ganze Jahr über geöffnet, der Weg ist in der Regel auch im Winter problemlos zu Fuß begehbar. Bei entsprechenden Bedingungen ist eine Abfahrt mit dem Schlitten am Fahrweg sehr beliebt.

Mit auf Tour: Jen.

Kategorien: Bayerische Voralpen, Schneeschuhtour, 3*-Tour, 1500er, WT3.

Tourengänger: 83_Stefan


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Geodaten
 47520.gpx Tourenskizze (kein GPS)

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Kommentare (2)


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Luidger hat gesagt: Knapp verpasst
Gesendet am 9. Februar 2020 um 19:52
So ein Zufall, ich bin heute die gleiche Tour gegangen. Eine schöne Tour und bei den derzeitigen Verhältnissen auch ohne Schneeschuhe unschwierig.

83_Stefan hat gesagt: RE:Knapp verpasst
Gesendet am 10. Februar 2020 um 21:41
Hallo Luidger, in der Tat ein großer Zufall! Vor allem, da auf der Hochplatte ja auch nicht so viel los ist. Am Samstag wäre es ohne Schneeschuhe noch sehr mühsam gewesen. Teilweise gab es noch keinr Spur, wir haben sie frisch angelegt. Aber schon im Abstieg kamen uns die ersten Fußgänger entgegen. Viele Grüße und vielleicht trifft man sich ja wirklich mal.


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