Meine erste Skitour: Grießkogelscharte von Kühtai


Publiziert von alpensucht , 3. Februar 2020 um 20:04.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Stubaier Alpen
Tour Datum: 1 Februar 2020
Ski Schwierigkeit: L
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 600 m
Abstieg: 600 m
Strecke:ca. 6km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Innsbruck über Sellrain zum Kühtaisattel. Von Landeck ins Ötztal bis Oetz und hinauf nach Kühtai
Unterkunftmöglichkeiten:Dortmunder Hütte
Kartennummer:AV -Karte 31/2 Stubaier Alpen - Sellrain

Einige Winter mit Schneeschuhen und Snowboardschlepperei gingen ins Land. Snowboard fahre ich mein halbes Leben und im Gelände sporadisch seit 2015. Sogar mit Splitboard habe ich es versucht. Das war ein teurer Spaß und ist auf vielen Touren unpraktisch, sobald es lange und flache Talabfahrten und erst recht Gegenanstiege hat!
Meine Liebe zu Schnee und Bergen ist ungebrochen - meine Lust auf schweres Gepäck nimmt zusätzlich mit den Jahren ab (irgendwann zieht das Argument "erhöhte Trainingsanforderung" nicht mehr) - so sehr dass ich in dieser Saison nun beschließe endlich mit Skitourengehen zu beginnen.


Online kann man schon lange, bevor es los geht, z.B. bei Sport Seppl (Sport2000 rent, Shops in Gries i. Sellrain und Kühtai) reservieren, bezahlen und dann vor Ort ausleihen.

Mit Johannes und Wiebke treffe ich also am Samstag in Innsbruck zusammen. Sie waren zuvor schon z.T. beruflich in Südtirol. Gemeinsam fahren wir das Stückchen hinauf ins Sellrain, holen beim überaus kompetenten und freundlichen Personal im Sportladen in Gries unsere Ausrüstung ab. Anschließend fahren wir zum Kühtaisattel. Es ist bereits später Vormittag, die Sonne brennt ungwöhnlich heiß für Anfang Februar.
Wir zählen uns nun alle drei insbesondere in der Abfahrt im Gelände mehr oder weniger zu den Anfängern. Wiebke ist Skilehrerin für Pistengelände, Johannes hat schon einige aufstiegsorientierte Skihochtouren absolviert und ich habe in der Kindheit etwas Skifahren gelernt. So suchen wir uns eine denkbar einfache Tour heraus und finden als Ziel die Grießkogelscharte. 12 Uhr.

Im Aufstiegssinne links neben der westlichsten Gondelbahn ("Kaiserbahn" ca. 100m neben der Dortmunder Hütte) verläuft unsere Route zunächst über relativ steiles Gelände zwischen Büschen und Steinen durch weichen Südhang. Wir geraten gut ins Schwitzen und gewöhnen uns an die Bewegungen bei Spitzkehren. Die Spur legen wir teilweise selber durch den teils zerfahrenen Hang und teils folgen wir einer Aufstiegspur, wenn wir sie für gut befinden.
In der AV-Karte existiert hier keine Skiroute, doch sehen wir mehrere andere Tourengeher aufsteigen und abfahren.
Nach reichlich 2h und einer Pause auf 2300m erreichen wir das Ende der Gondelbahn und gehen links in der flachen Spur weiter auf die Scharte zu. Langsam wird das Gelände steiler. Bei aller Aufstiegseuphorie eile ich weit voraus und möchte noch gar nicht an die Abfahrt denken. Erst auf den letzten steilen (an die 30°) und teils eisigen Metern zur Scharte schaue ich hinunter und... freue mich nicht sonderlich auf die Abfahrt. Mit Snowboard wär's ja ein Traum!
Oben ist es windig und kühl - die Sonne verbirgt sich mehr und mehr hinter hoher Bewölkung (Vorboten des abendlichen Niederschlags). Auf einen kleinen Gratbuckel Richtung Hinterer Grießkogel steige ich dennoch flott (I). Der Fels ist nahezu frei von Schnee am Grat! 14:45 Uhr.

Wir stärken uns ein wenig und fahren dann vorsichtig in den steilen Hang ein. Meine ersten Abfahrtsmeter auf Tourenski. Folgerichtig liege ich schon bald nach ruckartiger Seitwärtsrolle lachend im Schnee. Noch zwei weitere Stürze nehme ich in Kauf, da das Gelände nun auch im Schatten liegt und die Konturen im Gelände schlecht zu erkennen sind. Die anderen beiden schlagen sich sehr gut und kommen sturzfrei bis zur Piste. Dort lassen sich die Kurven natürlich leichter fahren, doch flattern und drehen die Tourenski unheimlich stark. So rutschen wir insgesamt ziemlich langsam hinab und erreichen vielleicht gegen 17 Uhr das Auto und die Hütte. Da warten warmes Essen und Nachtager.

Am selben Abend entscheiden wir uns noch schweren Herzens gegen den Aufstieg zur Potsdamer Hütte, den wir ursprünglich planten. Das Wetter wird schon mittags sehr mild, unbeständig und stürmisch. Auch die Tage danach bringen Wärme, Niederschlag, Sturm und damit einen Anstieg der Lawinengefahr hier her. Also unternehmen wir nur noch eine kurze Tour am Folgetag und reisen dann schon wieder ab.






Tourengänger: alpensucht, jowiesel


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